139 betn Gewehr- und Geschützfeuer ununterbrochen zusetzen. Major Pichler, der sich stets unter seinen Soldaten in der vordersten Linie aufhielt, wirkte durch sein tapferes Beispiel aufmunternd und anfeuernd auf alle ein und es war zum guten Teil seinem Einfluß zuzuschreiben, daß das im Laufe des furchtbaren Kampfes auf fast ein Drittel seines Standes reduzierte Bataillon sich so heldenmütig zu halten vermochte. Alanenschneld. Rittmeister Richard Pletz des Ulaneuregimentes Nr. 5 erhielt vom Korpskommando den Befehl, mit einer Patrouille von zwanzig Mann auf der Chaussee gegen Zloezow aufklärend vorzugehen und womöglich über die feindlichen Linien hinaus so lange in der ge¬ gebenen Richtung vorzudringen, bis er genügenden Einblick in Stellung und Bewegung des Gegners gewonnen habe. Auf seinem Vormärsche gelangte Rittmeister Pletz bald an die feindliche Schwarmlinie heran, die sich auf dem Höhenrücken nörd¬ lich Lackte Male eingenistet hat. Da ein Durchkommen hier nicht möglich ist, versucht er auszubiegen und findet auch tatsächlich einen offenen Durchgang in der gegnerischen Verteidigungslinie, den er ohne Zögern benützt. Das unerschrockene Fähnlein be¬ findet sich jetzt im Rücken des Gegners und muß auf alles gefaßt sein, auch auf das Schlimmste — abgeschnitten zu werden. Nach einer Strecke heißt es wieder einhalten, der Rittmeister gewahrt auf ziemliche Entfernung, daß die Straße durch feindliche In¬ fanterie und einen Munitionswagen abgesperrt ist. Ein Ausweichen nach rechts oder links ist ausgeschlossen, ein vorzeitiges Umkehren widerspräche dem Befehl, es kann nur eines geben — hindurch! Der Feind scheint übrigens von der sich nähernden Patrouille noch nichts zu ahnen, die Leute stehen ganz unbekümmert herum. Und so gelingt es unseren Tapferen, bis auf 120 Schritte un¬