100 Dienste, bis ihn dann zum dritten Male das Schicksal trifft. Schwer verletzt durch eine feindliche Ekrasitgranate muß dieser wahrhaft heroische Offizier nun für lange vom Felde der Ehre Abschied nehmen, aber das Militärverdienstkreuz mit der Kriegs¬ dekoration bezeugt sichtbar seine berufsfreudige Gesinnung. Im Gefechte bei Suchodoly hatten sich die Russen dermaßen gut eingegraben, daß die kühnen Frontalangriffe des Regimentes Jung- Starhemberg nur langsam Raum gewinnen konnten. Das tapfere Regiment mußte sich Schritt für Schritt an den Gegner heran¬ beißen, der aus seinen Deckungen jeden Sprung mit einer furcht¬ baren Geschoßgarbe übersäte, die Opfer über Opfer niederriß; der Angriff begann zu stocken. Keuchend und am Ende ihrer Kräfte lagen die Braven vor dem Feinde, konnten nicht vorwärts und wollten nicht zurück; ihr Feuer zersprühte an den raffiniert ausgebauten russischen Deckungen. In diesem Augenblick ersah Hauptmann Alois Koniakowskh eine Terrainwelle in der feindlichen Flanke, die, so unscheinbar sie auch war, bei geschickter Ausnützung eine Annäherung an den Feind unter geringen Verlusten ermöglichen konnte. Es war der Pirschgang einer ganzen Kompagnie, dieses katzenleise Anschleichen, dieses atemraubende Rasten und Passen. Das Feuer in der Front wird lebhafter, um den Gegner zu be¬ schäftigen, und auch von den russischen Schützengräben prasselts hageldicht herüber. Mit unsäglicher Vorsicht ist die Kompagnie Koniakowskh angeschlichen; dreihundert Schritte, jetzt zweihundet: fast ohne einen Schuß. „Bajonett auf!" Ohne Rücksicht, ob seine braven Jungen ihm zu folgen vermögen, stürmt Hauptmann Konia¬ kowskh ihnen weit voraus, auf die völlig überraschten Russen zu; hinter ihm jubeln seine Leute. Ein kurzer, wütender Kampf, Helden von Iung-Starhemberg.