Villers - Bretonneux
/^ach dem ersten Angriff deutscher Kampfwagen am 21. März
V bei St. Quentin und einem Anfang April bei St. Gobain
beabsichtigten, wegen zu späten Eintreffens aber nicht mehr zur
Durchführung gelangten Einsatz sind wir bei Charleroi bereit zu
erneuter Verwendung. — Jetzt gibt es schon drei mit deutschen
Kampfwagen ausgestattete Abteilungen (je Abteilung fünf schwere
Kampfwagen). — Zum ersten Male steht ein deutscher Angriff
mit einer größeren Zahl von Panzern bevor.
Nicht enden wollen die Fragen unserer Leute, wann es denn
endlich losginge. — Dann kommt der ersehnte Verladebefehl, die
Spannung in uns ist vorüber. Am 19. April in aller Frühe rollen
die schweren Kampfwagen durch Marchienne-au-Pont, unserem
Standort. Hart dröhnen die schweren Kettenfahrzeuge auf dem
Straßenpflaster.
Bereits 5.30 Ahr morgens beginnt das Verladen. Fn kurzer
Zeit sind wir fertig, müssen aber noch bis 20.35 Ahr warten;
erst dann geht der Transport ab. Aber Mons, Valenciennes
erreichen wir am nächsten Morgen Cambrai. Wegen der guten
Fliegersicht werden wir, da es erst abends weitergehen soll, nach
Iwuy zurückgefahren und dort abgestellt. — Damals ahnten wir
noch nicht, daß wir gerade dort unsere letzte Gefechtsfahrt machen
würden; der Bahnhof von Iwuy war dabei ein wichtiges An¬
griffsziel für uns.
Im Schleichtempo fährt unser Zug durch die Nacht. Im Morgen¬
grauen erreichen wir Chaulnes. Dichter Nebel läßt nur einen auf
dem Nebengleis stehenden Lazarettzug erkennen. Kaum haben wir
uns von unserem Nachtlager erhoben, als über uns das Surren
von Fliegermotoren zu hören ist — und schon bersten die Bomben
mit ohrenbetäubendem Krach, die Scheiben im Zuge zerspringen,
der Lazarettzug scheint auseinanderzufliegen. Zeit, in Deckung
zu gehen, gibt es nicht mehr. So nimmt jeder Deckung, wo er sich
gerade befindet. Die meisten bleiben im Zuge; und das war unser
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