Vom Infanteristen zum Panzermann
^^ie Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung 66, der ich ein
^--^Icchr angehörte, liegt nach monatelangen schweren Abwehr¬
kämpfen der Doppelschlacht Aisne-Lhampagne, bei Reims an dem
bekannten Hoch-Berg, Pöhl-Verg, Keil-Berg und Cornillet, bei
Verdun (Flabas) und am Chemin des Dames — Freiherr Grote
berichtet in „Die Höhle von Veauregard" davon —, seit Ende
Dezember 1917 in dem kleinen flämischen Dörfchen Rixingen bei
Tongern, unweit der holländischen Grenze, in Ruhe. Alles Harte
der letzten Monate ist vergessen. Wir schulen nun die Truppe für
die Angriffsschlachten, die uns zum Frühjahr bevorstehen; nach den
Abwehrkämpfen freuen wir uns darauf.
Anfang Februar ist es dabei geworden und wir erwarten täglich
den Abtransport an die Front.
Unvergeßlich bleibt mir der 11. Februar 1918 mit der Unter¬
richtsstunde an meine Kompanie über die Abwehr englischer und
französischer Kampfwagen. Wir wiffen, daß sie in großen Massen
zu erwarten sind. Meine Ausführungen darüber faffe ich schlie߬
lich zusammen: In Anwendung der auf eigenen Erfahrungen fußen¬
den und erlernten Vekämpfungsart wird es uns ein leichtes sein,
die feindlichen Kampfwagen mühelos zu erledigen. Niemals wird
uns der Gegner, auch bei Masseneinsatz, mit seinen Tanks durch¬
brechen können!
Als ich aus der Schulstube, die Unterrichtsraum für uns ist,
heraustrete, bringt mir eine Ordonnanz des Abteilungsstabes ein
Telegramm der Obersten Heeresleitung. Es sollen sich „umgehend
Freiwillige zur Verwendung bei Sturmpanzerwagenformationen
melden".
Was sind „Sturmpanzerwagen"?, geht es mir rasch durch den
Kopf. Es müssen Kampfwagen sein, wie sie der Feind bisher
gegen uns anwendet. — Eben noch habe ich meinen Leuten die
großen Schwächen solcher Wagen auseinandergesetzt, da sie nach
Volckheim, Deutsche Kampfwagen greisem an. 1
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