Dieses kleine Kochbuch will die vielen beliebten Kochbücher, die wir besitzen, nicht verdrängen. Es will den Hausfrauen des Mittelstandes nur während des Krieges an die Hand gehen. Es will ihnen bei der kriegswirtschaftlichen Hauehaltführung behilflich sein. Niemals noch, seit unsere Hausfrauen — und auch Generationen vor ihnen — ihre hauswirtschaftlichen Aufgaben erfüllen, sind diese Aufgaben so bedeutungsvoll, so folgenschwer gewesen wie heute. Immer klarer wird es, daß der Krieg nicht nur militärisch und finanziell, sondern auch wirtschaftlich geführt wird. Unsere Feinde wollen uns aushungern. Sie trachten uns von jeder Nahrungsmittelzufuhr abzuschneiden. Wir sollen wie in einer belagerten Festung leben, um eines Tages, .von Not und Hunger bedroht oder schon erschöpft, um Frieden bitten zu müssen. Wir sollen so gezwungen werden, vorzeitig die siegreichen Waffen strecken zu müssen. Ja, wir sollen so um die Früchte unserer mit so viel teurem Blut und Gut erkauften Siege gebracht werden. Diesen teuflischen Plan hat die englische Regierung ersonnen. Jahrelang hat sie daran gearbeitet, Deutschland einzukreisen. Nun, da wir dem sieggewohnten Deutschland engverbrüderte Gefolgschaft leisten, gilt dieser Plan auch für uns. Das Gelingen dieses Planes müssen wir vereiteln. Wie unsere tapferen Krieger, unbekümmert um das persönliche Geschick, ihr Leben für uns, die Daheimgebliebenen, in die Schanze schlagen, genau so opferfreudig und zielbewußt müssen wir dazu beitragen, daß uns auch in der wirtschaftlichen Kriegführung der Sieg Geschieden werde. Jeder der sich die Bedeutung eines solchen Sieges vor Augen führt, wird gleichzeitig auch erkennen, daß solch ein Sieg nur errungen werden kann, wenn sich alle um ihn bemühen. Genau so wie wir ein Volksheer gegen unsere Feinde ins Treffen führen, genau so muß das ganze Volk wirtschaftlich kämpfen. Es muß sich über alle,wirtschaftlichen Notwendigkeiten belehren lassen und es muß diese Lehren befolgen. Diese Lehren lassen sich kurz zusammenfassen. Sie lauten: Sparet an allen Lebensmitteln, verschwendet nichts, lasset nichts zugrunde gehen, trachtet alle Nährwerte voll und ganz auszunützen. Sparet insbesondere an jenen Lebensmitteln, die nur in knappen Mengen zur Verfügung stehen. Eine Vergeudung von Lebensmitteln ist gleichbedeutend einer Vergeudung von Munition. Wenn alle sparen, werden unsere Vorräte länger vorhalten und nicht nur bis zur neuert Ernte reichen, sondern auch noch als Reserven für das kommende Jahr Segen bringen. Wir wissen nicht, wie lang der Krieg dauern kann und wie die Ernte im nächsten Jahre ausfallen wird. Wir leben heute nicht in Togen der Not, aber wir müssen Vorsorgen, daß keine Not entstehe. Wir müssen trachten, daß die Lebensmittelvorräte und die Lebensrnittel-