DER CHIFFERNSCHLÜSSEL DER DEUTSCHEN FLOTTE Von einem Geheimagenten des russischen Marinedienstes Es mag nicht übertrieben sein, wenn ich — in gei stiger Rückschau auf die Ereignisse nach Ausbruch des Krieges, die dienstlich aus unmittelbarer Nähe mitzuerleben mir Gelegenheit geboten war —, wenn ich behaupte: die Strategie und Taktik der deutschen Admirale wie die Kampfkraft ihrer Panzerflotten, hätte niemals den Weltkrieg zur See und damit den Völkerkonflikt überhaupt entscheiden können. War um? wird man mit Recht fragen. Die Antwort muß lauten: weil wir in Petersburg, und auf diese Weise auch unsere Alliierten, die Engländer, stets recht zeitig Einblick in die deutschen Karten erhielten, über jede Absicht des Feindes durch — ihn selbst unterrichtet wurden. Jawohl, durch die Deutschen selbst. Natürlich, ohne daß ihre sonst so vorsichtige Führung es ahnte. Wir dankten das dem glücklichen Zufall, im Dechiff rierungsbeamten unseres „Schwarzen Kabinetts“ des Außenministeriums einen Kundschafter von gerade zu okkulter Fähigkeit im Entziffern unverständlicher Geheimdepeschen besessen zu haben. Wie er, der 10 Seeliger, Spione und Verräter 145