Ein französischer Spion in -rutschen Diensten Aus dem Werk: „Les dessous des ardiives seerdtes“ Von Robert Bouc ard, Vertag LßEdition de France, Paris. Im Aufklärungsdienst der Verbündeten war beschlossen worden, einen unserer Leute in den feindlichen Schlupfwinkel in San Sebastian einzuschmuggeln, um den Feind zu überwachen und seine Unternehmungen nach Möglichkeit zu ver¬ eiteln. Es war nötig, eine kühne Komödie zu spielen; gelang sie, so war das ein taktischer Erfolg, der fast dem Gewinn einer Schlacht zu vergleichen war. Die Wahl des 2. Büros des Generalstabes war auf einen Menschen gefallen, dessen Name unbekannt geblieben ist, und der nie unter einem anderen Decknamen figu¬ rierte als C. 25. Der Agent C. 25 war ein Koloß an erprobtem Mut und von einer außerordentlichen Geschicklichkeit. Der frühere Reisende in Sportartikeln, der ein glänzendes Sprachtalent und eine hervorragende kaufmännische Redegabe hatte, war übrigens als ein absolut zuverläsiiger Mitarbeiter bekannt. Die einzige Sorge, die ihn beunruhigte, als er für das Unternehmen ausersehen wurde, war die um Weib und Kind. Man versprach ihm, für sie zu sorgen, falls er auf dem Schauplatz bleiben sollte, und unter diesen Umständen trat der Agent C. 25 die Reise nach San Sebastian an. Er erhielt eine Unmenge Empfehlungen und Instruktionen, außerdem einen falschen Militärpaß, in dem unzählige Bestra¬ fungen und fürchterliche Disqualifikationen verzeichnet waren. Unser Mann sollte einen verkommenen Soldaten darstellen, der aus einem Strafbataillon geflüchtet war und vor das Kriegsgericht kommen sollte. Er spielte diese Rolle meisterhaft, und eines schönen Abends stieg er auf dem Bahnhof Austerlitz in den Zug, um an die Grenze zu fahren. Er hätte diesen Zug beinahe versäumt, da er wegen seiner schlechten Aufführung in Paris von einem Militärgendarmen verhaftet und auf das Büro des Militärkommiffars geführt wurde. Von dort sollte er sofort ohne überflüssige Formalitäten ins Militärgefängnis gebracht werden, als der Offizier vom 2. Büro, der von weitem die Abreise von C. 25 zu überwachen hatte, intervenierte und die Behörden über den Fall aufklärte. Um einen ähnlichen 294