318 nie was zu rauchen. Ich kenne das. Mein Sohn Georges hat.....“ — So lernte ich die Eltern des größten französischen Boxers kennen. Dann reiten wir weiter, durch Lens, die Straße auf Vimy und den Vimy-Rücken zu. Eine Faust droht am Vimy-Rücken. Eine drohende Faust kann uns Gefangene im Frühjahr 1920 nicht mehr aus der Ruhe bringen. Tausend Fäuste, hunderttausend Fäuste hat man uns ent gegengestreckt, schmähend und drohend. . . . Kräftige, schwielige Fäuste aufgehetzter Arbeiter, schmale, gepflegte Fäuste von Damen und von Dirnen, und auch runde Fäust chen mit kindlichen Unschuldfalten am Gelenk. Wir ver achteten die drohenden Fäuste und schritten stumm einher, mit unserem Hunger, mit unserem Heimweh. Die Gleich gültigkeit legte einen wehrhaften Panzer um die leeren, hoffnungslosen Seelen. Wie oft hatten wir es erlebt, daß nach Tagen, nach Wo chen, nach Monaten vielleicht, die verkrampften Finger sich lockerten und von der Drohung nur noch das Hände- ausstrecken blieb. Geballte Fäuste fürchten wir Kriegs gefangene längst nicht mehr. Und doch habe ich noch einmal gezittert vor einer stummen, geballten Faust. Ja, der abgebrühte Landsknecht, der sechs Jahre nicht aus der Uniform gekommen, der Tod und Verderben mit angesehen, verspürte ein Gruseln über die Kopfhaut schleichen. Wie ein Alpdruck droht heute noch oft jene Faust durch meine Träume. Nie, nie werde ich diese Faust vergessen, so wie ich sie