313 dern auch Kartoffeln und Fleisch und gutes Brot. Frank reich will nur wohlgenährte und gutaussehende Gefangene heimschicken, seines guten Rufes wegen. Reue und Einsicht kommen reichlich spät. Und so ist jetzt die letzte Woche hinter Stacheldraht angebrochen. In acht Tagen werden wir frei sein, auf der rechten Rheinseite. Und noch einmal die Gespenster der Erinnerung. In Arras ist Paroleausgabe. Gleichzeitig soll die Dienst anweisung für den Heimtransport gegeben werden. Jedes Lager hat einen Gefangenen mit französischen Sprach- kenntnissen nach Arras zu senden. Ich werde für unser Lager bestimmt und Schiller erhält Anweisung, um drei Uhr in der Frühe mit den beiden gesattelten Reitpferden am nördlichen Lagerausgang zu stehen. Unser Freund Schnackelfranz, der mich begleiten und gleichzeitig be wachen soll, muß natürlich wieder aus seinem Zelt ge trommelt werden, ist aber nach fünf Minuten fertig, weil er das Waschen vergißt. Schweigend reiten wir durch die frostklare Nacht. Rechts und links ragen die Trümmer der ausgefransten, zerstörten Häuser und Frontdörfer tintenschwarz gegen den grünlichen Horizont. Auf der Straße von Hulluch nach Lens, gleich hinter der Kronprinzenhöhe (Höhe 136), neben dem Chinesen lager, kommen wir auf die berüchtigte, schnurgerade Straße, die unzählige Deutsche zum letzten Frontgang benutzten, die unzählige kanadische Militärschuhe betraten, als die Front sich langsam nach Norden verschob. Unsere Gäule fallen allmählich in Trab. Man macht sich