8 ruckners liebsten Freund und Nachfolger in Linz hat iOam 25. März d. J. der tückische Tod ereilt. Wie so viele hervorragende Männer auf dem Gebiete der Muüsik, entstammte auch Waldeck einer Lehrerfamilie. Sein Vater, Josef Wal— deck, war Oberlehrer in verschiedenen Orten Oberösterreichs. In St. Thomas am Blasenstein, dem lieblich gelegenen Bergdörfchen, erblickte Karl Borromäus Waldeck am 21. Sep⸗ tember 1841 das Licht der Welt. Unter ärmlichen Verhält— aissen aufgewachsen, kam er anfangs der fünfziger Jahre nach Linz und absolvierte die Präparandie; den Musikunter— richt erteilte ihm Dürnberger und E. Lanz.“ Waldeck kam sodann als Schulgehilfe nach Grünburg bei Steyr, später nach Frauenstein. Als solcher mußte er außer dem Unterrichte die obligaten Meßnerdienste verrich— ten: Turmuhraufziehen, Gebetläuten, Schneewegschaufeln vor Kirche und Pfarrhof, Holzmachen u. a. m. Schon als Präparand mußte er sich infolge Geldmangels das erforder— liche Notenmaterial zum Studieren und Ueben abschreiben. Als Beispiel seiner Begeisterung für Musik diene die Tat— sache, daß er sich trotz des damaligen mageren Gehaltes um zwei Gulden einen alten Klimperkasten — vulgo Klavier — kaufte, den er im Winter auf einem Schlitten seelenvergnügt selbst nach Hause schaffte. In den sechziger Jahren kam Wal— deck als Schulgehilfe an die Schule zu St. Martin am Schul— lerberg nach Linz. Ein monatliches Gehalt von 14 Gulden ohne Kost und Wohnung war sein Verdienst. Der anstrengende Lehrberuf und das aufreibende, gewissenhafte Stundengeben wirkten störend auf den Ge—