Ein außerordentlich zeitgemäßes Thema behandelt daS soeben erschienene Buch Geld und Gold ökonomische Theorie des Geldes Von Professor Dr. R. Liefmann Gehestet M4.—, gebunden M5.— Die Frage nach der Zukunft der Goldwährung beginnt jetzt in Europa wie in Amerika in wachsendem Umfang erörtert zu werden. In Amerika haben sich zwar nach Zeitungsmeldungen kürzlich 78 von 86 Nationalökonomen und Schriftstellern dahin ausgesprochen, daß „die Goldwährung den Krieg überleben werde". Aber die noch sehr verbreitete Ansicht, daß sie ein Ideal und unübertrefflich sei, kann jedenfalls nicht aufrecht erhalten werden. Zweifelhaft kann nur sein, ob Deutschland mit der Abschaffung der Goldwährung beginnen kann. Sie würde ihm mehr als 3 Milliarden Mark ersparen, die jetzt in Zahlungsmitteln festgelegt sind. In scharfsinnigen, jedem Gebil¬ deten verständlichen Ausführungen zeigt der bekannte Freiburger Nationalökonom auf Grund seiner allgemeinen Wirtschaftstheorie, daß eine Papierwährung, wenn nur das Papiergeld nicht beliebig vermehrt wird, ebensogut funktionieren könne wie die Goldwährung. Sowohl hinsichtlich alter Streitfragen über das Wesen des Geldes und die Gründe seiner Kaufkraft, als auch bezüglich mancher anderen Probleme: die Beziehungen zwischen Geld, Preis und Einkommen, die Art der Wirkungen einer Geldvermehrung, die gegenseitige Abhängigkeit der Währungen verschiedener Länder, kommt der Verfasser zu vielen neuen Ergebnissen. In seinen Schlußfolgerungen nimmt er zur Frage der Entthronung des Goldes und der Aufgaben unserer Geldpolitik in und nach dem Kriege Stellung und erörtert die Möglichkeiten einer nützlichen Verwertung unseres Goldbestandes von ganz neuen Gesichtspunkten aus. So ist die Arbeit zwar eine rein theoretische, erörtert aber zugleich Zukunftsfragen von höchster praktischer und politischer Bedeutung. -Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart