Kührerentschtuß. J1 ias nun? Schwer lastete diese Frage auf dem General von alkenh ayn, dem Chef des Generalstabes des deutschen Feldheeres, als sich das Jahr 1915 seinem Ende entgegen neigte. Wohl waren in diesem Jahre die Erfolge der deutschen Waffen groß gewesen. Dreimal hatte man, wenn auch in blutiger Abwehr, französisch-britische, mit gewaltigem Artillerieaufwand durchgeführte Massenstürme an der Westfront zurückgewiesen. Im Osten war der Russe weit zurückgedrängt worden. Unsere österreichisch-ungarischen Bundesgenossen konnten sich gegen die wiederholten Jsonzoangriffe der Italiener behaupten. Die fast völlige Niederringung der Serben und die dadurch gewonnene direkte Landverbindung mit der Türkei stellten einen bedeutenden Erfolg der deutsch-österreichischen Armeen dar, der sich zunächst dahin auswirkte, daß die Engländer gegen Ende des Jahres anfingen, die Erzwingung der Dar- danellen aufzugeben und die Halbinsel Gallipoli zu räumen. Eine wirklich ins Gewicht fallende Erleichterung war jedoch trotz aller dieser Erfolge nicht erreicht, geschweige denn, daß sich eine Aussicht bot, wie man der Kriegsentscheidung näher hätte kommen können. Die Kraft unserer Feinde war ungebrochen. Noch im Herbst 1915 zeitigten russische Gegenangriffe nicht unerhebliche Erfolge. Und daß Franzosen und Eng- länder zu neuen Schlägen sich vorbereiteten, war der deutschen Führung kein Geheimnis. Auch auf dem Balkan, wo die Entente in Saloniki auf neutralem griechischen Boden die Bereitstellung frischer Kräfte durch- führte, bereitete sich eine Wandlung vor. Selbst an der Palästinafront wurde der Druck gegen die Türken größer. Rumäniens zweifelhafte Haltung verhieß schließlich erneute Bedrohung der eben erst hergestellten Landverbindung mit der Türkei.