Vierter Abschnitt. Schärding ftsinedltg unter de« österreichischen Herzogen. 1357 —1369. erzog Albrecht I. von Bayern - Straubing übernahm 1357 auch die Regierung der niederländischen Provinzen im Namen seines wahnsinnig gewordenen Bruders Wilhelm, und stellte über Bayern den Heinrich Chameraner von Heizenstein als Landeshauptmann auf. Es waren ihm die Böhmen in das Land gefallen und hatten die Gegend um Cham geplündert nnd verwüstet; um nun gegen diese eine ergiebige Kriegsmacht ausrüsten zu formen, verpfändete er 1356 dem Herzog Albrecht II. von Oesterreich für 20.000 Goldgulden die Stadt Schärding sammt Gebiet nnd Maut;1) am 23. Februar 1357 bevollmächtigte Herzog Albrecht von Oesterreich den Eberhard von Wallsee, Hauptmann ob der Ens und den Eberhard von Kapell als seine Gesandten an Herzog Albrecht von Bayern zur Unterhandlung wegen der Pfandschaft Schärding;2) mit 8. Mai 1357 wurde die Uebereinkuust zwischen den beiden Fürsten wegen der Verpfändung von Schärding und der Maut abgeschlossen. Zugleich versprach Herzog Albrecht von Bayern, daß er die Maut zu Schärding, die an Albrecht von Staudach verpfändet war, von diesem einlösen und dem Herzoge von Oesterreich ledigen wolle?) Unterm 9. Juni 1357 bereits quittirt der bayerische Herzog über die ihm durch Eberhard von Kapell auf Abschlag der ihm vom Herzog Albrecht von Oesterreich wegen Schärding schuldigen Summe von 20.000 Goldgnlden bezahlten 17.290 Gulden?) 1) Fr. Kurzes Albrecht der Lahme von Oesterreich, S. 323. 2) C. 1. Urkundenbeilage, Nr. XV, Dat. Wien. 3) C. 1. Urkundenbeilage, Nr. XVs, Dat. Straubing. 4) Lichnowsky, III. Keg. 1939, 1951; Steyerer (commentarii pro hietor. Alberti II. pag. 398) gibt die Summe auf 60.000 Goldgulden an. 10*