Erster Abschnitt. Aelteste Geschichte Schärdings rntfc des Inngeliindes. ls die ältesten Bewohner- der so herrlichen und fruchtbaren Gefilde an dem majestätischen Jnnstrome sind uns die Kelten bekannt, und zwar nach den einzelnen Volksstämmen die Vindeliker, die das Land am linken User des Inns bis zum Lech hinaus bewohnten — Vindelicieu —, die Noriker, die das Land am rechten Ufer des Inns bis zum Kahleuberge hinab inne hatten — Noricum —, während südlich von diesen, die Tanrisker, ein anderer keltischer Volksstamm, die Alpengegenden im Besitze hatten. Laut Nachrichten römischer und griechischer Schriftstellers waren diese Kelten tapfere, muthige und freiheitsliebende, aber auch wohlcultivirte und intelligente Völkerschaften, die Ackerbau, Viehzucht und Handel mit den Erzeugnissen ihres Bodens trieben, den Bergbau, die Bearbeitung der Metalle, die Gewinnung des Salzes u. a. m. verstanden, und in größeren Ortschaften zusammen wohnten; zur Wahrung der Sicherheit ihres Bodens, vorzüglich gegen auswärtige Feinde, hatten sie auf pafseudeu Höhepunkten und an den Stromufern hin durch das ganze Land ein wohlkombiuirtes Netz von Befestigungen und Verschanzungen angelegt, und ihre Ortschaften zur Erleichterung des gegenseitigen Verkehres mit gut angelegten Straßen und Wegen verbunden. Dafür sprechen noch heutzutage die in Oesterreich und Bayern nicht selten gefundenen keltischen Waffen, Hansgeräthschasten Schmucksachen nnd andere aus jener Zeit herrührende Alterthümer; feruers die zahlreichen, annoch sichtbaren Ueber- refte von den längs der Flußthäler hinauf und auch zu beiden Seiten des Inns, bis in die Gebirge hinein, zum Schutz und Trutz angelegten Befestigungen mit Wall und Graben. 1) $osi)biu5, Posidomus, namentlich (BttaBo, lib. IV., cap. 4, auch TacituH u. a. 1