In Würdigung dieser Lage nahm die -Heeresgruppe bereits am Z. Iuni von der Fortführung der Offensive in der Form des Bewegungskrieges Abstand. Der Angriff sollte nur noch nach planmäßiger Vorbereitung und an dafür besonders günstigen oder eine Frontberichtigung erfordernden Stellen weiter geführt werden. Für die Fortführung der Offensive in südwestlicher Richtung war der Angriff aus der Südfront der 58. Armee abzuwarten. Der Erfolg der Mai-Iuni-Offensive überstieg im Verhältnis den der „Großen Schlacht in Frankreich". Die Beute, besonders an Kriegsmaterial, war ungeheuer — über 50000 Gefangene, 600 Geschütze, weit über 2000 Maschinengewehre. Die eigenen Verluste durften vergleichsweise als gering angesehen werden. Der eroberte Landstrich war einer der fruchtbarsten Frankreichs. Der 60 km tiefe Durchbruch bis zur Marne war in knapp vier Tagen erreicht worden. Nur noch die gleiche Entfernung trennte jetzt die 7. Armee vom Fortgürtel von Paris. Das Reimfer Becken war von drei Seiten ab geschnürt. Neue empfindliche Druckstellen waren auf der feindlichen Front geschaffen, die Ausgangspunkte für weitere Operationen werden konnten. Angriff aus der Südfronr der 55. Armee. Die Offensive in südwestlicher Richtung konnte in kurzer Zeit wieder aufgenommen werden, wenn durch den Angriff der 58. Armee der Feind vor der Westfront der 7- Armee in Flanke und Rücken wirksam bedroht wurde. Die Vorbereitungen der 58. Armee zum Vorstoß aus der Linie Montdidier-Noyon waren daher nach Möglichkeit zu beschleunigen. Seit Ende Mai befand sich die Angriffsartillerie der 7. und 5. Armee dorthin in der Umgruppierung. Die unerwartete Bedrohung von Paris hatte auf französischer Seite die Anspannung aller Kräfte zum Schutz der -Hauptstadt ausgelöst. Bis zum Z. Iuni traten nach unserer Berechnung auf der Durchbruchsfront mindestens 4Z Infanterie- und Z Kavallerie-Divisionen im Kampf auf, während wir als Angreifer einen Gesamteinsatz von nur 39 Divisionen hatten. Der Wald von villers Cottersts begünstigte die verdeckte Bereit stellung und Verschiebung der feindlichen Reserven, vom Z. ab setzten starke Gegenangriffe, unterstützt von Tankgeschwadern, gegen die ganze Westfront der 7. Armee ein.