Anhang I. Johann G. Kaöerts Klavierfchulwerk. Von Heinrich WOttawa. („Die Lyra", Wien, 1. und 15. Mai 1899.) Als am 1. September 1896 der Chorregent der Stadt pfarrkirche zu Gmunden, Johannes E. Hadert, sein entsagungs reiches Erdenwallen beschloß und statt der wohlverdienten An erkennung für ein stilles, reiches Schaffen nur die bange Sorge um die nicht gesicherte Zukunft seiner Gattin und unmündigen Kinder mit ins Grab nahm — hat erst ein verhältnismäßig kleiner Kreis von Kennern und Musikfreunden in ihm den bedeutenden Nachklassiker des strengen Kirchenstiles erkannt, als welcher sein Name in immerhin kurzer Zeit nunmehr an fast allen größeren Kirchenchören zu dauernder Geltung und hohem Ansehen gelangt ist. Damals hat ein Verein edler und sach kundiger Männer sich seines kostbaren, reichhaltigen Nachlasses in der Absicht angenommen, durch die allmähliche Herausgabe desselben der Hinterbliebenen Familie weitere Mittel zu sichern, zugleich aber auch beizutragen zur Verbreitung und Erkenntnis von Meisterwerken, deren Schöpfer — als Mensch und Künstler gleich verehrungswürdig — mit Recht sich hiedurch den Namen eines „österreichischen Bach" und Anteil an der Unsterblichkeit erworben hat. Wie weit aber auch Huberts kirchliche Schöpfungen ge drungen sein mögen oder noch dringen werden — gleichen Schritt mit ihnen werden seine musikwissenschaftlichen und er ziehlichen Werke halten; ja es steht zu erwarten, daß mit diesen, an Klarheit der Darstellung und genialer Sachkenntnis bisher einzig dastehenden Leistungen, der Lehrer Habert bahnbrechend für den Komponisten Habert sein wird. Schon hat seine „Orgel schule" Eingang gefunden in den Studienplau des Wiener Konservatoriums; die gegenwärtig bei Breitkopf L Härtel in vier Büchern erscheinenden „Beiträge zur Lehre von der musi kalischen Komposition" (Harmonielehre, Lehre vom einfachen Kontrapunkt, vom doppelten und mehrfachen Kontrapunkt und von der Nachahmung) sind — nach mir zugekommenen Berichten