23 Weitere Weinül-ungen zugunsten Kaöerts. Im Sommer 1899 machte sich Wottawa auch persönlich mit dem Herausgeber der Werke Huberts bekannt, indem er ihn in Ried besuchte. Da sah er denn die große Sammlung von schriftlichem Material für die bereits abgeschlossene und schon im Drucke befindliche Biographie des „österreichischen Bach" und auch manche schon fertige Druckbogen. Ebenso, was von Werken Haberts, insbesondere an Manuskripten, beim Heraus geber gerade zu sehen war. Neue Eindrücke, neue Ermunterung. Auch die bisherige Tätigkeit Wottawas für Hadert wirkte in ihrer Art fort. Man findet die Spuren und guten Folgen seiner literarischen und persönlichen Bemühungen dort und da. So zitiert das Wiener „Fremdenblatt" vom 9. November 1899 in einem Berichte über die Aufführung einer Habert-Messe in der Votivkirche unsern Autor in folgender Weise: „Hadert ist bei den altitalienischen Klassikern fleißig in die Schule gegangen und treffend nennt ihn der verdienstvolle Habert-Forscher Pro fessor Heinrich Wottawa den ,ersten Nachklassiker des strengen Kirchenstils, dessen Schöpfungen eine Renaissance des Palestrina- Stils im Sinne der modernen Kunstanschauung bedeuten'." Gleich zu Beginn des Herbstes verfolgte Wottawa neue Pläne bezüglich Habert. Nach seinem Wunsche sollte im Winter eines der großen symphonischen Werke des Gmundener Meisters von dem angesehensten Konzertinstitute, nämlich der Philhar monischen Gesellschaft, zur Aufführung gebracht werden. Er machte die diesbezügliche Eingabe an den Leiter der philhar monischen Konzerte, Hofoperndirektor Gustav Mahler. Wie schwelgte er da in Hoffnungen! Die Herausgabe der Biographie, meinte er, sollte noch aufgehalten werden, damit doch der Erfolg einer Habertschen Komposition gerade in den philhar monischen Konzerten in Wien, seine Besprechungen in den Tages blättern und Kunstkreisen, als erhebender Abschluß der seit Haberts Ableben betriebenen Aktionen für die Förderung seines Nachruhms in dem Werke noch Platz finden könnte. „Mir schwant", so schreibt er an Dr. Hartl/) „daß der Nachweis einer Würdigung Haberts bei den Wiener Philharmonikern seine Beachtung in München, ja — wir können es hoffen — viel leicht auch in Berlin nach sich ziehen wird. Vergessen Sie nicht, hochgeehrter Herr Doktor, daß dies Anton Bruckners Werde gang gewesen ist und daß uns alle in diesen Städten noch lebenden Gönner, respektive Förderer und Interpreten Bruckners rücksichtlich einer künftigen Bitte um Beachtung von dessen kon genialem Landsmann um so lieber entgegenkommen dürften. y 8. Oktober 1899.