16 genden Zeilen an den Verfasser dieser Schrift erhellt?) „Durch die brüske Behandlung dieses seines ,mit seinem Herzblut ge schriebenen' Werkes war Freund Wottawa derartig verstimmt, daß er mir schwur, die Symphonie wenigstens zehn Jahre lang der Vergessenheit anheimzugeben. Die Symphonie war seine ganze Biographie, der Spiegel seines Werdeganges und der Abglanz seiner ganzen Seele! Er gab sie auch mir nicht und sagte nur: ,Laß sie sich erst von der erfahrenen Unbill erholen!'" Da das Kaim-Orchester in München sonst einen guten Ruf genoß, so ist die mangelhafte Darbietung eines Werkes wie des in Rede stehenden offenbar besonderen Umständen zuzuschreiben. Ein Freund Wottawas in München, Freiherr v. Priel, äußerte sich in einem Briefe?) „Ich war damals nicht in München, ärgerte mich aber schwer über die Kritiken. Wie viel Schuld etwa das Orchester trug, weiß ich nicht, aber bei dem vielfachen Direktionswechsel ist so was schon denkbar." Ueber den bösen Kritiker Rudolf Louis äußerte sich Wot tawa natürlich nicht günstig. Als demselben kurz darauf Doktor Hartl im „Linzer Volksblatt" ein Uebersehen nachwies, das Bruckners Orgelspiel in Frankreich und England zum Gegen stände hatte,ft schrieb Wottawa an Hartl:ft „Solche Herren sollen sich der Urteile über Bruckner respektvollst enthalten." Von späteren Aufführungen größerer Werke Wottawas sei hier noch jene des ersten und vierten Satzes der romantischen Suite am 22. Februar 1910 zu Wien genannt?) Andere Auf führungen werden in dieser Schrift noch erwähnt werden. Aufsätze. Der Leser wird fragen, was es mit dem Essay über Ha dert geworden sei, an welchem Wottawa im Frühjahre 1901 arbeitete. Zum Verständnis muß etwas weiter zurückgegriffen werden. Der Pfarrer von Taufkirchen an der Trattnach, Ernst Klinger, ein vorzüglicher Musiker, war seit vielen Jahren mit dem Komponisten Johann Ev. Hadert in Gmunden befreundet. Er benützte jede Gelegenheit, um dessen Werke zu empfehlen. Als nun Wottawa seit dem Sommer 1890 Taufkirchen als 0 An Hartl, 7. Februar 1913. y An Hartl, 28. März 1914. -) „Die Musik", 6. Jahrgang, 1906/1907, Heft 1. 25. April 1907. ft Musikbuch aus Oesterreich. Wien 1911. S. 78.