7 „Ich habe vor einigen Wochen meinem langjährigen Schüler, dem Markgrafen Pallavicini junior das wohlverdiente Ab- solutorium erteilt! Er geht ins Ausland als diplomatischer Be amter und hat sich mir durch ein wahrhaft fürstliches Geschenk (Tabatiöre mit dem Namenszug und der Krone in Rauten) dankbar gezeigt; feine Schwester behalte ich vorläufig noch?' In dem gleichen Briefe: „Im März und April fielen mir drei neue Klienten zu — lauter reiche Leute, die ihre Lektionen sehr gut honorieren! Das kommt in Wien nicht mehr so oft vor wie früher." In einem Briefe vom 25. Juni 1900 0) „In die erfreu liche und ansehnliche Reihe meiner illustren Schüler — Gräfin Palffy, Hadik, Graf Pallavicini — trat am 11. Mai die sehr begabte Tochter unseres vormaligen Gesandten am königlich sächsischen Hofe, derzeitigen Sektionschefs im Mini sterium des Aeußern, Graf Lützow von Drey-Lützow, Ex zellenz — ein außerordentlich vornehmes Haus! Auch allerlei gesellschaftliche Pflichten haben mich in Anspruch genommen, bei welcher Gelegenheit ich anläßlich einer Soiree bei Gräfin Hadik die Ehre hatte, mit dem deutschen Botschafter Fürsten zu Eulenburg nicht nur vierhändig zu spielen, sondern auch in ein über eine halbe Stunde dauerndes Gespräch über musi kalische Gegenstände (seine Kompositionen, die gut sind!) ge zogen zu werden." Mit der Berufung ans Konservatorium drängte sich die Arbeit. Er schrieb am 15. April 1902 0) „Dienstag, Donners tag, Samstag, 8 Uhr früh bis 6 Uhr abends (mit einer ein zigen Stunde Mittagspause), bin ich am Konservatorium. Mon tag, Mittwoch, Freitag, von bis ^^2 Uhr bin ich Berater und ständiger Mitarbeiter an den in den größten musikalischen Formen zirkulierenden Kompositionsarbeiten der musikfreudigen Gräfin Hadik schon seit Monaten tätig Sonntag Nachmittag — wo alles ruht und aufatmet — sitze ich durch drei Stunden in Lektionen, deren Klienten mir die Ehre erwiesen, förmliche Bittschriften an mich zu richten, daß ich — unter allen Moda litäten — sie, als ehemalige treue Schüler und Anhänger, die meine Professur am Konservatorium anfänglich abzulehnen mich veranlaßte, denn doch wieder, wenn auch ,um Mitternacht', unterrichten möge! Zu alledem kommt noch etwas. Am 10. Mai trete ich mit zwölf Herren des Wiener Waldhornklubs, und zwar über spezielle Einladung des Fürsten Nikita von Montenegro, eine ,Huldigungsfahrt' anläßlich der Vermählung des Prinzen- Thronfolgers nach Cettinje an. Am Hinwege wird in Sarajevo ^ An Hartl. 2) An Hartl.