5 1. Schubert, Phantasie Op. 15, genannt „Wanderer phantasie" (nach Liszt). 2. Chopin, a) Etüde Nr. 2; k) Etüde Nr. 3, beide aus 3 VVUV6II68 LtuÜ68; e) Prölude Op. 28, Nr. 17; ä) Fantaisie Op. 49. 3. Liszt, a) Xir bvkemisn; b) „4,68 jeux ä'ean ü ln Villa ä'Lste.« 4. Schumann, Xll Ltuäks s^mplionigues. Die Eintrittspreise betrugen 3, 2, 15 und 1 Gulden. Die Kartenausgabe war in mehreren Musikalienhandlungen und an der Abendkasse. Wottawa Pflegte solche Stücke wie die obigen aus dem Gedächtnisse zu spielen. Denn sein musikalisches Erinnerungs vermögen war staunenswert. Ueber 400 Stücke, darunter ganze Symphonien, auch die Lisztschen Rhapsodien, bildeten schon im Jahre 1890 sein Repertoire. Die Interpretation war entzückend. In welch grandioser Weise er z. B. Schubert-Lieder vortrug, blieb jedem unvergeßlich, der ihn gehört hatte. Wottawa hatte auch einen großartigen Ueberblick über Partituren, so daß es ihm ein leichtes war, aus Orchesterpartituren einen Klavier- auszug zu spielen. Ebenso konnte er vierhändige, auf zwei ver schiedenen Seiten geschriebene Stücke zweihändig vortragen. Seine ganz besondere Stärke war aber die Improvi sation. Als Improvisator, das ist in der spontanen Durch- führung, Variieruttg und Ausarbeitung eines gegebenen The mas, war Wottawa unübertrefflich; er spielte nicht mehr Klavier, sondern er spielte mit dem Klavier und statt des Kla vieres glaubte man ein ganzes Orchester zu hören. Stunden lang konnte er in ganz freier Weise ein gegebenes Motiv, zum Beispiel ein Lied oder Motive aus Beethovenschen Werken usw., bearbeiten und so die Zuhörer in eine andere Welt versetzen. Dabei war das Spiel von überraschender Natürlichkeit trotz des äußeren Glanzes. Sänger, Geiger und Bläser, die der Mitwirkung eines Pianisten bedurften, waren daher sehr froh, wenn Wottawa am Klaviere saß. So veranstaltete er im Frühjahre 1900 zwei Kammermusikabende mit dem Sologeiger des Hosopernorchesters Stephan Wahl. Lehrtätigkeit in Wien. Von 1888 bis 1892 war Wottawa Lehrer für Musikgeschichte, Kontrapunkt und Klavierspiel (Ausbildungskurs) an den damals — mit 42 Lehrkräften — auf der Höhe stehenden Horakschen Musikschulen in Wien. Die nächsten drei Jahre war er erster