Hl. Pfarre Baden ').
6'ine landesfürstliche Stadt, vier Meilen südlich von Wien
entfernt, rechts der von Wien nach Neustadt führenden Post
straße, von welcher sich zwischen Guntramödorf und Traiskir
chen eine Seitenstraße über Pfaffstätten dahin zieht, unter dein
330 55' 0" der Länge, und 48° 0' 20" der Breite. Sie liegt
am Fuße des Badner- und Calvarien-BergeS, der auf seiner ober
sten Höhe kahl und unfruchtbar ist, und zur Ausgrabung des
weißen Kalksandes benutzt wird, der häufig nach Wien und in
die Umgebung verkauft wird; dessen mittlere Höhe aber bis
in die Ebene mit Weinreben, Bäumen und Gesträuchen
bepflanzt ist, die durch ihr belebendes Grün der Gegend viele
Annehmlichkeiten mittheilen. Dieser Berg ist ein Theil des
waldigen cetischen Gebirges, daS sich von Südost gegen
Nordwest im Lande ausdehnt, und von welchem auch Ba
den von Norden, Westen und Süden umschlossen ist. Der
nördliche Theil dieses Gebirges heißt in dieser Gegend bey
Gumpoldskirchen und Pfaffstätten der Anningerberg, und ist
größten Theils mit Waldungen und Weinreben bewachsen,
die am südöstlichen Abhange des Berges einen sehr guten Wein
liefern. Die westliche Gebirgskette heißt der Hühner-, der CaU
varien - und der Mitterberg, welcher letztere sich von Baden
bis zum Helenenthale ausdehnt; gegen Süden erstreckt sich
der kalte Berg - und Lindkogel vom Helenenthale bis Sooß und
Gainfahren. Gegen Südosten bildet eine Anhöhe, der Eichko
gel genannt, mit dem gegenüber liegenden Calvarien - Berge
ein Thal, in welchem Baden liegt. Diese Anhöhe hat ihren
Nahmen daher, weil sie mit einem Eichenwalde bewachsen ist;
die ««gränzenden Weingärten heißen am Hart, und liefern sehr
guten Wein, der gleich dem Gumpoldskirchner geschätzt wird.
Gegen Osten ist eine weite Ebene, die von dem Leitha- und
Rosalienberge gegen Ungarn begränzt wird. Der Schwechat.-
1) Nach den städtischen und pfarrlichen Archivs-Urkunden, und den unter
verschiedenen Titeln durch den Druck bekannt gemachten Beschreibun
gen von der Stadt Baden, und ihren Heilbädern.