s8r xix. Pfarre Tattendorf. ' 6in Dorf, am Triestingflusse, welcher auch der kalte Gang genannt wird, eine halbe Stunde westlich oberhalb Oberwal terstorf, und eine halbe Stunde östlich unterhalb Ginselstorf und Teestorf. Dieser Ort war vermuthlich ein Eigenthum der Lan desfürsten Oesterreichs aus dem Hause Babenberg; denn er liegt in dem Bezirke, welchen Kaiser Heinrich II. dem Markgrafen Heinrich I. schenkte. Im i2ten Jahrhunderte kommt schon eine Familie vor, die sich von Tattendorf benennt. Vielleicht gaben die Landesfürsten den Ort dieser an sehnlichen Familie zu Lehen, die hier wohnte, und sich den Nahmen von dem Orte beylegte. In dem Klosterneuburger Saalbuche erscheint schon im Jahrei»14 ein Alold vonTa- tindorf, und um das Jahr n5o kommt ein Wichard von Tatendorf vor. Doch konnte dieser nicht mehr im Be sitze deS Dorfes seyn; denn in der Bestätigungs-Urkunde, welche Papst Eugen III. im Jahre 1146 dem Stifte Kloster neuburg über dessen Besitzungen ertheilte, wird Tattendorf ausdrücklich unter denselben aufgezählet. Vermuthlich schenkte der Stifter, Markgraf Leopold der Heilige, schon dieses Dorf nach Klosterneuburg, da von einem späteren Erwerbe keine Spur zu finden ist. Nebst dem Stifte Klosterneuburg mögen auch noch andere Herren einige Rechte zu Tatten dorf besessen haben; im Jahre 1280 hatte Otto von Arn stein einen Streit mit dem Probste P abo von Klosterneu burg über den Voithaber zu Tattendorf; beyde Theile machten einen Vergleich, vermöge welchem der Probst dem Arnsteiner zwölf Schilling Wiener Pfennige zahlte; dieser aber dem Stifte jenen Zehent zu Salmanstorf zurücksagte, den seine Ehewirthin Elisabeth als ein Personal-Beneficium inne hatte. Zu Anfang des i5ten Jahrhundertes erregten Stephan von Hohenberg, und sein Bruder abermahls einen Streit über den Vogrhaber, der nicht weniger als acht Metzen von ’ jedem Ganzlehen betrug- Herzog Albrechts, lud sie mehr-