z5i neuerer Form eingerichtet, und darf unter die schöneren Dorf- kirchen gezählt werden. Sie wurde im Jahre 1777 durch die Verwendung und Thätigkeit des Pfarrers Joseph Pa rack gewölbt, und erhielt ein neues Steinpflaster; es wurde auch ein gemauerter GLockenthurm aufgeführt, durch welchen der Eingang in die Kirche angebracht ist. Zu dieser Verbesserung trug der Cardinal und Fürstbischof zu Paffau, Graf Ern est von Firmian, als Patron, 2000 Gulden bey. Diesem Beyspiele folgte die Gräfin und Gutsbesitzerin, Maria Anna v on Schulten bürg, mit einem Beytrage von 400 Gul den; ihre Kammerjungfer, Antonia Prinzinge rin, gab zu diesem Zwecke 200 Gulden ; und der Curat bey Sanct Ste phan in Wien, Joseph Schnell, schaffte die innere Ver zierung der Kirche theils-aus eigenem Vermögen, theils er warb er dazu verschiedene Wohlthäter. Als der Markgraf Leopold IV. der Heilige im Jahre in3 die Seelsorge über dieseGegend den Benedictiner-Mön chen von Melk anvertraute, gehörte Oberwalterstorf in die geistliche Pflege des Pfarrers von T r a i s k i r ch e n. Ob damahls zu Oberwalterstorf schon eine Capelle oder Kirche gestanden habe, ist nicht bekannt; aber gewiß ist es, daß um das Jahr 1800 schon eine hier erbauet war; denn im Jahre i3o5 war bey dieser Krrche schon em eigener Prie ster, plebanus, angestellt; doch war dieselbe damahls nicht mehr eine Filiale von Traiskirchen, sondern von Baden. Im Jahre 1812 wurde zwischen dem Bischöfe von Passau, Bernhard, und dem Stifte Melk der Vertrag geschlossen, daß auf allen nach Traiskirchen gehörigen Filialen eigene Geist liche gestellet werden sollten. Was Walterstorf betraf, so war von Seite des Stiftes Melk der Anstand, wovon der hier an zustellende Geistliche leben, und wo er wohnen sollte. Diesen Anstand zu heben, wurde demselben ein zur hiesigen Herrschaft unterthäniges Halblehenhaus mit seinen Grundstücken, die Wieden genannt , angewiesen, welches entweder von einem Bauer erkauft, oder geschenkt worden ist. Das Stift Melk erließ den zwey Drittelzehent von diesen Hausgründen, und so war die Stiftung für den Unterhalt des Pfarrers geschehen»