240 der Mangel an katholischen Priestern Ursache war, daß die Pfar rer von Leoberstorf auch über Kottingbrunn längere Zeit ihr Hirtenamt ausdehnen mußten, läßt sich aus Mangel an Nach richten hierüber mcht bestimmen. Im Jahre »683 haben die Türken wahrscheinlich diese Kirche wieder verbrannt, da sie die ganze Umgegend verheerten; sie wurde aber bald wieder hergestellt; und im Jahre 1690 fängt mit Johann Jakob Mayer die ununterbrochene Reihe der hiesigen Pfarrer an. Im Jahre 1706 schenkte Graf vonLamberg dieser Kirche den Leib des heiligen Märtyrers Prosper, ein sogenanntes Cor pus baptizatum aus dem coemeterio Calixti; derselbe wird noch jetzt in einem schönen Sarge mit der Blurschale allhier aufbewahrt. Im Jahre »742 schenkte Graf Co ll or ed 0 ei nen silbernen vergoldeten Kelch, und eine solche Monstranze hier her. Die Kirche ist von alter einfacher Bauart, lang und schmal; auf dem Hochaltare ist das Bildnis; des heiligen Pa trons Achaz, und die Settenaltäre stellen Mari ah ülf, und den heiligen Franz Xaver dar. In der Mitte der Kirche ist der Grabstein des Hanns Jakob Grafen von Bran dts, ^ den 24. Junius 1667. Än der Außenwand sind die Grabmähler des Fürsten Alexander Sulkowsky, Her zogs vonBielitz, -j-den 21.September,786; und des Joseph von Str ass er, Besitzers von Kotringbrunn,-j-den »2. Aprill 1807. Die im Schlosse befindliche Nicolai-Capelle ist uralt; sie wurde im Jahre 1478 von Marcus, Patriarchen zu Aquileja, mit einem lootägigen Ablasse beschenkt; ihre je tzige Gestalt erhielt sie im Jahre 1690 durch Leopold Jo seph Grafen von Lamberg und dessen Gemahlin Katha rina Eleonora, geborne Gräfin von Sprinzenstein. Zur Pfarre Kottingbrunn ist eingepfarrt das eben dieser Herrschaft gehörige kleine Dörfchen W a g r a m ; eine Viertelstunde von Kottingbrunn entfernt; die Bevölke rung desselben beträgt beyläufig 100 (HoeeUn. Es ist auch eine Steingutgeschirr-Fabrik hier. Nahe bey Kottingbrunn steht süd westlich eine kleine Capelle, die Schutzmantel-Capelle genannt, weil auf dem dort befindlichen Marienbilde die se-