s3g Htdex, tinb eine Wiese besaß. Abt Ludwig von Melk er hob diese Capelle im Jahre i355 zur Pfarrkirche, und be stellte bey derselben den Caplan Johann alS Pfarrer. Zu gleich wurde festgesetzt, daß die neue Pfarre jährlich eine kleine Abgabe dem Pfarrer zu Leoberstorf entrichten sollte. In frü heren Zeiten mußte der Pfarrer von Kottingbrunn mit Röchet und Stole bekleidet in Prozession mit seiner Gemeinde diesen Kirchendienst auf den Altar zu Leoberstorf legen. Diese Feyer- lichkeit har zwar schon längst aufgehört, aber der stipulirtc Kir chendienst wird noch immer bezahlt. Um das Jahr 1470 über gab Abt I 0 hannIV. vom Stifte Melk das Patr 0 nats» R e ch>t der Pfarre dem damahligen Ortsbesitzer Leopold von Kreuzern, der zugleich Kleinneusiedl, Enzersfeld, Leobers- dorf und Bielahag, mit dem Wein - und Getreidezehent, von dem Stifte Melk zu Lehen hatte. Diese Lehen kamen im Jahre ,5o5 anGand 0 lph v 0 nKhünburgII., Haüptmanne zu Vorchtenstein,,als er die Ursula vonKreuzern ehelichte. DieKhünbürge, ein frommes und edles Geschlecht ausKärn- then, aus dem viele Bischöfe und Erzbischöfe hervorgingen, scheinen sich um die hiesige Kirche besonders verdient gemacht zu haben, da ihr Familien-Wappen, im silbernen Felde eine halb rothe halb weiße Kugel, mit der Jahrzahl i5n , an der inneren Kirchenmauer linker Hand oberhalb des Fensters ange bracht ist. Im Jahre ,52g scheint diese Kirche von den Tür ken verbrannt, aber nicht gänzlich zerstört worden zu seyn, wovon obiges alte Wappen ein Beweis ist. In dem Visitations-Buche vom Jahre >544 wird gesagt: » Khattingbrunn, eine Filiale von Leobersstorf. Die Frau » Wentula S tirin soll sie gestiftet haben. Diese Capelle » hatte einen gestifteten Priester ; aber seit >629 ist sie ohne » Priester. Das Einkommen der Kirche wird durch den Pfle- »ger zuKhatingbrunn, der durch Kh ü n b erg er s Erben Ger- » haben auf das Schloß gesetzt worden, eingenommen, und gibt »einem Priester, der alle Dienstage zur Messe von Leoberstorf »dahin geht, das Jahr 10 Pfund Pfennige.« Ob und wie lange nun Kottingbrunn ohne eigenen Pfarrer geblieben, ob die Reformation auch diese Gemeinde ergriffen, oder ob