1Q5 Pfarre Stift Z w e t l. In älterer Zeit hatte das Stift nur das Recht, den Geistlichen und Hausgenossen des Stiftes, und den Dienst leuten in den Höfen, die um das Stift waren, die heil. Sacramente zu reichen, und sie zu beerdigen. Bey der Vermehrung der Pfarren unter Joseph dem II. wurde das Stift Zwett erst zur eigentlichen Pfarre, indem ihr die nun dahin eingepfarrten Dörfer zugetheilt wurden. Der Gottrsdienst für die Spitaler, Domestiken in- und außer dem Stifte, in den Höfen, wurde in der heutigen Spi talkirche gehalten. Erst von 1716 an, wurde in der Stifts kirche gepredigt. Die hierher eingepfarrten Orte sind: 1. Dürnhof mit 20 Seelen *), in der Entfernung von einer halben Stunde. Dieser Wirthschaftshof des Stif tes liegt auf einem Berge, dankt sein Entstehen dem Stif te. 1289 abgebrannt, tragt Ulrich von Puchberg, passauischer Vicedom zu seiner Wiedererbauung viel bey. Abt Ebro ließ eine Capelle gewölben, welche Bischof Bernhard von Paffau 1294 zu Ehren des h. Paulus weihte. Viele Laienbrüder pflegten damahl hier die Wirthschaft, zur Sicherheit umzog ihn der genannte Abt mit einer Mauer. 1473 machte die sen Hof ein Herr von Platz mit seinen Räubern zum Haupt quartier, und plünderte von hier die Umgegend aus, und zündeten ihn bey ihrem Abzüge an. Seine jetzige Gestalt dankt er dem Abte Melchior. Abt Berthold ließ das Gebäu de, das in der Mitte frey stand, ganz wegbrechen. 2. Der Edelhof mit 37 Bewohnern. Das Stift legte ihn bald nach dem Entstehen des Klosters an, Abt Johann Ruef ließ ein großes Gebäude zum Aufbewahren der Früch te herstellen. Abt Caspar bauete ihn von Grund aus. Rai ner II. ließ ihn zu einem Unterhaltungsorte für das Con- *) Rach dem! St. Pöltner Schematismen von 1829, wie bey jeder Angabe der Seelenzahs.