Böhmerwald sich um seine Schaubühne mehr kümmert, als es bisher geschehen ist. Es wäre traurig, wenn 140.000 Deutsche — soviel Seelen zählen wir, nicht imstande wären, eine Bühne auf die Köhe zu bringen und zu erhalten, daß sie der große kulturelle und nationale Mittelpunkt wäre, wie ihn ihr Gründer und Schöpfer gedacht und gewollt hat. II. Böhmerwald-Dolkshochschulen — Sliflerheimfchulen. Die nordischen Völker verdanken ihre heutige hohe Kultur nicht zuletzt ihrem Volkshochschulwesen, daß der dänische Pfarrer N. Grundt- vig schon in den vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts für sein Volk erdacht und das so ungeheure Wirkungen ausgelöst hat. Der völkischen Not stellte er innere Läuterung nnd völkische (sowohl körper liche als seelische) Ertüchtigung entgegen. Soll, sagte er sich, das Volk, (es war 1830 zur Mitregierung herangezogen worden) seine neue Aufgabe richtig erfüllen, muß es die gehörige Ausbildung und Vorbereitung dazu erhalten. Grundtvig hatte den unglückseligen Krieg Dänemarks mit England mitgemacht, er hatte mitangesehen, wie England Kopenhagen bombardiert und die dänische Flotte geraubt hatte. Von selbst drängt sich da der Vergleich damaliger dänischer Verhältnisse mit den unseren aus. Auch wir haben es nötig, dem Volke das nötige Rüstzeug zu geben. Und da die Volksschulen eben weil sie vor allem Kenntnisse zu vermitteln haben, den Kindern nicht das mitgeben können; was die Menschen für die Selbstverwaltung und die Wahrung ihrer Interessen brauchten, müssen auch wir, wie unsere nordischen Brüder es durch diese bewährten Keim schulen zu erreichen suchen. Deshalb haben wir das nordische Volks hochschulwesen mit dem heurigen Jahre auch in unserer Keimat eingeführt und können dank der Unterstützung weiter Kreise und der aufopfernden Tätigkeit der tüchtigen Männer, die dort gelehrt hatten, (Direktor Schreiber, K. Franz Leppa, A. Kleinen!, Professor Bail, Blau, Jungbauer, Dr. Ziegler u. a. m.) mit Genugtuung auf den Erfolg des ersten Lehr gangs der Landesvolkshochschule in St. Margareten zurückblicken. Prächtige junge Leute sind dort zusammengekommen und haben mit Feuereifer gearbeitet und gelernt, von dem Willen beseelt, der Keimat zu dienen. Der Bund der Deutschen in Böhmen hat uns in dankenswertem Entgegenkommen und voller Würdigung der Bedeutung unserer Bestre-