lassen Nichtkenner die Tiere in der Sonne verenden oder sie zerschlagen 
die Muschel mit Steinen. In beiden Fällen sind die Perlen verloren. 
Ich spreize die Muschel mit einer Schale auf, soweit es der Verschluß- 
muskel erlaubt, so daß er nicht abgesprengt wird, was man im Gefühle 
hat. Auch einer Spreizzange kann man sich bedienen. So kann man das 
Innere einer Muschel übersehen, ohne das Tier zu verletzen oder zu töten. 
Uber sonstige schädliche Einflüsse auf die Tiere Kanu ich hier nicht' 
abhandeln, da dieses Thema zu viel Raum beanspruchen würde. Auch 
könnte ich mich hiebei auf die Muschel alleiu nicht beschränken, sondern 
müßte mich auch mit den Fischen und Krebsen beschäftigen, was ich lieber 
in Fachschriften nachhole. . ^ 
„BZas mir am Herzen Liegt." 
Von Dr. G. Tännich. 
on alten und ältesten Zeiten erzählen die meisten Artikel dieser Schrift. 
^ Vielleicht hat man auch von mir als einem Zünftigen einen histo 
rischen Aufsatz erwartet. Doch ich werde deren Reihe nicht verlängern, 
will lieber erzählen, wie es heute mit unserem Volkstum aussieht und 
welche kulturellen Bestrebungen in unserer Keimat bestehen. Sie sind wert, 
von allen ehemaligen Schülern unserer jubilierenden Lateinschule, auch 
denen, die den grünen Böhmerwald nichl ihre Keimat nennen, unterstützt 
zu werden. 
Das liegt mir heute näher am Kerzen und wird hoffentlich nicht 
anders aufgefaßt werden, als ich's gedacht habe. 
Wir leben in einer Zeit riesengroßer völkischer und wWchaftlicher 
(sozialer) Not. Vergangene Tage und Menschen haben ungewollt verschuldet, 
daß die Verhältnisse für uns so arge geworden sind. Unrichtige Wege 
waren beschritten und sind gegangen worden, viel Unheil ist daraus ent 
standen. Trotzdem sind wir von der Besserung der Mißstände noch weit 
entfernt — man spürt nur Ansähe dazu. Denn leider ist die Erkenntnis 
in die Ursachen des Unglücks, das uns betroffen hat, keine allgemeine 
noch, nur in vereinzelten Köpfen dämmert sie auf. Noch immer halten 
die meisten. Menschen das Genießen, die Lebensmittel für den Lebens 
zweck, dünkt sie die Welt bloß eine Futterkrippe, an der sich ein jeder % 
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