8 Zeit wurden reiche Silbererze in Ratiborzitz bei Tabor gesunden und der dortige Silberbergbau nahm einen bedeutenden Aufschwung, während nach Brzezans Biographie des vorletzten Rosenbergers Wilhelm sich von 1539 bis 1576 noch nachstehende Bergbaue aus Rosenberg'schem Besitze befanden: die König David-, die Stingelheimer- und die Laurenzigrube beim. Obern Tor, die Grube „beim jungen Abraham" bei Allen Keiligen, am Spitzenberg, am Gabel, zur hl. Barbara bei Koschlowitz, beim wilden Mann, beim hl. Geist, bei Zablat, bei Schneidetschlag, in Parksried „zur Mutter Gottes". 1562 bis 1566 hatte Wilhelm v. Rosenberg bei Dunrro- witz zwei Gruben im Bau, namens Rosenslingel und Gabe Gottes, welche sich freibauten. Ferner waren im Betriebe der Bau am Kessenbrunnen, einer bei Kodowitz nächst Budweis, bei Welteschin, bei Prachatitz, bei Maschkowitz und bei Rosenberg. Im Jahre 1568 wird schon der Ankauf von Erzen aus Elischau erwähnt, welche mit den Krummauer Erzen vermischt der Schmelzung sehr förderlich gewesen sein sollen, daher wahrscheinlich bleihültig waren. Wilhelm von Rosenberg, dessen fürstliche Hofhaltung in Prag und Krummau — und weilenweise auch auf seinen übrigen Schlössern — Unsummen verschlang, konnte der Niedergang der Bergwerke aus der Herrschaft Krummau nicht gleichgiltig bleiben und er sah sich daher um einen Ersatz um, den er in dem Silberbergbau bei Ratiborzitz zu finden hoffte. Dort waren zu jener Zeit bergbautreibende Gewerken: Karl Fürst Liechtenstein, Theodor von Lilienau, Paul Michna von Meitzenau, Erasmus und Gundacker von Starrhemberg, Ludwig, Siegmund und Wolf von Pollheim, Georg Ehrenreich von Roggendorf (der Oheim des Rosenbergers), Adam von Neuhaus, Achatz von Losenslein, Hans Wilhelm von Zelking, Elisabeth von Scharfenberg und Polirena von Strein. Wilhelm von Rosenberg trat nun 1585 dieser Gewerkschaft bei und erhielt von Kaiser- Rudolf II. das Privileg, auf 30 Jahre die Silbererze von allen Aati- borzitzer Bergbauen nach der Kuttenberger Taxe zur eigenen Verschmelzung in Krummau frei einkaufen zu dürfen. Um diese Zeit sind anscheinend alle Bergwerke bei Krummau immer mehr in Verfall gekommen, denn nach einem Berichte des Berggeschworenen Hans Eckenbrecht (ohne Datum, ch vermutlich zwischen 1580 und 1590) an Wilhelm von Rosenberg über eine gepflogene Untersuchung der Stingelheimer und Laurenzizeche zwecks deren Wiederausgewältigung waren diese beiden, ehemals reichen Gruben schon verlassen. Eckenbrecht meinte, es müsse eine Kunst auf dem Richtschachte aufgestellt werden, um 3* 35