208 D i e Erdrosselung Griechenlands den Verbandstruppen besetzten Konsulate den griechischen Behörden überantwortet werden, die deren Bewachung und Schutz gemäß der Achtung, die ihren Wappen zusteht, übernehmen würden." Die verhafteten Konsuln und ihr Personal wurden nach Marseille gebracht, blieben dann zunächst in Toulon in Gewahrsam und konnten erst Anfang Februar dank der Vermittlung der Regierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika über die Schweiz die Rückreise nach ihrer Heimat antreten. 3. Januar 1916. Das Privateigentum der Konsuln und ihres Personals ist nach authentischen Mitteilungen der „Südslavischen Korrespondenz" (6. II. 16) aus Athen öffentlich versteigert und der Erlös als Kriegs beute den an den Verhaftungen hervorragend Beteiligten zugewiesen worden. Die Angehörigen der ententefeindlichen Staaten, die Saloniki auf Schiffen verlassen wollten, wurden verhaftet. Auch der norwegische Generalkonsul Seefelder ist verhaftet worden. 28. Januar. Nachdem am 23. Januar ein englisches Transportschiff im Hafen von Saloniki von einem Unter seeboot versenkt worden war, landeten Marinesoldaten der Entente auf der Halbinsel Kara Burun am Eingang des Hafens von Saloniki und besetzten die Festung unter dem Schutze ihrer Schiffsgeschütze trotz des Protestes des griechischen Kommandanten. Die griechischen Behörden wurden von der Besetzung erst verständigt, nachdem die Operation eingeleitet worden war. Der Abmarsch der 200 Mann starken Besatzung erfolgte ohne Zwischenfall; auf den Festungswerken wurden neben der griechischen Flagge die Fahnen der Entente-Staaten gehißt. 29. Januar. Aus der Meldung des deutschen Admiralstabs: Eines unserer Unterseeboote hat am 23. Januar einen englischen Truppentransportdampfer im Hafen von Saloniki vernichtet (vgl. XI, S. 286). 1. Februar 1916. Die Engländer besetzten die Festung K u m - K a l e am Golf von Saloniki gegenüber von Kara Burun. Angaben über die Gefährdung der Zufuhr nach Saloniki durch die Tätigkeit der II-Boote der Verbündeten im Mittelmeer finden sich im folgenden Kapitel über die Kämpfe zur See. Personalien 29. Oktober 1915. König Konstantin traf in Begleitung des Generalstabschefs im Sonderzug am Abend in Saloniki ein, um an den Festlichkeiten zur Erinnerung an die Einnahme der Stadt teilzunehmen. Die Generalität der Entente blieb auf den ausgesprochenen Wunsch des Königs dem Empfang fern. 2. bis 16. Januar 1916. König Peter vonSerbien ist in Begleitung seines ersten Adjutanten, des Obersten Teodoro- witsch, des Hauptmanns Dschiukanowitsch und des Arztes Simonowitsch an Bord des französischen Zerstörers „Mousqueton", begleitet von dem Zerstörer „Spahi" in Saloniki angekommen, empfing den Besuch der Generale Sarrail, Mahon und Moschopulos und nahm im serbischen Konsulat Wohnung. Am 16. Januar reiste der König an Bord eines französischen Torpedojägers nach AedipsoS auf der Insel Euböa, um dort eine Thermalkur durchzumachen. 17. Januar 1916. General Sarrail erhielt aus Paris und London die amtliche Nachricht von seiner Ernennung zum Oberkommandierenden der französischen und englischen Truppen in Mazedonien. Gleich zeitig erhielt General Sarrail das Großkreuz der Ehrenlegion. Die Besetzung «vetteren griechischen Gebietes Nach amtlichen Meldungen und ergänzenden Mitteilungen 21. Oktober 1915. Die Engländer versuchten auf der östlich von Saloniki gelegenen Halbinsel Chalkid ike wegen des dort herrschenden milderen Klimas Truppen zur Ueberwinterung zu landen. Die griechischen Militär behörden verhinderten jedoch die Landung. Auf Beschwerde des englischen Kommandanten erklärte der Befehlshaber der griechischen Garnison, daß er im Sinne der erhaltenen Weisung die Landung der englischen Truppen auch mit Waffengewalt verhindern müßte.