174 Die Ereignisse an der We st front von Mai bis Äugn st 1915 der Deutschen, der durch mindestens drei Regimenter gegen unsere Stellungen gegen die Straße von Binarville nach Vienne.le-CHLteau und der Schlucht von La Houyette ausgeführt wurde. Im Zentrum dieses Abschnittes gelang es den Deutschen, in unsere Stellungen einzudringen; sie wurden daraus durch Gegenangriffe im Laufe des Tages verjagt und behielten nur einen Teil unserer Gräben erster Linie. Wir haben Gefangene gemacht, die einem württembergischen Korps angehören. Weiter östlich gegen Fontaine-aux-Charmes hat der Feind ebenfalls gegen unsere Schützengräben einen Angriff unternommen, der vollständig zurückgewiesen wurde. 12. August 1915. In den Argonnen eroberten wir nördlich von Vienne-le-CHLteau eine fran zösische Befestigungsgruppe, das „Martinswerk", machten 74 unverwundete Ge fangene, darunter zwei Offiziere und erbeuteten zwei Maschinengewehre und sieben Minenwerfer. Der Feind erlitt große blutige Verluste. Bei der Wegnahme eines feindlichen Grabens nordöstlich La Harazse fielen einige Gefangene in unsere Hand. Unter Zurücklassung von 40 Toten floh der Rest der Be satzung. Französische Abendmeldung: In den Argonnen haben wir durch neue Gegen angriffe einen Teil der verlorenen Gräben im Osten der Straße Vienne-le-Ch»teau— Binarville zurückerobert. 13. August. In den Argonnen wurden mehrere französische Angriffe auf das von uns ge wonnene Martinswerk abgeschlagen. 14. August. In den Argonnen wurden am Martinswerk neue Fortschritte gemacht. Die Zahl der Gefangenen stieg auf vier Offiziere, 240 Mann. Französische Nachmittagsmeldung: In den Argonnen hat der Feind am Abend einen Angriff aus der ganzen Front des Abschnittes Marie-Thsrsse unter nommen. Ueberall wurde er durch unser Feuer zurückgeworfen und erlitt merkliche Verluste. Ein neuer deutscher Angriff wurde gegen Tagesanbruch unternommen. Er war weniger heftig und wurde rasch aufgehalten. 15. August 1915. In den Argonnen wurde das Martinswerk ausgebaut. 350 in ihm gefallene Franzosen wurden beerdigt. Die Argonnenkämpfe vom 20. Juni bis 2. Juli 1915 Zusammenfassende Berichte aus dem deutschen Großen Hauptquartier. Der Bericht vom 29. Juli 1915: Unter geschickter Ausnutzung des unwegsamen Argonnen-Waldgebirges war es den Franzosen Ende September 1914 gelungen, starke Kräfte wie einen Keil zwischen die west lich und östlich der Argonnen kämpfenden deutschen Truppen zu treiben. Gleichzeitig von Montblainville und Varennes aus östlicher Richtung und von Nordwesten über Binar ville drangen die Deutschen in die Wälder ein. Den geringsten Widerstand fanden die Teile, die an der Straße Varennes—Le Four de Paris durch die Osthälste der Ar gonnen vorgingen. Hier gelang es schnell, die Franzosen bis an das Tal der Biesme bei Four de Paris zurückzuwerfen. Um den Rest des Keils in den westlichen Argonnen zu beseitigen, mußte die über das Moreautal—Bagatelle-Pavillon—St.-Hubert-Pavillon vorgebogene Stellung eingedrückt werden. Die beiden genannten Pavillons wurden nach einigen Tagen weggenommen. Dann aber kostete es Wochen und Monate der erbittertsten und blutigsten Nahkämpfe, um die Franzosen Schritt für Schritt und Graben für Graben