— 33 — Leichnam ihres Kindes aufzusuchen, erfuhr den Aufenthaltsort der wunderbar Geretteten. Nach vielem Zureden verließ Flavia ihre traute Zufluchts¬ stätte und kehrte nur unter der Bedingung in die Heimat zu¬ rück, dass sie im Glauben an Christus verharren dürfe. Häufig besuchte Flavia den Hirten, der sie in ihrer Noth an der Lämmerschwemme (Lämmerbach) mitleidig und gastlich aufgenommen hatte. Diese Sage ist verewigt sowohl in dein Stifts-, als auch in dem Marktwappen von Lambach. Beide enthalten ein im fließenden Wasser schwimmendes, rothes Schiffchen, in welchem ein ganz entkleidete«, gekröntes Mädchen mit goldenem Haar¬ schmucke und aufgelösten Haaren in sitzender Stellung sich befindet. Pilgrrruh oder das Möstrrchen |u Reichenau. Der Markt Reichenau liegt vier Stunden von Linz und eine Stunde von Hellmonsödt. Der Sage nach befand sich neben der Kirche einst ein Klösterchen, welches zur Pflege der Pilger in das heilige Land bestimmt war. Unbegründet ist diese Sage keineswegs; denn die geschriebenen „Auskonfften von Passau" sprechen 1692 aus¬ drücklich non einem Kloster unterhalb Reichenau und etwas ober¬ halb Gallneukirchen. An der Stelle dieses Gebäudes befindet sich jetzt das Möstlhaus. Um die Pilgerreifen in das heilige Land zu erleichtern, wurden in der frühesten Zeit überhaupt allerlei Anstalten ge¬ troffen. So wurde die Brücke in Wels zollfrei erklärt; es wurde zu ihrer Beherbergung Spital am Pyrhn gebaut u. f. w. Gründung des Klosters xu Traunkirchrn. (Siegesbach, Siegesbachthal.) Der Sage nach hat Markgraf Ottokar von Steyer zum Gedächtnis des Sieges, den er mit Leopold wider die Hunnen erfocht, das Kloster zu Traunkirchcn erbaut. Bach und Thal haben ihren Namen von diesem Siege erhalten. Das Kloster aber wurde schon im Jahre 900 von den Hunnen wieder zerstört. 3