17 burger Geschichtsquellen vorhanden, welche auf das apostolische Lehramt dieses Heiligen in Norikum einigermassen hindeuten. Es wurden daselbst seit des heil. Euperts Zeiten und im VII. und VIII. Jahrhunderte ihm zu Ehren Kirchen erbaut und reichlich be¬ schenkt, und sein Pest am 12. Oktober gefeiert. Diese so frühe allgemeine Verehrung des heil. Maximilian zeigt, dass sein An¬ denken den Bewohnern des Landes durch besondere Verdienste um sie heilig gewesen sei, jedoch nur als Priester. Denn alle diese älteren und bewährten Dokumente nennen ihn immer blos einen Bekenner (Confessor), niemals aber einen Bischof, nie einen Märtyrer. Die uralte Gepflogenheit, die Heiligen nach ihrer Würde und Todesart zu benennen, also im vorliegenden Palle als Episcopus et Martyr wäre gewiss nicht unterlassen worden, wenn man damals von des heil. Maximilian Bischofswürde und Enthauptung etwas gewusst hätte.1) Aus dem bisher Gesagten ist ersichtlich, dass die älteste christliche Zeit uns kein Dokument überliefert hat, das die Probe der Kritik zu bestehen im Stande wäre, und aus welchem sowohl die genaue Zeit, wann, als auch die heil. Männer könn¬ ten genannt werden, welche die ersten Glaubensboten in Nori¬ kum und die Stifter der Kirche in Lauriakum gewesen waren. Im Anfänge des IV. Jahrhunderts gewinnen wir die ersten klaren Lichtblicke. Es eröffnet sich uns die erste bewährte histo¬ rische Quelle, aus welcher wir eine sichere Kenntniss über die christlichen Zustände in Lauriakum schöpfen können. Diese Quelle ist die Legende vom heil. Florian und zwar in jenem ältesten Texte, welchen der Geschichtsforscher Pez nach einer Handschrift des Klosters St. Emmeram veröffentlicht hat. Ihre Echtheit ist mit Ausnahme der Nachrichten über die Begebenheiten nach Florians Tode allgemein anerkannt. Die später erdichteten Zu¬ sätze kommen bereits im X. Jahrhundert vor, und die auf diese *) Muchar, Norikum II, 109—111, Juvavia 29—30; Pez , Script. Ber. Austr. I, 19—21. Mus. Jahr. Ber. XXX. 2