S2 Heft 31. Di« ruffisch« Frühfahrsoffenflve ISIS. Nördlich der Hauptkampffront. (Skizzen 1 und 2.) ördlich Wileity, das in der Nacht dreimal vergeblich de- stürmt worden war, kam es tagsüber nur zu Feldwach- jchießereien und Geplänkel. Die Heranschaffung neu zu¬ geteilter schwerer Artillerie, die gleichzeitig von Norden her den Abschnitt zwischen den Bächen flankieren sollte, machte große Schwierigkeiten auf den morastigen Wegen. Im Kampfraum zwischen Widsy und Dryswjach-See kamen energielose Angriffe trotz starker Kräfte im Artilleriefeuer nicht zur Entwicklung. An der Düna-Front dauerten die Minensprengungen an. Bei unserer 88. Infanterie-Division wurde ein Grabenstück in 100 Meter Breite in die Luft gesprengt, der Riesentrichter aber sofort de- setzt und gegen russische Angriffsversuche, die sich auch nachts wiederholten, gehalten. Rastloser Zugverkehr von Dünaburg nach Norden und über die Düna-Brücke bis nach Renneberg hinüber lenkte die Auf¬ merksamkeit immer mehr auf die Ansammlung russischer Divi¬ sionen im Raume vor Iakobstadt. Die Russen, die bisher in der großen Düna-Schleife hart nördlich Iakobstadt vor der Front unserer 41. Division keine zusammenhängenden Stellungen be¬ saßen, begannen nach tagelangem Einschießen ihrer Artillerie sich links des Flusses im Vorfeld heranzuarbeiten und einzu- nisten. Am Bahnhof Selburg ersetzte der Feind seine spanischen Reiter durch schwache Drähte. Überläufer der eben von Süden her eingetroffenen 78. Division sagten baldige Angriffe auf die Front von Riga bis Dünaburg voraus. Hinter unserer be- drohten Front bei Iakobstadt wurde eine starke Artillerie zu¬ sammengezogen und das ReseryK-Regiment 59*) wieder der 8. Armee zugeführt. *1 Siehe S. 53.