Elftes Kapitel Elftes Kapitel Des Kaisers Tafelgenosse Klucks Tätigkeit als kommandierender General des V. Armeekorps erreichte nach nur einjähriger Dauer ihr Ende. Am 1. Oktober 1907 erhielt Kluck als Nachfolger des zum Generalinspekteur der 6. Armeeinspektion er¬ nannten Generals von der Goltz das Kommando des I. Armeekorps in Königsberg. Wie er sich's gewünscht, fand Kluck auch in Königs¬ berg ein reiches Arbeitsfeld. Das Kommando des I. Ar¬ meekorps hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem der 37. Infanteriedivision, nur waren ihm im Verbände des Armeekorps nunmehr volle drei Divisionen unterstellt. Ebenso galt es, einen Grenzschutz von mehr als dreifacher Länge zu bewältigen — Aufgaben, gegen welche das Allensteiner Kommando als ein Leichtes erschien! Daß Kluck sich auch in der Königsberger Zeit die Anerkennung seines Kaisers erwarb, hat er zum Teil der durch General von der Goltz geleisteten Vorarbeit zu danken. Unter den Augen dieses Meisters hatte er seine Allensteiner Division herangebildet — jetzt in Königsberg verwaltete er dessen Erbe. Wie in Oberschlesien, so rechneten es sich auch in Ost¬ preußen die durch Geburt und Grundbesitz bevorrech¬ teten Stände zur Ehre an, diesen schlichten Truppen¬ führer — dem nichts anderes am Herzen lag, als der Wunsch, alle seine Kräfte für den Dienst des Vater¬ landes einzusetzen — auf ihren Schlössern und Gütern zu bewillkommnen, auch gelegentlich an Jagden teilnehmen zu sehen. 90