Die Egerländer. 179 Ausstattung für die Heranwachsenden Töchter aufbewahrt wird, an den Seiten hochanfgebauschte Betten. Obwohl die Teiche im Egerländchen nicht so zahlreich sind, wie in anderen Theilen Böhmens, und auch kein größerer Fluß das Gebiet bewässert, so besitzt es doch einen ziemlichen Wasser- reichthum, denn es hat viele Quellen und zwar alkalische und Eisensäuerlinge. Unter ihnen nehmen die erste Stelle ein die Heil- auellen von Franzens bad. Sie gehören ihrer chemischen Beschaffenheit nach zu den eisenhaltigen Glaubersalzwassern und besitzen eine zwischen 8 bis 9 Grad Reaumur wechselnde Tempe- ratur. Die ersten Nachrichten über dieselben stammen aus dein 16. Jahrhunderte. Erft 1707 fieng man an, dieselben auch zu Bädern zu benutzen. Der Begründer der Bäder ist Dr. Bernard Adler. Benannt wurden sie nach Kaiser Franz I., unter welchem der Ort im Jahre 1793 zum Badeort erhoben wurde. Die Quellen und Moorbäder wirken sehr erfolgreich namentlich gegen Blut armut und ihre Folgen in den verschiedenen Nervensystemen. Im Jahre 188l waren daselbst 4.689 Parteien mit 7.978 Personen zum Curgebrauche. Die Egerländer haben sich ihr Volksthum in scharf aus geprägter Weise in guten und bösen Zeiten bis auf unsere Tage bewahrt und au der Culturarbeit des deutschen Volkes stets red lich und nach Kräften mitgeholfen. Durch den Gang der Geschichte sind ihre eigenen Interessen auf das Engste mit denen des ganzen deutsch-böhmischen Volkes verschmolzen worden, möge darum das Gefühl inniger Zusammengehörigkeit mit den übrigen Deutschen des Landes sich von Tag zu Tag stärken und wachsen!