Kämpfe und Erfolge der Deutschen. — Die kirchlichen Verhältnisse. — Das Schulwesen. Das dreizehnte Jahrhundert wird zu den glorreichsten Perio den in der Geschichte unserer Länder gerechnet; dem deutschen Volksstamme gebührt kein geringer Antheil an dem Ruhme und der Herrlichkeit, wodurch insbesondere Böhmen in diesem Zeit abschnitte unter den Staaten und Ländern Europas hervorleuchtet. Die Zahl der deutschen Colonisten war eine so große geworden, daß sie nicht bloß auf das Gastrecht Anspruch erheben konnten, daß vielmehr die deutsche Nationalität als gleichberechtigter Factor neben der slavischen geachtet und berücksichtigt werden mußte. Die Grenzbezirke waren fast überall bis tief in's Land hinein von Deutschen besetzt und auch im Innern des Landes, in Böhmen wie in Mähren, hatten die Deutschen oft weite Strecken angesiedelt, so daß die slavische Bevölkerung überall in mannigfaltige Berüh rung mit deutschem Wesen, deutscher Sitte und Cultur kommen mußte. Im westlichen Schlesien gewann das Deutschthum schon in dieser Zeit eine solche Geltung und Übermacht, daß sich die einheimische slavische Bevölkerung allmählich ganz verlor. Der Einfluß der Deutschen ans die Gestaltung der socialen, der politi schen und aller culturellen Verhältnisse ließ sich auch in Böhmen und Mähren nicht einmal in Vergleich zu der Zahl der Ansiedler stellen, er war ein viel größerer und mächtiger, pnd dies nicht etwa aus dem Grunde, weil die Deutschen sich der Protection der Herrscher erfreuten, sondern weil sie in allen Zweigen des geisti gen Lebens Lehrer und, Erzieher waren, weil Handel, Industrie Gewerbe, Bergbau, Kunst und Wissenschaft ihnen vor allen För-