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Die deutschen fichrer
Seit den Tagen der Marne-Schlacht hielt die 5. deutsche
Armee den Bogen jenes Frontknicks umfaßt, der den Ver¬
lauf der Gesamtfront, von Süden kommend, um den Eck¬
punkt der Region von Verdun nach Westen umbog. Armee¬
führer war auch im Jahre 1916 der deutsche Kronprinz,
Chef des Stabes des Armeeoberkommandos 5 Generalleut¬
nant Schmidt von Knobelsdorf. vurch die Plange¬
staltung von Zalkenhagns wurden beide Männer als Führer
in den Mittelpunkt eines Geschehens gerückt, dessen Ent¬
wicklung sie in sehr verschiedener Weise gegenüberstanden,
ver Kronprinz verlor den Glauben an eine erfolgreiche Be¬
endigung des Verdun-Unternehmens sogleich, als die be¬
schleunigte Fortnähme der Festung gescheitert war. Er sah
die ständigen, nutzlos erscheinenden Angriffe, die schwere
Verluste kosteten, und drängte deshalb dauernd auf eine
Einstellung der Verdun-Schlacht.
General Schmidt von Knobelsdorf dagegen vertrat nach
den eigenen Worten des Kronprinzen mit jener Zähigkeit,
welche die stärkste Seite seines Charakters bildete, den Stand¬
punkt, daß unter allen Umständen am Angriffsgedanken
festgehalten werden müsse.
Die geschichtliche Entwicklung aber, die vor Verdun be¬
gann, zog Lahnen, die weder von Falkenhagn noch der
Kronprinz und Schmidt von Knobelsdorf vorausgesehen
hatten, hier erfüllte sich ein Schicksal, wie es die Kriegs¬
geschichte so oft an Heerführern gezeigt hat: Werden Fehler
gemacht und die berühmte Fortune fehlt, dann sinken solche
Männer ab ins Dunkel, und Kritik und Flüche folgen ihnen.
Gelingt aber ein Plan trotz seiner Fehler, dann sieht die
Nachwelt nur den Ruhm.
Aber der Ruhm ist manchmal ein gefährlich Ding für die
Wahrheit, er ist zu nahe der Legende verwandt.