Soldatengesichter \33 sagt einmal: „Ja, dieser Nationalismus ging in einem Nleid aus morschem Stoff, erdbekrustet wie ein höhlenbewohnendes Tier, unscheinbar wie nackte Ackerschollen, zwischen denen er hauste, un- behaust und verstoßen. Diesem Nationalismus kleb¬ ten die Zäuste von Schweiß und Schmutz und Blut, er wischte sich mit dem Handrücken die Lrdspritzer der einschlagenden Granaten von der Stirn und packte sein Brot mit hornhäutigen Zingern." Andere wieder versuchten, den inneren Ursachen dieser Prägung „Frontsoldat" bis in die letzten Wurzeln der Seele nachzugehen und durchsichtig werden lassen, wie und warum sie unter der Prägekraft ihres Schicksals so wurden, wie sie als Soldaten der Front vor sich selbst und der Ge¬ schichte dastehen. Auch vor sich selbst - diesem Rätsel des Zum-Soldat-Werdens und Soldat-Seins ist meistens das größte Bemühen aller innerlich darstellenden Nriegsliteratur gewidmet, weil es ein Staunen über die eigene neue Formwerdung enthält. So war es - sagen sie, so sind wir gewesen: Deshalb unsere Gesichter von neuer Prägung, über die ihr anderen euch gewundert habt, und ihr konntet doch nichts in unseren Augen lesen.