223 politanus.'" Den Altar Hatte also der Weihkbischos Heinrich (Kurz) von Passau geweiht. D>a er die Würde eines Bischofs erst am 14. März 1526 erhalten hatte (vergleiche L. H. Krick, Das Domstift Passau. S. 208), so konnte die Weihe des Altares und wahrscheinlich die der ganzen Kirche erst noch diesem Zeitpunkte statt¬ finden, Wahrscheinlich im Jahre'1527. In welchem Ausmaße w ar 1504 die Z e r- störung, der Kirche erfolgt? Das erkennen wir aus einer Eingabe der Pfarrgemeinde Schiwand an die weltliche ©Evrigleit vom Jahve 1520. Sie bittet um Beihilfe zum Kirchenban. Er sei notwendig, „weil die KapleVe merklich! iCtllenfhalB'ett baufällig sei, so daß, man das Gewölbe aus großer Not habe abtragen und niederlegen müssen." Daraus dürfen wir schlie¬ ßen, daß die eigentlichen Kirchenmauern und der Turm stehen geblieben sind. (Vergleiche „Agiendieinbuchi," Blatt 74b: Erneuerung und Vergrößerung der Ka¬ pelle.) Ferner lautet eine Eintragung in bas „Agen¬ denbuch" : „Anno 1520 hat die Gemein das Gotts- haus in der Schwand renoviert." Die Betrachtung der Kirche ergibt folgendes. Der älteste Teil ist das Presbyterium. Das ist auch aüisi der Verwitterung der Tuffsteine zu erkennen. Die Fenster des Priesterchlores weisen Maßwerk auf im Gegensatz zu den Fenstern des Langhauses. Der Teil oberhalb1 der Fenster zeigt deutlich, daß hier nichlt mehr Tuffsteine, sondern Ziegel ver¬ wendet wurden. Es könnte daraus folgendes ge¬ schlossen werden: Entweder war der Priesterchor ur¬ sprünglich niedriger oder dessen Gewölbe wurde nach 1504 abgetragen. Ferner ist im Innern des Turmes deutlich! er¬ kennbar, daß auch das Langhaus einst niedriger war. Hier hat eine Erhöhung um 2.80 Meter stattgefunden. Der Aufbau ist aber hier im Gegensatz zu dem des! Priesterichiores mit Tuffsteinen erfolgt. Es darf wohl die Vermutung ausgesprochen wer¬ den, daß in der Zeit von 1521—1527 gleichzeitig das Gewölbe des Priesterchores und das des Langhauses! auf die gleiche Höhe gebracht wurden, wenn auch der Umstand, daß in dem einen Fall Ziegel und in dem