221 das gesamte Roduugsgebiel von Schwand untertan war, der Herzog von Bayern, beziehungsweise dessen Regierung in Burgihausen., Die Kapelle wird von der BrvölPerung selbst;, und zwar mit Unterstützung -der Regierung in Burglhausen gebaut worden sein. Diese hat der jungen Pfarrgemeinde wohl das Material, die Tuffsteine, die ja an der Salzach gewonnen wurden, zur Verfügung gestellt. Wann wurde die Kapelle gebaut? Da keine direkten oder indirekten' urkundlichen Hinweise vorhanden sind, können wir ebenso wenig wie einst P. Sicherer angeben, wann die Kapelle gebaut wurde. Die Siedlung war ungefähr in dem1 heutigen Umfange zu Anfang des 14. Jahrhunderts, wie uns das Ur¬ bar von 1313 gezeigt hat, beendet. Und im 14. Jahr¬ hundert dürfte wohl auch! die Kapelle aus Tuffstein er¬ baut worden sein. Das schließt Nicht aus, daH " schon vorher eine -größere Holzkapelle vorhanden war. Viel¬ leicht gehörte zu den Förderern des Kirchenbaues in Schwand- der Besitzer des Schlosses Neukirchen, Tho¬ mas A P f e n t a le r, der auch! in der Kirche Neukirchen eme Kapelle zu Ehren Johannes! des Täufers und des Evangelisten Johannes Hatte errichten lassen (1338). Die Roh rer zu Rotenbuchi-Plankenbach kommen nicht mehr in Frage, ha sie die Gegend bereits früher ver¬ lassen und sich im Kremstal angesiedelt hatten. In das „Agendenbuich" von Schwand ist eingetra¬ gen: „Am Samstag nach! dem weißen Sonntag ist eine feierliche Jahresmesse für die G ründer und Wohltä¬ ter dieses Gotteshauses". Diese Bemerkung zeigt uns, daß die Kirche in Schwand nicht das Werk eines ein¬ zelnen Mannes oder einer geistlichen Genossenschaft (Stift) war, sondern daß mehrere Persönlichkeiten bei der Gründung mitgewirkt Haben. Wann entstand dieKirche in der heuti¬ gen Gestalt? Zur Lösung dieser Frage geben uns zwei Momente einen Anhaltspunkt. Zunächst einmal dte Baugeschichte. In einer Ranshofener Kirchweih- notiz, deren erster Teil ans dem 14. und deren Fort¬ setzung aus dem 16. Jahrhundert stammt (Urkunden- buch ob- bet Enns, II. Bd., S. 177 s.), Heißt es: „Im Jähre 1497 wurde der Grundstein zum Turm in