80 Raffold von Plankenpach. In diesem Otto dürfen wir den Besitzer der Burg „Ratzlhof", oder wie sie damals genannt wurde, Reitenbuch 'sehen. Daß die Rohrer hier Besitzungen hatten, beweist eine Stiftung Hein¬ richs von Rohr aus der Zeit um 1280. Er übergab sein Gut in Raitenpuch! für sein Seelenheil dem Stifte zu Ranshofen. (Archiv für die Geschichte der Diözese Linz V./S., S. 43, 65 und 74.) Aus einer späteren Kaufn tkuude vom 8. Jänner 1378 ersehen wir, daß Heinrich von Raytenpuch auch das Stift Raiteuhaslach an der Splzach mit einem Gute begabt hatte. Es war das Gut zu 'Adelpuch, das ist heute der Odlburner in Ober-Rotenbuch. (11. io, E. X., Nr. 540.) 3:ch; möchte ferner darauf hinweisen, daß auch! die beiden Güter Podinger und Eberl in der Ortschaft Gries unter der Herrschaft des Stiftes RaitenhaSH lach standen. Es ist die Möglichkeit vorhanden, daß- auch sie ursprüngliche zur Grundherrschiaft der Her¬ ren von Raitenbuch (Ratzlhof) gehörten. Der Ratzlhos wird auch in Verbindung gebracht mit der mittelalterlichen Erzählung vom „Meier Helm- brecht" (um 1250). Hier sei das Raubritternest ge¬ wesen, von wo ans der junge Helmbrecht vom Helm¬ brechtshof zu Gilgenberg seine Beutezüge ins' obere Jnnviertel unternommen hätte. 7. vom Helmbrechtshof Um 1250 erzählte ein Wernher der Gärt¬ ner die Geschichte vom Sohn des Meier Helmbrecht. Sie lautet nach Anselm Salzer (Geschichte der deut¬ schen Literatur. I. Bd., S. 382): „Der alte Meier Helmb recht hat einen Sohn, dessen Uebermnt schon sein Aeußeres verrät. Die blonden Locken wallen ihm bis über die Achsel hinab und nur mit Mühe kann er sie in eine schöne seidene Haube bringen, in die viele Figuren gestickt sind. Mut¬ ter und Schwester haben den jungen Helmbrecht auch sonst aufs prächtigste ausstaffiert. Es schmückt ihn feines Linnengewand, ein Kettenwams und Schwert, eilt kostbarer Oberrock von blauem Tuch, mit gol¬ denen, silbernen und kristallenen Knöpfen verziert,