■ 27 Es kommen hier Namen vor, die nach Ansicht der Ortsnamenforscher der letzten Periode der Siedlungs¬ tätigkeit, die bis zum 13. Jahrhundert Verabreicht, angehören. Zunächst der Name „Schwand": Im Mittel¬ hochdeutschen „swenden", das ist schwinden aber ab¬ nehmen machen, vernichten. Dazu gehört z. B. die Rodungsart, daß die Bäume abgeschält wurden, um sie verdorren zu machen. Dann wurden sie weggeräumt oder auch verbrannt, da ja das Holz keinen Wert besaß- (Vergl. Schroetter, „Bayerisches Wörterbuch. II. Bd., S. 636 f. — I. Wimmer, „Historische Land- schaftskunde". Innsbruck 1885. S. 287.) Der aus diese Weise geschaffene Kulturboden 'hieß „das Geschwand", gesprochen GsHwaut, oder „das Geschwend", gesprochen Gschwent; Wohl auch „die Schwand" oder „die Schweud". Davon stammen die Familiennamen Gschwandtner und Gschwendtner. In allen Teilen Oberösterreichs sind die „Schw>and-"Namen verbreitet. ©chifsMcmn gibt in seinem Buche „Das Land ob der Enns" (S. 100) ihre Zahl mit rund 100 an. Der Name kommt einfach und auch zusammengesetzt vor: „In der Schwandt" (Gemeinde Hohenzell); Gschwandt (Gemeinde St. Jo¬ hann am Wald), in den Urkunden als „Redingschwand" bezeugt; „Schwand Adlprecht" (daher Alb rechts - schwand). Dazu gehört unser „Ottenschwand". Auf eilte Rodung Schwand, die ganz in der Nähe unseres Siedlungsgebietes liegt, sei ttochi verwiesen, das ist Schwandt in der Ortschaft Standach (Gem. Hochburg-Ach), in den herzoglichen Urbaren von 1240 und 1581 genannt; im letzteren als Teim'blschwandt bezeichnet. Die Ortschaft Reisach (1240 „Rihsah") heißt 1313 Reif ach ze Swandt unb 1581 Reisach sch wanndt. Sie liegt im südlichen Teil der Gemeinde Hochburg- Ach. Vergl. Schiffmann,,-Ortsnamen-Lexikon". II. Bd., S. 394 f. Zu den Rodungsnamen gehört auch Sengt as. ©enger (vergl. den Ortsnamen ©enger in der Ge¬ meinde Geretsberg, der im! 11. Jahrhundert als Fiwersengen = Feuerfengen bezeugt ist) bezeichnet eine Rodung durch Brand. Dasselbe bedeutet Prand- stätten (in der Ortschaft Gries).