46 Unsarn Herrgott hast zun danka, daß a di so lang schan duldt und recht feindli gar not gstraft hat, was d' dein Löbta hast vaschuldt. Hast vasamt viel und vatramt viel und dein Vortel nia bedacht; hättst as gmacht a wia dö mehran, um viel weida hattst as bracht! Hast nöt kuscht, wo's sunst da Vrauh is, wögn a Geld schan gar nix tan; kann ma's denn da weida bringa auf dar arma Löbensbahn? Nu dazua dö anern Faihla, wia ma's macht auf dera Welt, nöt dö mehran, nöt dö greßarn, awa häufti, Bertl, gelt? HanlastH wird da Winta kemma und dö schena Zeit is hi(n); muaßt dös Eichtet guat nu nützen, geh bei guaten Wind in di! Alt wirst, alt, mein guada Bertl, sag dar's selm, ös is nöt z' bald! Sag dar's zöhnmal, alda Bertl, wanns da neunmal nu nöt gfallt! 2. An Leopold Dörmann?> (28. August 1885.) Mein Poldtel, was treibst denn, Laß 's brinna schen stad, daß d' gar a so trachst ös brinnt eh völli fein; und aus dein schen Liachtel ös muaß nöt, kam afzündt, a Schnellfeuer machst? schan ausbrunna sein! *) Hanlast — nachgerade, bald. — -) Leopold Hörmann, geb. 1857 in Urfahr, zunächst Bildhauer in Wien, von 1875—1887 in Linz, dann Schriftleiter der „Wiener Mitteilungen literarischen Inhalts", von 1915—1927 wieder in Linz. Mundartdichter. Gestorben am 19. Juni 1927. Die Stadt Linz widmete ihm ein Ehrengrab.