Die deutsche Fachzeitschrift „Deutsche Mundarten" (II. Bd., Heft 1 bis 2) schreibt über die „Almaliadln" in den „Gmüatlichn Suchn": „Goldbacher zeigt in seinen „Almaliadln", daß er das Ländlich-Schöne von innen heraus empfindet und in der Darstellung beherrscht. Freilich, „Almaliadln" im Sinne von Schnadahüpfln sind das nicht, es find: Alm bild er". — Und wahrhaftig, wie der meisterhafte Schilderer des harmonisch-göttlichen Waltens in der Natur — Adalbert Stifter — seinen Erzählungen das aus dem Wortschatz der Maler entlehnte Wort „Studien" zum bezeichnenden Titel gab, wie unser Schosser seine klassischen alpenländischen Mundartlieder „Natur b i l d e r" nannte, und Purschka seine Charakterschilderungen „Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben" taufte, so sollten auch Goldbachers „Almliadln" „Alm b i l d e r" benannt sein, denn aus wahrhaft malerischem Sehen ersteht in diesen und in den verwandten bildhaften Schilderungen der späteren Gedichtsbände der vielfältige Reichtum des Landes und die Schönheit alter heimatlicher Bauten wie im Bilde vor uns. Lassen wir als Beispiel den Stimmungseindruck auf uns wirken, mit dem die Schluhftrophen des Gedichtes „Abend im Dorf" zwingend uns umschließen: „Daweil hat übern Wald da drobn Sö schon dö Abendrötn ghobn. In Bacherl glitzelts; alls is stad Kam daß sie wo a Bladl draht, Kam daß a Winderl drinn in Teicht A silbaglanzats Faltal streicht. — Da hert ma's klinga her van Tal: Ört liabling Abendglockenschall. Hin über Wald und Dorf und Feld A Friednsklang in unfra Welt! Van Kopf fliagn d'Hüat vor jöden Haus, Wiar auf oan' Schlag is 's Plauschen aus, In Wirtshaus lögn f dö Kartn hin. Selm Bäurin in da Kuchl drinn Sitzt sie aufs Schamerl hin zan Herd — — Da Friedn liegt auf da ganzn Erd. Aft nach und nach schlaft 's Derfl ein — Öbn 's Wassert plauscht mit 'n Sterndlschein-" Wie ist da alle Natur handelnd belebt, menschlich beseelt, wie bildhaft liegt vor uns, mit den satten Tinten des Abendhimmels hingemalt, das im Frieden entschlafende Dorf! — Wie Peter Rosegger, der getreue Eckart des bodenständigen Volkstums, in seinen Schriften einen ständigen Kampf gegen die Mechanisierung und Materialisierung des Lebens führte, gegen das Eindringen des „Weltgiftes" in den „Erdsegen" boden¬ ständigen Volkslebens, so suchte auf seinem Boden in der Dichtung auch Goldbacher den Fußstapfen des steirischen Weisen zu folgen. In zahlreichen Gedichten finden wir diesen Grundzug, sei es, daß er, wie in den Gedichten „Da S t e y r a W o ch a- m a r k t", „Abend in Dorf" oder „Bleigiaßn und Schloapfawerfn" das heimatliche Volksleben darstellt, sei es, daß er wie in den Gedichten „G e d a n g a n von Bichlbaurnknecht übers Tanzn" oder „D'M u s i" vom Standpunkt des gesund-bäuerlichen Volkes die Ent-artung der modernen Kunst und Musik glossiert, sei es, daß er, wie im Gedicht „S u n n a w e n d n d a h o a m" warnend seine Stimme gegen die fortgesetzte Verschlammung echten Volkslebens erhebt und auf die junge Volkstumsbewegung und Heimatpflege hinweist, aus der neue Kräfte zur Bewahrung und fruchtbaren Erneuerung unseres alten Volksgutes aufwachsen: -- \SCM t