Die Michaelerkirche mit dem Realgymnasium Ln Steyr. Sinter den bahnbrechenden Mitarbeitern der seit den Vorkriegsjahren auch bei uns in Oberösterreich planmäßig in Angriff genommenen Heimatpflege steht der oberöster¬ reichische Heimatdichter Gregor Goldbacher — der „Steyrer Stadtpoet" — mit in vorderster Reihe. Sein in diesen Tagen vollendetes 60. Lebensjahr gibt uns will¬ kommene Gelegenheit, sein ungemein arbeitsreiches Leben und vielseitiges Wirken im Folgenden zusammenfassend zu würdigen. Gregor Goldbacher wurde am 10. Oktober 1875 in der Stadt Steyr als Kind eines Steyrer Bürgers geboren; er maturierte 1894 an der Steyrer Realschule und studierte sodann an der Technischen Hochschule und der Universität in Wien, wo er auch Vor¬ lesungen über deutsche Literatur hörte, worauf er nach Ablegung der Lehramtsprüfung mit 15. September 1899 als Professor für Mathematik und darstellende Geometrie — seit 1900 auch für Stenographie — an die Realschule seiner Vaterstadt berufen wurde. Dort wirkt er seither ohne Unterbrechung. Schon die Steyrer Studentenjahre fanden Goldbacher literarisch beschäftigt und in der damals begründeten Lebens¬ freundschaft mit dem mit ihm in Steyr studierenden nachmaligen Schriftsteller und Mundartdichter Karl Mayer wurde schon in jenen Tagen der Grund gelegt zu der späteren gemeinsamen Heimatarbeit. Das alte „Bummerlwirtshaus", dieses gotische Kleinod der Eisenstadt, das Mayers Geburtshaus war und in dem auch Goldbacher viele Stunden seiner Jugend verbrachte, mag mit seinen Stiegen, Winkeln, Säulen¬ gängen und dem alten Hof die Augen des Knaben schon geschärft haben für die Schönheit seiner Vaterstadt und ihrer vom Reichtum altdeutscher Baukunst noch heute zeugenden Bauten; der nahe Damberg mit seinem Waldreichtum und dem lohnenden Luginsland auf der Höhe, die jugendfrisch rauschenden Wasser der Enns und Steyr, 5