20$ 
von österreichischen Soldatengräbern und die ungemein 
schweren Verluste der Garde und vor allem der Ostpreußen 
am Zwinin zeugen von der Härte des Karpatenfeldzuges. 
Dieser rasche Zusammenbruch einer stärkeren Kampfgruppe 
kennzeichnet vielmehr die moralisch zerstörende Wirkung, die 
der völlig unerwartete Artillerieeinsatz auf 
die Russen ausübte, die zudem durch das Zurückfluten der 
eigenen Linien rechts und links bereits ihren inneren Halt 
verloren hatten und durch eine Anzahl Volltreffer völlig ent 
nervt wurden. In diesem Fall bedurfte es nur noch eines 
geringen Anstoßes, um diese isolierte russische Kompanie zur 
Waffenstreckung zu veranlassen. Daß dieser 2tnstoß von einem 
deutschen Gefangenen ausging, der inmitten des 
eigenen Artilleriefeuers nur den Gedanken an Befreiung und 
Mitnahme der Russen hatte, bringt die innere Überlegenheit 
und den unverwüstlichen Kampfgeist des deutschen Soldaten 
schlagend zum Ausdruck. Der Gefr. Zink verkörperte den 
Geist einer Truppe, von der Ende 1014 im Einblick auf die 
Kämpfe an der ostpreußischen Grenze der russische General 
stabschef verärgert und gleichzeitig anerkennend dem Kriegs 
minister Suchomlinow schrieb: „Uns macht die Hartnäckig 
keit der ,Fritze^ bei Suwalki bestürzt. Offenbar sind es nur 
wenige, aber ihre Zähigkeit und Unverschämtheit ist un 
glaublich." — 
Der Maschinengewehr-Schütze 
Der Weltkrieg hat den Richtschützen am Maschinengewehr 
zum Herrn des Schlachtfeldes gemachr. Vor allem hing in 
den gewaltigen Abwehrschlachten, in denen vor dem Beginn 
des Infanteriekampfes ein tagelanges Trommelfeuer die 
Widerstandskraft der Verteidiger aushöhlte, das Schicksal 
ganzer Stellungsabschnitte oft von dem Einsatz eines einzigen 
feuerbereiten M.G. ab. 
Scharfe Augen unter der Helmschiene und unter dem 
markanten Rand des Stahlhelms, fest zusammengepreßte 
schmale Lippen und harte Fäuste: so ist das Bildnis des 
M.S.-Richtschützen aus dem Großen Krieg der Nachtwelt