Einleitung 3n der Flandernschlacht 1917, einer der grimmigsten Abwehrschlachten des Weltkrieges, ereignete sich folgender Vorfall: Bei Poelkapelle wurde ein frisches Regiment zum Gegenstoß angesetzt. Eine Kompanie dieses Regiments traf nach dem Durchbrechen der englischen Sperrfeuerzone in ihrem Gefechtsabschnitt irgendwo in der Trichterwüste zwi schen einer Anzahl gefallener Feldgrauer einen Leutnant und zwei Mann von dem Danziger Infanterie-Regiment )rS. Auf die Frage des Kompanieführers: „wo ist die vorderste Linie)", gab ihm der Danziger Leutnant die klassische Ant wort: „Die vorderste Linie sind wir!" — Das nannte man im Felde Durchhalten! In der gleichen Schlacht traten Ende Oktober rheinische Regimenter in dem zu einer Wafferwüste verwandelten Trichterfeld zu einem Gegenangriff an. Da zogen, als das Schuhzeug in dem Schlamm und Moder hangen blieb, diese unverwüstlichen Soldaten Schuhe und Strümpfe aus und gingen — anzusehen wie die „Grasteufel" des Großen Königs bei Zorndorf — dem Briten barfuß zu Leibe. Das nannte man Angriffsgeist! Das Schicksal hatte im Jahre )9j6 die Potsdamer Gardejäger nach der mazedonischen Front verschlagen. In einem hitzigen Gefecht war ein Offizier, für den die Mann schaft durchs Feuer ging, schwer verwundet worden und auf blankem Fels deckungslos vor der feindlichen Stellung liegengeblieben. Die Gegner waren serbische Scharfschützen. Der Offizier war verloren, wenn es nicht gelang, ihn zurück zuschaffen. Ein Oberjäger kriecht aus der Deckung vor. Keinen Meter von dem Schwerverwundeten entfernt, endet ein Kopfschuß sein Leben. Ein zweiter Jäger unternimmt das Wagnis. Ihn ereilt das gleiche Schicksal. Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern, arbeitet sich ein dritter Jäger vor. Schon hat er seinen Leutnant erreicht, schon will yr ihn vorsichtig zurückziehen, da zuckt er zusammen —