seit acht Jahren Steuerträger der Stadt Linz, und an seinem Halse baumelt stolz die gelbe Medaille. Wenn Sie, schöne Leserin, auf Ihren Spaziergängen zufällig einem kleinen Seidenpintscher begegnen sollten, den eine blaue Masche und eine roth abgenähte Decke ziert, der fortwährend bellt und hin- und her springt, so haben Sie das Glück gehabt, unseren Tschoki persönlich kennen zu lernen. Freilich präsentiert er sich auf der Straße in minder günstigem Lichte. So klein und zart er ist, bindet er gerne mit den größten Hunden an, namentlich erregen die an die Milch¬ wägen gespannten Köter seine Kampflust. Er ver¬ achtet sie gründlich und bellt sie von allen Seiten an. Da »er dem flatterhaften männlichen Geschlechte angehört, hat er leider auch verschiedene noble Pas¬ sionen, die ihn schon oft in schlimme Händel ver¬ wickelten. Zur vollen Würdigung gelangt er erst im häus¬ lichen Kreise. Wenn er schneeweiß gewaschen und sorgfältig gekämmt, in malerischer Stellung auf dem Farniliensofa liegt und den Eintretenden mit seinen großen, klugen Augen treuherzig anblickt, dann wird ihm wohl niemand das Lob vorenthalten, daß er ein intelligentes Thier sei. Er kennt genau Freund und Feind; er thut, was er will, weil er nach