Sonderabdruck aus dem „Archiv für die
Geschichte der Diözese Linz.“ III. Jahrgang.
OjTM^dLlll CLUdt^T.
Der erste Linzer Buchdrucker Hans Planck und seine
Nachfolger im XVU. Jahrhundert.
Bausteine zur Kultur- und Literaturgeschichte von
Österreich ob der Enns.
Von Dr. Ferdinand Krackowizer
Kaiserlichem Rat und Landesarchivar i. R.
Einleitung.
Von Mainz aus hatte sich Johannes Gutenbergs
segensreiche Erfindung rasch auf deutschem Boden ver-
breitet. Zuerst nach Bamberg, Köln, Nürnberg, Leipzig,
Augsburg und Ulm. Aber auch die österreichischen
Länder lernten bald die Wohltaten dieser neuen Kunst
kennen. Prag1) hatte 1478 seinen ersten Buchdrucker,
in Brünn begannen Konrad Stahel und Matthias Preinlein
1491 mit ihrer Offizin; ein Jahr darauf stellte Johannes
Winterburger den ersten Druck in Wien her. Hanns
Baumann druckte 1551 in Salzburg2) sein erstes Werk
und in Graz der Drucker Bartsch im Jahre 1564.
In Oberösterreich finden wir den ersten Buch-
drucker viel später, im Anfänge des 17. Jahrhunderts.
Bis dahin bezogen die Stände des Landes, die Klöster,
die Wohlhabenden die Bücher aus Deutschland, vor-
nehmlich von Augsburg und Nürnberg. Mit der Ver-
breitung der Lehre Luthers in Österreich fand auch der
*) Matthias Koch, Kurzgefaßte kritische Geschichte der Er-
findung der Buchdruckerkunst, Wien 1841, S. 33 und 46.
») M. V. Süß, Beiträge zur Geschichte der Typographie und
des Buchhandels in Salzburg. 1845.
1
2
Buchhandel einen gewaltigen Aufschwung. Die damals
stark befahrene Donau begünstigte denselben. Die Landes-
hauptstadt Linz mit ihren beiden berühmten Märkten
zu Ostern und im Herbste (Bartholom äi-Markt), bei denen
Italiener, Böhmen, Mährer, Polen, Nord- und Süddeutsche
zusammenströmten, war für die wandernden Buchhändler
auf dem Wege nach Wien die passendste Zwischen-
station für ihre Waren. Hier fanden sie stets guten
Absatz.1) Die „Buchführer“ aus Augsburg, Frankfurt,
Leipzig zogen mit ihren Bücherfässern in den Städten
und Märkten des Landes herum und hielten in Gewölben
und hölzernen Hütten, an Straßenecken ihre Waren,
meist alte Bücher, lutherische Traktätlein, Kalender,
Lieder, Spottbilder, Neue Zeitungen feil. Allein auch in
Linz selbst fanden einheimische Buchhändler und Buch-
binder, die gleichfalls mit Bücherverkauf sich befaßten,
lohnenden Erwerb. Blühte doch die vielbesuchte evan-
gelische Landschaftsschule2) seit 1574 im neuerbauten
Landhause, an welcher der Dichter und Magister Georg
Calaminus, der Geschichtschreiber Hieronymus Megiser,
der große Astronom Johannes Kepler (1614—1627)
lehrten. Und hauptsächlich für diese Schule gründeten
die oberösterreichischen Stände ihre Landschaftsbiblio-
thek, für deren Vermehrung der bekannte Genealoge
Job Hartmann Freiherr von Enenkl, im Jahre 1623
Scholarch der Landschaftsschule, eifrig sorgte. Nach
einem Berichte desselben aus Baden bei Wien an die
„Verordneten des Herren- und Ritterstandes der Augs-
burgischen Konfession“ bewertete er die Bücherei der
Stände mit 2000 Gulden, die „auch zu Wienn umb vier-
fach gelt nicht zuerhandlen wäre“. Schon im Jahre 1573
lesen wir in alten Rechnungen von den Linzer Buch-
händlern3) Ruprecht Aschauer und Meister Heinrich.
0 Albin Czerny, Die Bibliothek des Chorherrnstiftes St. Flo-
rian, Linz, 1874. S. 72, 88, 94, 95.
2) K. Schiffrnann, Das Schulwesen im Lande ob der Enns bis
zum Ende des 17. Jahrh. Linz, 1901, S. 109 ff. und F. Krackowizer,
Die Sammelbände aus der Reformationszeit im Landes-Archiv zu
Linz, 1904. Einleitung.
3) A. Czerny, S. 92 und 93.
Im Jahre 1596 bezieht das Stift St. Florian allerlei
Bücher von dem Buchführer und Bürger Heinrich Tinte-
mann in Linz und im Jahre 1603 sind neben diesem
Heinrich Etter und Hanns Vloderer als Buchführer tätig.
Einem Buchführer Franz Pichler bewilligen die Stände
1583 einen Ort „zur Behaltung seiner Buecher im Lant-
hans“ und 1608 dem Bärtime Hellwig den Puechladen
im Landthaus. Diesen bekommt dann 1612 Friedrich
Kämmerer, der zugleich Buchbinder war, und 1616 der
Buchdrucker Johann Planck. Friedrich Kämmerer1) er-
hielt von den Ständen am 5. Jänner 1612 für den de-
dizierten Kalender 4 Gulden, ebenso der Buchbinder
Daniel Bleymaister; dasselbe Honorar bekamen beide
auch in den nächsten Jahren. Im Juli 1613 werden dem
Kämmerer2) für gelieferte Bücher 40 Gulden bezahlt
und am 5. Oktober 1613 für Bücher in die Bibliothek
36 Gulden. Aus Regensburg3) bezogen die Stände im
Jahre 1600 von dem dortigen Buchhändler Hanns Müller
vierzig Bücher zu je zwölf Schilling.
Von dem Nürnberger Drucker Abraham Wagen-
mann4) kauften die Verordneten der Stände über Bitte
des Job Hartmann Enenkl am 28. August 1613 400 Exem-
plare Nomenclciturae Frischlini um 110 Gulden; um diese
Zeit wird demselben auch ein „Ausztigl pr. 3 fl. 16 kr.
für 2 Exemplare der formula concordiae“ bezahlt. Im
April 1614 erhält Wagenmann5) für abermals gelieferte
400 Exemplare obiger Nomenclaturae Frischlini 145fl. 8 kr.
und werden seinen drei Gesellen für die umgedruckten
zwei Bögen genannter Druckschrift „jedem ein ganzer
Thaller Trinkgelt“ bewilligt. Im Dezember 1613 werden
dem Dominicus Gustos,6) Bürger und Kupferstecher von
Augsburg, für die präsentierten „Bücher in Kupferstich“
15 Gulden bewilligt. Zur Landschaftsbibliothek werden
1) Landesarchiv, Ehrungsbuch, fol. 89.
2) Landesarchiv, Bschaidbuch, Bd. 120, pag. 56 und 77.
3) Bescheidbuch, 1, pag. 558.
4) Bescheidbuch, Bd. 120, pag. 63/b.; pag. 65/b.
5) Ibidem, pag. 115/b.
c) Ibidem, pag. 91.
4
im Jänner 1615 die von Joachim Höhenkircher 0 an-
gebotenen „Walischen Buecher“ über Megisers Gutachten
um 40 Gulden erworben.
Die Bücherliebhaberei der Stände wurde natürlich
von verschiedenen Autoren und Buchhändlern bestens
ausgenützt, indem sie ihnen ihre Werke oder ver-
schiedene Traktate in Anhoffung reichlicher „Ver-
ehrungen“ unermüdet widmeten, so daß die Stände am
18. Mai 1600 folgenden „Schluß“* 2) faßten: „Dieweilen
die Löblichen vier Ständ, ein Zeit her von denjenigen,
so allerlei Tractatel ausgehen lassen, mit Überschickung
derselben viel Anlaufens gehabt und daher nicht ge-
ringer Unkosten aufgewendet ist, haben wohlermelte
Löbl. Ständ, bei jetzigen Landtag versandet, hiemit ein-
hellig beschlossen, solches auch derselben Verordneten
anbefohlen, hinfüro dergleichen Tractatel nicht mehr
anzunehmen, es seien denn solche den Löbl. Ständen
in specie dedicirt.“
Bis der erste Buchdrucker Hans Planck in Linz
seine Tätigkeit begann, mögen wohl mancherlei kleinere
Druckwerke hier durch fahrende Buchdrucker3), die ihr
dürftiges Satzmaterial in einem Packe wohlverwahrt mit
sich führten und die hölzerne Presse nebst dem geringen
Vorrat einiger gedruckter Bücher auf dem Rücken eines
Tragtieres von einem Orte zum andern brachten, aus-
geführt worden sein. Ein solcher wandernder Kunst-
genosse dürfte auch der Buchdrucker Christof Hagenholer4)
gewesen sein, welcher die Stände um ihre „Protection
und järlich 100 Gulden“ ersuchte, jedoch am 9. Ok-
tober 1612 nur eine Verehrung von 6 Gulden „zur Pro-
vision“ erhielt. Übrigens ließen die Stände selbst so
unbedeutende Sachen wie die Zehentordnung5) von 1590
in Wien drucken. Die zahlreichen Leichenpredigten,
9 Ibidem, pag. 202.
2) Landesarchiv, Bd. 104, fol. 86 a.
3) Karl Huber: Zur Einführung und Verbreitung der Buch-
druckerkunst in Linz und Oberösterreich, 1888, S. 4.
4) Ehrungsbuch, pag. 194.
5) Albin Czerny, a. a. O. S. 95.
5
welche Öberösterreichische Pastoren bei dem Ableben
adeliger Personen hielten, erschienen bis 1615 außer
Landes in Tübingen, Lauingen, Regensburg, Nürnberg.
Das älteste in Linz gedruckte Patent1) ist jenes
vom 17. Juni 1615 wegen Zurückerstattung des fünften
Teiles von dem ganzen bezahlten Rüstgeld. Es ist ein
Einblattdruck in Folio ohne Angabe des Druckers.
Die berühmte Bibliothek zu Windhag,2) welche
Johannes Joachim Graf zu Windhag auf seinem Schloß
im unteren Mühlviertel errichtete, damals die vorzüg-
lichste und reichhaltigste im ganzen Lande, zählte
11.773 Bände. Unter diesen sind 22 Linzer Drucke auf-
gezählt. Davon ein Werk Keplers: „Astronomia nova de
motu Martis“ Lincii, 1609; sowie die Druckschrift:
„Tobiassen Apologia Juris et Justitiar. Lincii, 1602“
Nachdem diese Bibliothek testamentarisch der Wiener
Universitäts-Bibliothek zugefallen, jedoch daselbst nicht
gesondert aufgestellt worden ist, sondern die Bücher in
den betreffenden Abteilungen eingereiht wurden, ließ
sich eine Prüfung dieser angeblichen Linzer Drucke
leider nicht vornehmen. Es muß daher, wie schon
Czerny3) behauptet, das Jahr 1615 als erstes Druckjahr
für Oberösterreich angenommen werden. In der Tat ist
der erste Linzer Druck Keplers Werk „Nova Stereonie-
tria Doliorum Vinariorum“ und gedruckt bei Johannes
Planck, mit dem wir uns nun näher beschäftigen wollen.
b Landesarchiv, G. II. 43.
2) Bibliotheca Windhagiana, Viennae, Joli. Bapt. Schilgen,
1733, S. 512 und 345.
3) A. Czerny: Die Bibliothek von St. Florian, S. 95.
Der erste Buchdrucker Hans Planck.
Das Ansehen, in welchem die evangelische Land-
schaftsschule in Linz stand, die ausgezeichneten Lehr-
kräfte, die an derselben wirkten, die Opferwilligkeit
der Stände des Landes für diese ihre Schule, sowie für
die stattliche Bücherei im Landhause,1) die Aussicht,
bei dem infolge der Reformation gesteigerten Bedarf
an Druckschriften jeder Art als Buchdrucker Unterhalt
und lohnenden Erwerb zu finden — alle diese Gründe
mögen den jungen Buchdrucker Johannes Planck2) aus
Erfurt bewogen haben, seine Schritte zur Donaustadt
zu lenken. Hier wird er mit Beginn des Jahres 1615
mit seiner jungen Frau Barbara, die er in der alten
Reichsstadt Nürnberg vor kurzem geheiratet hatte, an-
gekommen sein. Seine erste Eingabe3) an die Stände,
worin er sie um Aufnahme als Buchdrucker in ihrem
Dienste ersucht, ist am 26. Jänner 1615 in der Landschafts-
kanzlei überreicht worden. Dieselbe gibt uns einen wich-
tigen Beitrag zur Lebensgeschichte Plancks und soll dem
Wortlaute nach wiedergegeben sein. Sie lautet:
„Erwürdig Geistlich Wolgeborne Herrn, Auch Edel
und Gestreng gnedige und hochgebietunde Herrn!
Euer Gnaden und Freundschaft gebe ich gehor-
samblich zu vernehmen, das ich in meiner Jugent zu
Erfurt4) in meinem Vatterlandt die löbliche freye
Truckherey khunst erlernet und zu Erhöhung und
]) Die ständische Bibliothek befand sich im zweiten Stocke
des Landhauses; leider ist der größte Teil derselben bei dem
Brand am 15. August 1800 zugrunde gegangen.
2) Wir schreiben den Namen Planck nach seiner ersten Ein-
gabe an die Stände. Auf seinen Drucken lesen wir Planck und
Blanck, seltener Blank.
3) Landesarchiv, E. Y. 4. Bisher den Forschern unbekannt
geblieben.
4) Den ersten Druck zu Erfurt lieferte 1482 P. Wider.
8
Fortsezung deroselben beharliche Neigung und Lust
hette, derowegen und weil ich mich vor einer kurtzen
Zeit zu Nürnberg verheurathet, es nunmehr Zeit wehre,
das ich mich an ein gewißes und zu ernenter Hand«
tierung gelegenes Orth niederrichtete.
Wann nun ich verstanden, das alhie in dieser
Khay: Haubtstatt Linz ein Truckherey wol zu ge«
brauchen wehre, dieselbige auch einer Löbl. Landt«
schafft zu sonderlicher Ehr, Ruhm und erwünschtem
Nutzen und Gelegenheit, denen angehörigen Persohnen
aber zu mehrer Beförderung und Rueff gedeyen möchte,,
ich auch vernehme, das der mehrertheil fürnembster
Glieder der Löbl. Ständt Ihnen ein Truckherey zu
haben nit wurden laßen zuwidersein, alß wehre ich
willig, mich bey dieser Stelle gebrauchen zu laßen,
und mein ringfüegigesPatrimonium zu Erzeigung guter
Schrifften Preß und andere Notturfften anzuwenden,
solche auch itzt zwischen Ostern alhero zubringen,
wofern von Ew. Gnaden und Freundschaft mir ein
solches vergönnet und under dero Gnadn und Frdsch.
Schutz und Schirm ich auffgenommen würde.
Gelanget derohalben an Ew. Gdn und Frdsch.
mein underthenig Ansuchen und Bitten, Ew. Gdn und
Frdsch. wollen dieser Löblichen freyen Khunst, damit
ein Statt und ein gantzes Landt gezieret und viel
Gewerbe vermehret werden, sodan dero adeliche
Jugent und anderwegs bestehen gelehrten Leuthen
zum Besten, weil solche, ohne daß andere Truckhereyen
beclagen, mich und besagte meine Handtierung, so
sonsten hin und her in gemeinen Reichs und Fürsten-
stätten für eine bürgerliche Nahrung paßirt wirdt,
under dero Schutz auffnehmen und under demselbigen
meine Handtierung zutreiben, gnädig und großgünstig
zu laßen, unnd weil ein solches starckhes Werckh an
einem frembden Orth erstlich aufzurichten und anzu-
fahen, einem armen Gesellen schwer sein wil, ist an
Ew. Gdn. und Frdsch. mein ferner gehorsambliches
Bitten, die wollen zu desto bequemem Anfang und
glückhlicherm Fortgang mir mit einer Gnaden hülff
9
semel pro sernper oder aber mit jährlicher Bestallung-,
wie selbig bey andern Landt- und Herrschafften in
diesem Fall breuchig, gnädig- Handreichung thun, deß-
halben ich anitzo vor herauß mehrers nit begehrn,
denn ein wichtige Zusag, darnach ich mich zu richten
habe. Dargegen erbeut ich mich nit allein alle und
jede Euer Gnaden fürfallende Cantzelley Notturfften
von Patenten, Quittungen, Mandaten oder andere der-
gleichen Schrifften, die sonst pflegen getruckht zu
werden, so auf ein oder 3 Pögen möchten kommen,
ohne ferner Belohnung, doch gegen Reichung des
Pappirs, fleißig und fürderlich zuverfertigen, sondern
auch alle und jede einer löbl. Landtschafft Gliedern,
geistl: oder weltlichen, auch sonsten zustendigen
Personen Werckhe vor andern gegen gebürlicher Be-
zahlung jedesmal fürzunehmen, insonderheit aber
nichts aufzulegen, so nit von Ew. Gdn. und Frdsch.
gesamptem unuerschadenem Rathschlag approbirt
und mir zu truckhen vergunnet wird.
Bin also in Underth: der tröstlichen Zuversicht,
Ew. Gnaden, denen ich diesfalß alles gehorsamblich
thue haimbstellen, werden mich under Ihre Protection,
Censur und zu einem völligen Diener gnedigst an-
und aufnehmen, denen ich hierüber mich zu fürder-
licher Gewehrung gehorsamblich thue befehlen.
Euer Gnaden und Freundschaft
Underthenig und Gehorsamer
Hanß Planckh Buchtruckher.“
Auf dieses Gesuch erhielt Planck am 7. Februar 1615
den Bescheid:1) „Die löbl. Stendt bevelhen deroselben
Herrn Verordtneten, sie sollen sich in diser Sach mit
Herrn Landshaubtmann underreden und da khein Be-
denkhen, den Supplicanten in die Protection an- und
aufnemben, doch soll er sich reversiren, daß er ohne
Vorwissen, Willen und Approbation der löb: vier Stendt
nichts trukhen wolle“.
9 Landesarchiv, Bschaidbuch, Bd. 120, p. 211.
2
10
Einige Tage später ersuchte Planck neuerlich die
Stände wegen seiner Aufnahme. In der Eingabe erklärte
er, daß er „den Beschaidt mit gehorsamen Dankh em-
pfange und solchen begehrten Revers zu verfertigen im
allen schuldigen Gehorsam wilfährig und erbietig sei.“
Indem er um baldige Entscheidung ersuchte, schloß er
mit den Worten: %
„Dann ich unverhoffter langwiriger Zehrung,
auch anderer Ursachen halben Zeit hette, mich wider
nach Hauß zu begeben. Dannen ich vermittelst einer
Ers: Landtsch: Paßzeddel auf ein Faß 10 oder 12 Cent-
ner, daß Werckh und Truckherey auff künfftigen
Früling hiehero zubringen und alsdan alle Gebür
und Schuld!gkheit zu volziehen Vorhabens bin.
Ew. Gnaden und Frdsch:
Undtertheniger und Gehorsamer
Hans Planckh von Erffurt Buchtruckher.“
Noch am 13. Februar 1615 erteilten ihm die Stände
folgenden Bescheid:1) „Supplicant solle hiemit von den
löbl. Ständen und dero Herrn Verordneten under der-
selben Schutz und Protection begerter maßen an- und
aufgenommen sein. Der solle die Truckerey ins Werck
zurichten und sich umb guette und zierliche Typos zu-
bewerben sich mit ehisten befürdern; solle ihme als-
dann weitterer Bschaid erfolgen. Der begerte Paßbrief
solle ihme aus der Cantzley gefertiget und erthailt
werden“.
Dieses für unseren Buchdrucker so wichtige Schrift-
stück war vom Propste Leopold von St. Florian, vom >
Freiherrn Karl Jörger und vom Grafen Ehrnreich Pergen
unterzeichnet.
Der Paßbrief aber, den die ständische Kanzlei am
14. Februar 1615 ausfertigte, hatte folgenden Wortlaut:
„Daß Fürweiser diß Hans Planck, so Wir zu einem
Buchtrucker an- und aufgenommen, seine zur Buch-
truckerey gehörige Sachen, auch sein Haußrathl in
zwayen Vaßen auf zwelf Centner schwer von Nürnberg
0 Ebendort, p. 212/b.
11
aus hiehero nach Linz liieren soll: Ersuechen Euch hier-
auf im Namen Wolgedachter Landschafft, ihr wollet solche
2 Vaß aller orts, zu Waßer und Land frey und ungehin-
dert, wie hievor offt geschehen, durchpaßiern laßen“.
Kaum war Planck von Nürnberg in Begleitung
seiner jungen Frau, mit der Presse und dem Lettern-
% vorrate, sowie mit dem sicher bescheidenen „Hausratl“
in Linz eingezogen, mußte er die neuen Herren schon
um Darlehen ersuchen. So wurden ihm am 21. Mai 1615
„auf die beschehene Vertröstung 50 Gulden1) gegen
gebreichiger Obligation fürzuleihen“ bewilligt und am
26. Juni d. J. eine abermalige Geldhilfe2) von 50 Gulden.
Mit Beschluß der Stände vom 4. Juli3) erhielt er aus
Gnaden ein Hilfsgeld von 200 Gulden. Um seine Lage
zu verbessern, wollte Planck durch den Druck von
Zeitungen4) Verdienst finden. Sein diesfäliiges Gesuch
wurde jedoch am 17. September von den Verordneten
^ ab ge wiesen.
Am 10. November 1615 bewilligten ihm die Ver-
ordneten „auf genügsame Versicherung und gegen ge-
bärendem Interesse“ auf 3 Jahr lang ein Darlehen5) von
300 Gulden. In der zweiten Hälfte des Jahres 1615
druckte er für Magister Johannes Kepler dessen Werk
„Nova Stereometria Doliorum Vinariorum“. Dieses Werk
ist wohl als der erste Linzer Druck6) zu betrachten.
Am 10. Dezember 1615 schenkte ihm seine Gattin
Barbara einen Sohn, der nach seinem Paten, dem ge-
lehrten Historiker Hieronymus Megiser, den Namen
Hieronymus erhielt.
> Im folgenden Jahre bat Planck die Stände um eine
Instrukti on,7) nach welcher er sich künftig zu verhalten
habe. Er versprach, daß er „nichts anders, als was vor
0 Ebendort, p. 236/b.
2) Ebendort, p. 256/b.
3) Ebendort, p. 264.
4) Ebendort, p. 287.
5) Ebendort, p. 295/b.
G) A. Czerny, Bibliothek von St. Florian, S. 95. — M. Koch,
■'S. 47, 48. — Gräße, Literärgeschichte, Leipzig 1859, III. Bd. S. 195.
7) Landesarchiv, E. Y. 4.
12
Gott, der Höchen und Landsfürstlichen Obrigkeit und
allgemainer Löbl. Landschafft zuläßig und verantwortlich,
auch deß Heyligen Reichs Abschiden gemäß (sonderlich
in Vermeidung aller Streytt und Schmachschrifften) in
seiner Truckerey solle auflegen und in Truckh verfer-
tigen“. Noch am selben Tage, am 16. Jänner 1616, er-
ließen die Stände den Bescheid: „Slipplicant soll iedes-
mals dasjenige, was er truken laßen will, vorher denen
Herrn Verorndten fürbringen, welches hernach dem
Dr. Schwarzen 0 zur Censur zugestellt werden soll“.
Wegen des erbetenen Druckerlohnes von 36 fl. 20 kr.
erhielt Planck am 1. März 1616 den Bescheid, Magister
Megiser solle mit Zuziehung des Dr. Schwarz mit dem
Supplikanten handeln und schließen, was er eigentlich
für jedes Stück nehmen könne. Am 28. März d. J. wird
ihm ein „Auszügl“ von 26 fl. 20 kr. für „gedruckte
Sachen“ und am 13. April d. J. „für ins Einnehmeramt
gedruckte Sachen“ ein „Auszügl“ von 10 fl. gezahlt.2)
Am 8. Juni 1616 gab Planck den Ständen in einem
Gesuche3) folgende Erklärung ab: „Daß ichs wegen
der Tax anders nicht, als wie es in den Reichsstetten,
auch zu Wienn gebreuchig, zu halten begere, Als
erstlichen von hundert Bogen Garmund cursiff und
antiqua4) zu drucken zween Taller, was aber übers
0 Dr. Abraham Schwarz, Verfasser der o.ö. Landtafel. Lebens-
skizze von F. Krackowizer, „Linzer-Zeitung“ vom 10.März 1895, Nr. 58.
2) Bescheidbuch, Bd. 120, p. 325, 326/b und 330.
3) Landesarchiv, II. D. XIII. 4.
4) Das Satzmaterial bestand aus der im 17. Jahrhundert in
Deutschland bereits allgemein im Gebrauche gestandenen Fraktur,
welche die ältere Schwabacher verdrängt hatte und die nur noch
wegen ihres fetteren Charakters zur Auszeichnung von Wörtern
benützt wurde. Neben diesen beiden Schriftgattungen fanden die
Antiqua und Kursiv bei lateinischen Werken Anwendung; außer-
dem wurde auch bei deutschen Werken in Fremdwörtern der fremde
Stamm und die deutsche Endung durch Antiqua- und Fraktur-
lettern unterschieden. Neben diesen in mehreren Graden vorhan-
denen vier Schriftgattungen bildeten ein ganz geringes Quantum
griechischer Lettern, Noten, Versalien (Initialen), Korallen und
Röschen (Verzierungen der Einfaßlinien) das gesamte Satzmaterial
der einstigen Buchdrucker. Karl Huber, a. a. O. 29, 30.
13
hundert Uberschuß vom Bogen 2 Pf. Von der Mittel
cursiff und antiqua vom 100 zwen Gulden, was aber
darüber, auch gleichfals zwen Pfenning. Von groben Par-
ragon Schriften, von 100 Bögen einen Reichstaller, was
darüber auch zwen Pfenning. Was aber die Löb: Stand
von großen Operibus, da zu 1000 und 1200 auff-
gelegt, müeßen nach dem Pallen, darzu ich das Papir
lifferte, per 20 fl. bezalt werden. Was aber Canzley
Sachen, als Patenta, Quittungen etc. auff einem
Pogen oder gar zwen betreffen wurde, werden sich die
Löblichen Ständt ohne mein Fürschreibung gnedigst zu
resolviren wißen, was sie mir derentwegen zur Bestal-
lung gnedigst sezen und ordnen wollen, weihen ich von
solchen Canzley Sachen, doch daß mir auch das Papyr
darzu erfolgt werde, nichts fordern dörffte.“
Dr. Abraham Schwarz und Hieronymus Megiser
erstatteten hierüber dieses Gutachten: „Wir achten
dafür, diser Außzug seye nit unbillich, noch uber-
sezt: Sonderlich inBedenckhung, daß man auch anderst-
wo von ainem Pogen ain Ducaten, ja auch gar zween
Thaler zu truckhen bezahlen mueß, so mans nun zu
hundert Exemplaren raittet, wirds auch vast auf den
schlag khomen, wie es der Buechtruckher gesezt hat.
So bericht unß auch mehrgedachter Buchtruckher, daß
zu Wien, so offt man der Landtschafft daselbst Patenten
truckt, von ieden Exemplar ain groschen gefordert und
bezahlt werde, er aber hab sovil nit wollen fordern,
sondern ein gleichers begehrt. Zuedem erachten Wir
auch, demnach dises deß Buechtruckhers erster Außzug
ist, er auch ietzt im Anfang vil hat feyren
müeßen, biß die Truckherey ettwas bekhandt
und in Schwang khomen, dadurch er sehr entblöst
worden, Ew. Gnaden möchten ime auß mitleiden, auf
dißmal gegenwertigen Außzug der 26 fl. 20 kr. paßiren
laßen, damit aber in khünfftigEw. Gn.dißfals nit weitters
beschwährt werden und Uncosten dörffen aufwenden, so
wehre auch Unsers Erachten des ehetsamst, daß ain
Löbliche allgemeine Landschafft disen Iren bestelten
Buechtruckher die Gnad erzaigten und ihme jährlich
3
14
(wie auch anderstwo gebreuchlich) ain gewiße Be-
stallung, alß ettwan auf hundert Thaler, oder sovil
den Löblichen Ständen gefällig, machten, so khönt er
neben solcher Hülff khünfftig sein Nahrung desto beßer
suechen und gewinnen. Da ihnie nun solche Gnad und
Bestallung bewilliget würdt, erbeut sich offtgedachter
Buechtruckher, daß er fürohin, was von der Löblichen
Landständt weg für Patenten, auf ainen oder zween
Pogen ieden zuverstehen, werden zutruckhen seyn,
vergebens wolle truckhen und nichts mehr dafür fordern,
allein daß man ihme das Papier1) dazue laße volgen. Auf
solchen Weeg und sonderlich wo vil Patenten truckhen
zulaßen fürfielen, khönte man leichtlich die gemachte
Bestallung wider einbringen: und wehre daneben ihme
Buechtruckher auch beßer geholffen, so er mit ainer
gewißen Bestallung versehen wirdt.“
Nach drei Monaten beschlossen die Stände am
23. September 1616: „Die Löbl. Stendt haben Bedenken,
ein sonderbare Bstallung mit dem Supplicanten aufzu-
richten, sie laßen es aber bey der durch Dr. Schwarz
und Megiser mit ihme gemachten Tax hiebey ver-
bleiben und soll ihme derselben gmeß die Bezallung
ieder Zeit aus dem Einnemberambt drauf ervolgen.“
*) Die älteste bis jetzt bekannte Papiermühle in Ober-
österreich wird 1529 zu St. Margarethen bei Linz erwähnt, einige
Jahre später aber war sie verschwunden. A. Czerny, S. 99. Abt
Johann Habenzagl in Kremsmünster errichtete 1542 dort die
Papiermühle, welche der Zimmermann Georg Müllner aus Furt
bei Mattighofen mit dem Triebwerke versah. Die Anregung zur
Papiermühle gab dem Abte der Sohn des Papierers in der Au bei
München namens Jobst Wurm. Die neue Fabrik blühte bald empor;
sie lieferte Papier für die Ämter in Linz, die niederösterreichische
Kammer und führte es „in vill land“. In Steyr entstand 1550,
in Wels um 1560 und in Vöcklabruck um 1570 eine Papier-
mühle. Bis 1603 waren diese vier Werkstätten die einzigen im
Lande. Daher protestierten sie gemeinschaftlich, weil sie selbst
wegen Mangel an Lumpen oft lange feiern müßten, gegen die Er-
richtung einer fünften bei der Aumühle an der Ager oberhalb
Vöcklabruck. Th. Hagn, Wirken der Benediktinerabtei Krems-
miinster, S. 40. Die Papiermühle im Tale nächst Braunau erhielt
1520, 1554 und 1614 verschiedene Privilegien. B. Piliwein, Inn-
kreis, S.-203.
15
Der von Planck im Juli 1616 vorgelegte Auszug
pr. 16 fl. für gedruckte Comoedia Aretengiana1)
wurde ihm mit dem Beisatze bewilligt, künftig nichts
zu drucken, „es sei dan vorher ordentlich mit ime
geschlossen“.
Bei dem Landtage im Oktober 1616 versuchte
Planck nochmals eine Bestallung zu erreichen. Die
Stände2) blieben bei ihrer früheren Entscheidung, be-
fahlen jedoch den Verordneten, „damit der Supplicant
von der Trukerey nit gar abstehe, Ime nach und
nach mit einem Fuerleben aus dem Einnehmeramt
auf Abraitung gegen Schein“ zu helfen. Und in der
Tat erhielt er Ende November d. J. ein Darlehen3) von
250 Gulden.
Am 14. November 1616 wurde dem Planck der
„Buecliladen im Landhaus4) bewilligt“, was ihm
umso erfreulicher sein mußte, als am 25. August 1616
die Kunstführer Andreas Scherl und Balthasar Karnax
zu Nürnberg mit ihrer Bitte, im Landhause ihre Waren
feilzuhalten, abgewiesen und von den Verordneten be-
stimmt wurde, es „soll künftig keinem mehr im Land-
haus feilzuhaben gestattet werden“.
Um diese Zeit ist Planck mit Kepler und Megiser
schon in reger Geschäftsverbindung gestanden. Er druckte
im Jahre 1616 Megisers „ Theatrum Caemreum Iiistorico-
Poeticum“, sowie dessen „ Oratio Dominica ‘ (das Vater
unser) in 52 Sprachen, ferner von Johannes Kepler
den „Außzug auß der uralten Messe Kunst Archimedis“
und die „Ephemerides novae motuum Coelestium“. Aus
dem folgenden Jahre stammt der Druck von Megisers
Kaiserchroniken.
Eine größere Tätigkeit entfaltete unser Buch-
drucker im Jahre 1618. Unter den neun uns bekannten
Werken nennen wir Megisers „Heroum Austriae Thea-
tridion“ und dessen „Stemnia Caesareum Divi Matthias“,
0 Bescheidbuch, Bd. 120, p. 353/b-und A. Czerny, S. 95.
2) Bescheidbuch, p. 388/b.
3) Ebendort, p. 397.
4) Ebendort, p. 394/b und 362/b.
3*
16
sowie das „Fürstenbuch“' von Jansen Enikel und Keplers
„Epitome Astronomiae Copernicanae“. Für das ständische
Einnehmeramt lieferte er Steuerbriefe, Steuerzettel und
Quittungen,1) den Bogen mit zwei Kreuzer berechnet,
und erhielt dafür die Summe von 44 fl. 30 kr. Zum
Verständnis der damaligen Geldverhältnisse seien hier
die Preise verschiedener Lebensbedürfnisse angeführt,
wie sie Albin Czerny2) aus den Stiftsrechnungen uns
bekannt gab. Es kostete 1618 ein Ochs 19 ^ Gulden,
eine Kuh 9 bis 11 fl., ein Kalb mit 42 Pfund 2 fl. 2 Sch.
28 Pf., ein Schaf 7 Schillinge, ein Schwein 10 fl., ein
gemästetes Schwein 19 fl., 15 Pfund Schmalz 2V2 fl., ein
Pfund Butter 1 Sch. 10 Pf., ein Pfund Rindfleisch 12 Pf.,
ein Metzen Korn 1 Gulden.
Aus dem Jahre 1619 kennen wir 7 Druckwerke,
darunter Keplers „Harmonices mundi libri V“, sowie
„Gatalogus operum Hieronymi Megiseri“. Am 16. Juli
wurde ihm „in Abschluß seines Druckerlohnes“ ein Dar-
lehen 3) von 50 fl., am 23. August 64 fl. 50 kr. ausbezahlt,
jedoch 100 fl. von seiner Schuld abgerechnet, endlich er-
hielt er am 23. September „für gedruckte Sachen“ den
Betrag von 14 Gulden.
Laut Bescheidprotokoll vom J. 1619, S. 10 erhielt
Planck am 10. Januar eine Hochzeit-Verehrung von
20 fl. und am 7. Juli 1620 bewilligten ihm die Stände
auf sein Ladschreiben wieder das gleiche Hochzeits-
präsent.4) Über seine zweite Vermählung konnten wir
keine näheren Daten auftreiben. Dagegen enahren wir
aus einem bei Planck gedruckten Hochzeitscarmen, daß
der „Ehrnveste, Führnehme und Kunstreiche Herr Johann
Blanck, einer Ersamen löbl: Landtschafft bestälter Buch-
trucker in Lintz“ am 6. Juli 1620 mit der „Züchtigen,
viel Ehrntugentreichen Jungfrawen Barbara, des Ehr-
samen und Führnemen Herrn Joachim Wibmers, an
der Hohenaumühl bey Weißkirchen seßhaft seeligen
9 Bescheiclbuch, p. 567/b.
2) Kunst uncl Kunstgewerbe im Stifte St. Florian, S. 120.
9 Bescheidprotokoll im Landesarchiv, Bd. 4, S. 166, 191 u. 253.
4) Bescheidprotokoll, 5. Bd., S. 71.
17
und Barbara, seiner Ehelichen gewesten Haußfrawen,
noch im Leben Ehleibliche Tochter“ seinen Ehrentag
gehalten habe. Dies war also nach kurzem Eheglücke
die dritte Gattin des Buchdruckers.
Das Hochzeitsgedicht ist im Gegensätze zu andern
Gelegenheitsgedichten in deutschen Lettern gedruckt.
Die Schlußstrophe lautet:
♦
„Indem ich widr erwachen thet,
Mich deucht, wie süß ich gschlaffen hett,
Gierig wid’ heim wol auß dem Wald,
Es reget sehr und war gar kalt,
Ward schläffrig, naß, darzu auch müd,
Ach ich armer Emerich Schmidt.“
Und dann folgen am Ende noch diese Verse:
„Hiemit wünsch ich zu dieser trist,
H. Bräutgam, daß die Hochzeit ist,
Und seiner geliebten Jungfrau Braut,
t Die ihme von Gott ist vertraut,
Daß sie wol lieben ihn in Ehrn,
So wird ihr Gott auf ihr begern,
Erfüllen gantz, und darzu gebn,
Ein friedliches und ruhigs Lehn,
Im Haußhalten getreulich seyn,
Beschert ihn dann Gott Kindrlein klein,
Sie aufferziehn in ihrer Jugnd,
Zu Gottesforc-ht, Zucht, Ehr, und tugnt,
Zur Kirchn und Schnei in alln Dingn,
Daß ihnen hernach mög gelingn,
Zu dienen Gott, der Christenheit,
¥ Dafür wird ihn die ewige Freud,
Bescheren Gott, und ihnen gebn.
Nach diesem zeitlichen das ewig Lebn.“
Die Zeit war für ihn keine fröhliche. Herzog
Maximilian von Bayern, dem Kaiser Ferdinand II. das
Land ob der Enns als Ersatz für die Kriegskosten ver-
pfändet hatte und der die protestantischen Stände zum
Gehorsam bringen sollte, war Anfangs August 1620 in
Linz eingerückt und hatte am 20. d. M. von den Ständen
18
die Huldigung erzwungen. Der Herzog setzte den Grafen
Adam Herberstorf zum Statthalter ein und bis zum
Jahre 1628 blieb Oberösterreich unter bayrischer Ver-
waltung. Durch die vielen Geldforderungen des Statt-
halters und seiner Soldaten, durch Auswanderung wohl-
habender Familien, durch Mißernte und Verschlechterung
der Münze kam das Land in seinem Wohlstände ganz
herab. Daher gab es für einen Buchdrucker damals
wenig Erwerb und Verdienst. Ende Jänner 1621 bat
er um Überlassung von Papier aus Megisers Verlassen-
schaft.1 2) Dieser war nämlich in den letzten November-
tagen von 1619 im Kuglerschen Hause verschieden. Zu
Gerhaben der Kinder waren Tobias Zorer und Johann
Kraut bestimmt worden. Bittsteller wurde an die Ger-
haben gewiesen: „die werden der Sachen zu thuen wissen.“
Im Mai 1622 wurde ihm das schuldige Kapital“)
von 250 Gulden noch ein Jahr gegen Interesse aus
Billigkeitsgründen belassen, die Interessen des Vorjahres
aber nachgesehen. Am 14. Juni bewilligten ihm die
Verordneten die Zahlung der Druckkosten für das.
„Tractatel von der Erbhuldigung“. Die Tätigkeit der
Druckerpresse3) von Hans Planck war im Jahr 1628
ebenfalls eine bescheidene. Er druckte damals das heute
äußerst seltene Buch des Hauptmannes Fux:4) „Wie
eine Festung und Statt solle defendiert werden“, das
der Verfasser dem Bürgermeister, Richter und Rat der
Stadt Wels gewidmet hatte. Für den von ihm gedruckten
und den Ständen dedizierten Kalender auf das Jahr
1623 waren ihm 40 Gulden ausgezahlt worden.5)
1) Ibidem, S. 175. Dr. Max Döblinger, Megisers Leben und
Werke. (Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichts-
forschung, XXVI. Bd., S. 21 und 22.)
2) Bescheidprotokoll, 6. Bd., S. 167.
3) Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Oberöster-
reich mit hölzernen Pressen gearbeitet, am längsten wohl in der
Linzer Druckerei von Josef Schmid. Die schon im Ruhestande
befindliche hölzerne Akzidenzpresse der Firma Haas in Steyr hat
Verfasser in jungen Jahren selbst noch gesehen.
4) A. Czerny, Bibliothek von St. Florian, S. 97.
5) Ehrungsbuch im Landesarchiv, fol. 95.
19
Es kam das für Linz sehr harte Jahr 1626. Vom
9. Juni bis zum 29. August ward die Stadt von den
Bauern belagert. Am Tage nach der Verwundung ihres
Anführers Stefan Fadinger loderte die Vorstadt in.
Flammen auf. Dabei ging leider auch ein Teil des Manu-
skriptes von Keplers unschätzbarem Werke „Tabulae
Rudolfinae“, das eben zum Drucke bestimmt war, zu-
grunde. Daß hiebei auch Plancks Werkstätte verbrannt
und dieser dann von Linz fortgezogen sei, wie bisher
behauptet worden ist, muß verneint werden. Nach dem
im Museums-Archivel) befindlichen „Verzaichnuß der-
jenigen Häuser vnd Städl so abgebrunnen vnd deren
gemäuer abgebrochen werden solle“, sowie dem weiteren
„Verzaichnuß Gemainer Statt Lintz desolierten und ver-
brendter Häuser von Au 1626, darunter aber seithero
der maist thaill widterumben erbauet“, ist nirgends ein
Haus oder Stadel, worin Plancks Druckerei gewesen
und verbrannt wäre, erwähnt.
Planck druckte noch mehrere Patente; sein letztes
war das Patent des Statthalters Grafen Herberstorf vom
20. Mai 1627, betreffend die Religions-Reformation. Die
aus der Werkstätte Plancks hervorgegangenen Patente
zeichnen sich alle durch schönen Druck und zierliche
Initialen aus. Schon das Patent Herberstorfs vom
10. Februar 1628 ist anders gedruckt, mit schlechteren
Lettern und dürfte schon von Voytlender hergestellt
worden sein.
Nach dem Bescheidprotokoll vom Jahr 1627 wurden
dem Planck am 29. Mai der begehrte Abschiedtbrief
und am 29. Juli zur Abfertigung 100 fl. bewilligt. Am
15. September wurde noch eine Zahlung von 79 fl. 35 kr.
an ihn geleistet, Vom 11. April 1628 datiert der letzte
ständische Bescheid an Planck. Von da an war er
jedenfalls nicht mehr in Linz. Den Plankhischen
9 Der Referent des Museumarchives Herr Viktor Freiherr
von Handel-Mazzetti war so gütig, mir das reiche Material über
den Buchdrucker Planck, sowie seine eigenen, bei einem Vortrage
benützten Aufzeichnungen zur Verfügung zu stellen, wofür ihm
der verbindlichste Dank ausgedrückt sei.
20
buechdruker Werkzeug1 kaufte im August 1629 die
Witwe Kunigunde Eder, vermutlich die Witwe des
Heinrich Eder, welcher wie Bartime Helwig als Buch-
führer in Linz tätig war.
Bei der Bedeutung des ersten Linzer Druckers
scheint es angemessen, sämtliche aus seiner Werkstätte
hervorgegangenen Schriften anzuführen.
Verzeichnis der Druckwerke von Johannes Planck.
1. Ständisdies Patent voml7. Juni 1615 wegen
Zurückerstattung des 5. Teiles von dem ganzen be-
zahlten Rüstgeld. Actum, Lintz. Einblattdruck in Folio
ohne Drucker. Das älteste in Linz gedruckte Patent.A)
2. Nova StereometriaDoliorum Vinariorum,
imprimis Austriaci, figurae omnium aptissimae . . .
Acceßit Stereometriae Arcliimedeae Supplementum.
Authore Joanne Kepplero. Anno M.DC.XV. Lincii.
Exeudebat Joannes Plancus, sumptibus Authoris. 4°.
56 ungezählte Blätter. Viele dem Text beigedruckte
Holzschnitte; au f dem Titelblatt das Landeswappen.2)
3. Ständische Verordnung, dd. Lintz den 30. Januarii
Anno 1616, betr. das Ausleihen von Büchern
aus der ständischen Bibliothek.
Einblattdruck mit schönen Initialen. Drucker
nicht genannt, vermutlich Planck.3)
4. Theatrum Caesar eum Historico-Poeticum:
Quo omnium et singulorum Rom. Imperatorum, cum
Icones ex antiquis numismatihus expressae, tum vitae
quam brevißime descriptae . . . continentur.
Opera et studio Hieronymi Megiseri, Co. P.
Caesar ei: Archidd. atque Ordd. Austriae Historio-
graphi. Lentiis ad Istrum. Ex Typographejo Joh.
Planci. 1616. 8°, 373 S. Mit vielen Holzschnitten.4)
9 Landesarchiv, G. II. 43. Nachdem Planck zu Ostern 1615
als bestellter stand. Drucker von Nürnberg nach Linz gezogen war,
stammt dieses Patent sicher aus seiner Druckerei.
2) Bibliotheca publica in Linz, 0. I. 108. — Stiftsbibliothek
Schlägl. Univers. Bibi. Wien.
3) Landesarchiv, D. XIII. 2.
4) Landesarchiv, Stiftsbibliothek Schlägl, Dr. Krackowizer.
21
5. Außzug auß der Vr alten Messe Kunst Archi-
medis , Vnd demselben nervlich in Latein außgan-
gener Ergentzung / betreffend, Rechnung der Görper-
lichen Figuren / holen Gef essen vnd Weinfässer . . .
Gestelt durch Johann K epp lern. Vom Authore ver-
legt I vnd gedruckt zu, Lintz durch Hansen Blancken.
Anno 1616. 4°, 60 ungezählte Blätter, viele Holz-
schnitte.1)
6. Ephemerides Novae Motuum Coelestium>
ab anno vulgare MDGXVII. / Ex Observalionibus
potissimum Tychonis Brahei, Hypothesibus Physicis
et Tabulis Rvdolphinis .... Authore Joanne Kep-
plero, Imp : Gaes: Matthiae, Ordd. Austriae supra
Anisa/m Mathematico.
Lincii Austriae, sumptibus Authoris. Excudebat
Johannes Plancus,
4°, Titelblatt, 5 ungezählte Blätter, 45 gezählte
Seiten, 12 ungezählte Blätter. Druckjahr nicht an-
gegeben. Datum der Widmung des Werkes an Kaiser
Matthias: Gal. Novembris Anno MDCXVI.2)
7. Specimen praecipuarum totius Orbis terrae
linquarum et Idiomatum: videlicet Oratio Domi-
nica 52 diversis linquis expressa. Das h. Vatter
vnser in 52 vnd er schiedlich en Sprachen.
Hievon. Megiserus.
Lincii Typis Joh. Planci. 16162)
8. Iconologia Caesar um oder Summarische
Kayserkroniken (der eigentl. Druck: Keyser
Chronicken) Außzug. Von Hieronymus Megiser.
Lintzj Johann Blanck, 1617. 8°2)
9. Bona verba di da Nobili ßimo ac Gonsul-
tißimo viro Domino Abrahamo Sch wartzio.
.... Sponso, nec non Lectißimae pudicißimaeque Ma-
tronae Annae Mariae ex nobili familia Grueberia-
Bibliothek St. Florian.
2) Bibliothek Schlägl.
3) Bibliotheca publica in Linz, 0. IX. 29. — Bibliotheken
Schlägl u. Kremsmünster.
4) Bibliotheca publica, 0. II. 22.
norum .... Sponsae nuptialem festivitatem 19. Sept.
An ui hujus 1617 hie Lentiis ad Ist nun celebrantibus.
Exendebat Joannes Blancus. 4° 4 Blätter.1)
10. Tröstlicher Raht Schluß der H. Drey faltig-
heit I V b e r d e m fr ü e n Tod. d eß Gerechte n
Bey der Leuchbegängnuß deß Wolgebornen Herrn
Wilhelm Herrn von mul zu Volkensdorff / . . .
Durch M. Daniel Hit zier der Löbl. Stände im
Ertzhertzogthumb Oesterreich Ob der Enß Augspur-
gischer Gonfession Predigern / In der Landhauß
Kirchen zu Lintz Anwesend Christlicher Gemein /
Mit Seinem Innhalt fürgetragen Den XXVIII. De-
cembris Im Jahr Christi M.DCXII. Auf der Schluß-
seite: Gedruckt zu Lintz / bey Johann Blancken Im
Jahr MDCXVIIL 4°, 121 gezählte Seiten*)
11. HeroumA u striae Theatr idion: Quo Baron um
et Magnatum austriacorum, qui lüerarum arrno-
rumque gloria prae ceteris jam olim insigniter ex-
celluerunt, natales repraesentantur. Ab Hieronymo
M eg i s e r. Lentiis ad Ist rum. Johannes Plan ck.
4 Quartblätter.3)
12. Stern ma Caesar eum Divi Mathiae Rom.
Imp. . ., Centum tabulis genealogicis . . . comprehen-
sum.
Aut höre Hieronymo M eg is er.
Lentiis ad Istrum. Excudebat Johannes Ptancus.
Anno M.DC.XIIX. (sic!) 8°. 56 Blätter2)
13. Stemm a / Seren ißimae / Romanorum Impe- /
r a t r i c i s et Hunga = / riae ac Bohemiae Reginas
D. Annas, Austriaeae: Conjugis Divi j Mat-
thias Rom. Imp. / Centum itidem Tabulis / con-
cincdum: / Quorum XII. Undum modo novae hie
subjimguntur; / reliquas omnes a Caesareo Stem-
mate / praecedente, proul singillatim suis locis indi-
catur, sunt petendae. / Aut höre Hieronymo Megisero.
9 Museum Linz.
2) ’Bibliotheca publica, 0. II. 86.
3) Schlüsselberger Archiv im Landesarchiv, Tom. 30, fol. 588*.
4) Bibliotheken Kremsmünster u. Schlägl.
23
Lentiis ad Istrum / Excudebat Johannes- Plancus
Anno MDCXVI/1.
8°, Titelblatt, 6 Blätter Text,1)
14. Melydria gamica Lectißimo Nuptorum pari,
Dn. Jo ha n ni Re i v h e l i o, in illustri Lentiaca pro-
vincialis Anisi schola Collegae, sponso nee non pud-
cißimae ac honestissimae Virgini Racheli, Floriani
Andry, civis et Gaementarii Linzensis ßliae Sponsae.
Linzii Austriacorum, excudebat Johannes Plancus,
Anno MDG.XVIII. 4°, 3 BIA)
15. M. Cunradus Rauschar du s, statu um illustr.
superioris Austriae Ecclesiastes et scholae rector:
Nuptüs . . . Domini Johannis Speidelii ä
Vatterstor ff Sponsi: a tque Nob ilissimae
VirginisAnnae Mariae, nob Hi s ac claris-
simi viri Domini Gr eg or H H ändelii in
Egenberg, Hochhauß vnd Messenbach . . . filiae,
Sponsae. Linzii ipso concordiae die, 1618. 4°3 Bl.,
ohne Drucker, der nach Ausstattung und Lettern
Planck ist.*)
16. Rosengarten das ist / verzaichnuß aller
Jungfra wen von Graffen Herrn vnd Ritterstandt /
so in der Röm: zu Hungern vnd Böhaim Königin
Anna Frawenzimmer kommen l vnd wohin
dieselbigen widerumb v er heyrat worden: Gesteh durch
Joseph von L amberg / höchster melier Königin Raht
vnd Obr. Hoffmaister.
Lintz, Anno 1618. Ohne Druckerangabed)
17. Der Christen dreyfachs Klag / Trost / vnd
Fre wdenhauß. Nach Anleitung der heiligen Schrifft
abgerissen / vnd bey ansehnlicher Volkreicher Leich-
bestetigung der Edlen vnd Vielehrentugendreichen
Frawen Anna Eggmüllerin / geborner Re i Id in deß
Edlen vncl Vesten Herrn Sie ff an Eggmüllners etc, ge-
westen hertzlieben Haußehr / den 4. Sep. Anno 1618
a) Stiftsbibliothek St. Florian, VIII. 5638, u. Schlägl.
-) Museum Linz.
3) Baron Handel-Mazzetti in Linz.
4) Bibliothek St. Florian.
24
In der Evangelischen Kirchen zu Enß in ober Oester-
reich beschriben durch Christianuni Gilbertum de
Sp aignart / der heiligen Schrifft Doctorem / vnd
der zeit Pastorem daselbst.
Zu end ist auch hinzu gedruckt eine Christliche
Abdanckung / auff dem Evangelischen Gottesacker
alda beschehen durch Herrn Christoph orum Gilbertum
de Spaignart Frey herrischen Jörgerischen Hofif-
prediger zu Steyr egg in Oesterreich ob der Enß.
Gedruckt zu Lintz / bey Johann Blancken 1618.
4°, Titelblatt, 6 ungezählte Blätter, ein leeres
Blatt u. 47 ungezählte Blätter.1)
18. Fürstenbuch von Oesterreich vnd Steyr-
land: Beschrieben von Herrn Jansen dem En-
e n c h e l n. Durch Hieronymus M e g i s e r heraus-
gegeben.
Lintz, bey Johann Blancken. Im Jahr 1618. 8°,
215 S.2)
19. Epitome Astronomiae Copernicanae I Usi-
tata forma Quaestion um et Responsionum conscripta,
inque VII Libros digesta, quorum Tr es hi priores
sunt de Doctrina Sphaerica. Aut höre Joanne Kep-
p lero.
Lentiis ad Danubium, excudebat Johannes
Plancus.
Anno MDCX VII1.
8Titelblatt, 13 ungezählte Blätter und 932
gezählte Seiten})
20. M ad er i Joannis Melchioris: C oll eg iu m a r a b i-
cum.
Linciis ad Istrum. 1618. 4°})
21. Chr ist liehe Einweyhung / der Newgestifften
Volcke n ß d o r ffi s c h e n Erbb eg r ä b n u ß vnd
darvber erbawten ansehnlichen Kirdien j
Bibliothek Kremsinünster.
2) Landesarchiv. Bibliotheken in St. Florian, Schlägl und
Kremsmünster. (Y. 97.)
3) Bibliotheca publica in Linz (0. I. 55), Bibliothek Krems-
münster, Universitäts-Bibliothek in Wien.
4) Bibliotheca publica. M. YI. 52.
25
Gehalten mit und bey Leuchbegängnuß l)eß Wol-
gebornen Herrn Wolff Wilhelms Herrn von und zu
Volckenßdorff . . . Landls Llauptmans in Oesterreich
ob der Enß.
Neben einer von M. Daniel Hit zier der Lobt:
Stände bestelltem Prediger gehaltener Leuchpredigt.
4°. 164 gezählte Seiten und auf der letzten Seite:
„Gedruckt zu Lintz bey Johann ßlancken | Im Jahr
Christi M.DC.XIX.“1)
22. Gegründter Bericht j Was bißhero nach
Ab st er b e 11 d e s All e r d u rc hl. He r r 11 M a t h i a e
wegen der Landtadministration b iß a u ff
künfftige Huldigung dem walten österr. Her-
kommen nach für genommen worden.
Lintz, Johann Blank, 4°. 88 Blätter})
23. Joannis Ke pp l e r i Harm onices mundi libri V.
Lincii, Austriae. Excudebat Joannes Plancus. Anno
MDCXIX. Fol. Auf dem Titel ein Engel, der in die
Posaune stößt.3)
24. Vita et Regula S. P. N. Ben edicti. Latin ae
Ecclesicie Confessoris et Abbatis ac Monachorum in
Occidente Patriarehae Sanctißimi.
Sumptibus Domini Caspar i Plautii, Abbat is
Saittenstettensis. Lintzii, excudebat Johannes Plancus.
Am Sch luß desBu ches: „ Gedru ckt zuLinz in Oester-
reich ob der Ennß bei Johann ßlancken. Anno 1619 u
8°. 431 gezählte Seiten, 7 ungezählte Blätter})
25. Ca talogus Op er u m Hier ony m i Meg iser i,
qucie diversis cum locis, tum temporibus Typis hac-
te nus excusa in lucemprodierunt: una cum Hs qucie
ad Editionem adornatu lucem expectant. Verzeichnus
} Bibliotheca publica. C. II. 86 beigebunden. Senior Friedrich
Koch in Gmunden.
2) Museum Fr. C. in Linz. — In der k. k. Studienbibliothek
zu Salzburg unter „II. 21. E. Nr. 4159/37“ mit 85 Blättern, vielfach
mit Druckkorrekturen. — Universitäts-Bibliothek in Wien, H. Austr.
sp. II. 182.
3) Univers.-Bibliothek Wien.
4) Bibliotheca publica, E. III. 131. — Bibliotheken Krems-
münster u. Schlägl.
26
aller derjenigen Bücher / welche bißher Hieronymus
Megiserus / mit sondern Fleiß gestellt f vnd mm Truck
verfertigt hat: sampt Vermeidung / wo und wann /
auch in was form / jedes derselben gedruckt vnd
publicirt worden. Auch derjenigen werck / so über
die vorigen schon allbereit zum Truck zugericht
vnd desselben gewärtig sein. Lintz / bey Johann
Blancken. 8°, ohne Jahr zahl1)
26. Valete des Professors Christoph Schwärz-
bach, poeta laureatus Caes. Scholae Linz. Gollega,
an seinen Schüler Johann Pfänner aus Wien, als
dieser sich an die Schule in Augsburg begab.
Linziis ad Istrum, excudebat Johannes Plancus,
MDCXIX. Einblattdruck in Zierrahmen.2)
27. Oratio habita in Re forma tione Monasterii
Seitt en stötten sis. Titelblatt mit kleiner Ein-
rahmung. Holzschnitt auf demselben, darstellend
Papst Gregor auf dem Throne, zu seinen Füßen
Petrus Diaconus und Petrus Damianus.
Am Schluß des Bändchens: Linzii, in Typo-
graphia Joannis Planci. Anno M.DG.XIX.3)
28. Deduction, So die Löblichen Stände des
Ertzherzogthumbs Österreich ob der Ennß Ertz-
herzogen Alberto Jüngsthin nach Brüssel
in Niederland über schickt. Lintz, den 3. De-
zember 1619.
Lintz, 1620. 4°. 31 S. Ohne Angabe des Druckers,
der jedenfalls Planck ist.1)
29. Beschwer u ng s Sehr eiben / DEr Vier Löblichen
Herrn Stände von Praelaten .... dd. Ihntz den
30. Apr. Anno 1620. Ohne Druckangabe.6)
30. Warhaffte Beschreib%ing / Welcher Gestallt die
Erbhuldigung deß Ertzhertzogthums Oesterreich /
a) Stiftsbibliothek St. Florian. — Wahrscheinlich von 1619,
dem Sterbejahre Megisers.
2) Professor Dr. Schiffmann in Urfahr.
3) Bischöfliches Archiv zu Linz.
4) Museum Linz.
5) Universitäts-Bibliothek Wien, H. Austr. sp. II. 207.
27
im Land ob der Enß j zu Lintz / im verschieden
1 6 0 9 ten Jahr / Von der Königlichen Mayestät zu
Hungarn Herrn Matthia / . . . vor genommen / vnd
glücklich vollendet worden. Gedruckt im Jahr Christi /
Anno M.DC.XX. 4°, 46 Seiten})
Ohne Angabe des Druckers, der nach den
Lettern und Kopfleisten jedenfalls Planck ist.
31. In s o m n i u m z u Ho eh zeitliche n E h r e n, d e m
E h r n vesten, Fü h rn e m en vnd Ku n st re i c h e n
Herrn Johann Blancken .... als Bräuti-
g a m: I) a n n a u c h cl e r Zü c h t ige n, v i e l Eh i* n-
tugent reichen Jungfrawen Barbara Wib-
merin . . . als Jung fr an: Braut. Auff ihren Hoch-
zeitlichen Ehrentag, welcher solenniter celebrirt vnd
gehalten in Lintz, den 6. Julii deß 1620. Jahrs. 4°,
6 Bl., oh ne Angabe des Druckers, der nach Ausstat-
tung und Lettern jedenfalls Planck ist.
Christoph Sc h w ar tzbach, Gymnasii Collega.
Lateinisches Gedicht zum Namenstag des Mecl. Dor
Johannes Puchner, Physieus. Linziis Istrinis, ex-
cudebat Johannes Plancus. A nno M.DC.XX. 4°, 4 Bl.
C h r i s t o p h S c 1/ w a rtzb et e h. Ad 0 r g i a
Hy mene j a . . . Lat. Gedicht zur Hochzeit des
Dr. Johannes Puchner mit der Witwe Magdalena
Waisin, gehör ne Rosenberger in Rosen egg. Lintzii,
typis Plancianis, Anno 1621. 4°. 4 Bl.2)
32. Br evis In tro d u c t i o in f i b r os decem A r is t o-
te l is e t h ni c o s ni c o m a c hi o s. Authore M. Hiero-
nymo We ixelbe rg e r o, Welsensi Austria co, Reipub.
Styrensis Ecclesiaste.
Linciis ad Istrum. Excudebat Joha nnes Plancus.
M.DC.XX! Klein 8°. 134 gezählte Seiten u. 5 un-
gezählte Blätter})
33. Satz I vnd Ordnung. Welche auß sonderbarem
Befehlt / von dero Löblichen Statthalter Ambt auß /
weilln nunmehr die Müntzsorten Valuisiert vnd Ab-
*) Landesarchiv. B. |. 102.
2) Museum Linz.
3) Kremsmünster u. Schlägl.
28
vnd PfenberthenJ) gemacht und zu Mäuniglichs
nachrieht / sowolinStättenvndMärekten als au ff dem
Landt diß Landts ob der Ennß publieiert worden.
Item a uch daß in edlen andern lleii /
Wahren vnd Sachen mit dem Werth nach proportion
des herabgesetzten Gelts und moderierung jedes orths
im Landt Obrigkait ein gewisser Tax zubestimben /
vnd darob bei starckem Penn fall zuhalten. Gedruckt
zu Lintz bei Johann Blaneken / Im Jahr 1622.
4°. 10 Blätter ohne Bezeichnung.'2)
34. Keppler Jo., Diseurs Von der Grossen Gon-
junetion Saturn i und Jovis im Fewrigen
Zaichen deß Löwen . . . im Monat Jul io deß
M.DC.XXIII. Jahrs.
Gedruckt zu Lintz, durch Johann Blaneken.
MDCXXIIL 4°. 24 ungez. BU)
35. Febris epidemialis. Kunst und Natürliche be-
s e h re i b u 11 g d e ß g if ft i gen Pest He n t z i s c h e n
Fiebers, so in gemein die Vngerisehe Kranckheit
gewürdiget: auch hingegen in allerhondt Victualien
genennet wird. Durch Joanncm Sc h l c up u e r u m,
Phil, et Med. Doctorem et P. L. zu Weiß.
Lintz, bey Johann Blaneken. 8°. 94 Seiten.4)
36. Satz I vund Ordn ung. Weliche nach proportion
der miß sonderbaren der Chur für Ml: Durch: Heid-
zog Maximilian in Bayern / etc. Als Pfand, /
Inhabers diß Löbl: Ertzherzogfhumbs Oesterreich
Ob der Ennß i Vnsers Gnädigisten Herrns / gnädigisten
Bereich nunmehr her cd) gewürdigter Müntzsorthen /
vnncl dargegen Taxierter cdlerhandt Victualien vnnd
Pfenberthen / auff dieHcmdlswahren / Handtwercher /
Taglöhner / vnd Arbeiter / wie auch Fuhrlohn zu
Wasser und Landt gemacht / vnd zu Menuiglichs
nachricht / sowol in Stätten j vnd Märckten alß auff
dem Land, / dieses Löbl. Ertzherzogfhumbs Oester-
) Pfenbert, Pfennigswert, Kleinware.
2) Lanclesarchiv, G. XIX. 17.
3) Kremsmünster.
4) Kremsmünster, Bibi, publica in Linz, S. IV. 55.
29
reich ob der Ennß / solle Publiciert / vnd von jedes
Ohrts Oberkail mit Ernst darob gehalten werden.
Gedruckt zu Lintz / bey Johan Blancken / Im
Jahr 1623. Fol. 20 Bl.1)
37. Zumpf Johann: Nothwendiger und tröstlicher Be-
richt von den Kindlein christlicher Eltern, welche
entweder im Mutterleib oder in der harten Geburt,
oder auch bald nach der Geburt ohne die Taufe
dahinsterben.2)
Linz bey Joh. Blanck, 1623. 12°.
38. Nachfolgung Christi. Wie man alle eytelkeit
verschmähen vnd Christo in wahrem gelassenem
Glauben nachfolgen soll.
Gedruckt zu Lintz bey Johann Blancken, Anno
MDCXXIV. 8° 345 S. j
39. Drey Schöne Wolgegründte Geistliche Vn-
parteyische Tractätleinl) Anno MDC.XXIV.
Ohne Druckerbezeichnung. Jedenfalls ein Planck-
Druck, da er vorstehendem Drucke beigebunden und
typographisch sehr gleich ist. 8°. 176 S.
40. Reformations PATENT .... Gedruckt zu
Lintz. MDC.XXV. '
41. Regula SS. Patris Benedicti. Una cum con-
stitutionibus congregationis Austriacae . . .
Linzii. Excudebat Johannes Plan cus. 8°. 173 S.ß)
Auf der Rückseite des Titelblattes ein schöner
Holzschnitt.
42. Constitutiones Congr egationis Austriaca e
ord. S. Benedicti. Anno MDCXXVI.
Ohne Angabe des Druckers, der jedenfalls
Planck ist, weil der vorgebundene Planckdruck von
1626 (obige Regula S. Benedicti) dieselben Lettern
hat. 8°. 229 S.
9 Landesarchiv, G. XIX. 3.
2) Bibliotheca publica.
3) Kremsmünster.
4) Ebendort.
5) ünivers. Bibliothek Wien, H. Austr. sp. II. 235.
6) Kremsmünster, 6. 22/1.
4
Die Nachfolger Plancks.
Vom Jahre 1626 bis zum Sommer von 1628 war
die Tätigkeit der Druckerpresse eine ganz geringe. Erst
von da an lesen wir in den ständischen Bescheid-
protokollen wieder von Buchdruckern. Allein die beiden
ersten Nachfolger Plancks, nämlich Voytlender und
Paltauf, welche bisher in keinem Werke über Typo-
graphie erwähnt wurden, hatten unter der Ungunst der
Zeiten schwer zu leiden und nur unbedeutende Er-
zeugnisse von ihnen sind uns erhalten geblieben. Mit
den Buchdruckern Klirner und Freyschmid beginnt
wieder eine lebhaftere Tätigkeit.
Crispinus Voytlender.
Auf das Ansuchen desselben „vmb aufnemung in
der Stendt protection“ wurde ihm diese von den Stän-
den1) am 11. Juli 1628, „aber keine Bestallung" bewilligt.
Woher Voytlender nach Linz kam, wissen wir nicht.
Daß er aber stets mit Sorgen zu kämpfen hatte, darüber
berichten die Bescheidprotokolle im Landesarchiv. Ende
dieses Jahres bat er um ein Darlehen2) von 100 Gulden
„auf seine Buchdruckerei“. Ihm wurde am 13. Dezember
1628 der knappe Bescheid: „kann bey iezigem großen
Geltmangl nit wilfahrt werden“. Zum Trost bekam er am
4. Jänner 1629 ein Neujahrgeld von 4 fl. und am 21. Juli
ein Darlehen von 20 fl, „auf künftiges Abdienen oder
Wiedererstattung“. Am 29. August wurde ihm 8 fl.
Druckerlohn bezahlt. Auf seine Bitte um 60 fl. Zimmer-
zins3) wurde er „Der consequenz wegen abgewiesen,
9 Lanclesarcliiv, Bescheidprotokoll', 10. Bd., fol. 107.
2) Ibidem, fol. 218.
3) Bescheidprotokoll, 11. Bd., fol. 195.
31
«es wollen aber die Hrn Verorclneten Ihme zum anfangen
vnd heußlicher Einrichtung 50 fl. aus der Schuell Cassa
herzunehmen bewilligt haben.“ Im Dezember 1629 bat
er die Verordneten um 200 fl., damit er notwendige
Schriften zur Druckerei erkaufen möge. Im April 1630
ersuchte Voytlender um Erfolglassung der vor-
handenen Keplerischen in Holz geschnittenen
Formen und Figuren zum Gebrauch in seiner
Druckerei. Der Bescheid1) hierauf lautete: „Wenn Sup-
plicant genügsame Bürgschaft leistet, so sollen ihm
nicht allein inermelte in Holz gestochene Form und
Figuren, sondern auch das Gelt zu Auszalung der be-
stellten drei Schriften, darum er in einem absonder-
lichen Ansuchen gebeten, auf Wiedererstattung darzu-
leihen bewilliget, doch zuvor besagte Formen ordent-
lich verzeichnet werden“. Am 4. Mai erklärte sich Abt
Antonius zu Garsten2) als Bürge für die dem Voytlender
zur Bezahlung etlicher gegossener Schriften geliehenen
150 fl.
Am 24. Oktober bewilligten ihm die Verordneten
„um seiner Armuth willen“ aus Mitleiden 30 bis 40 fl.
zur Bezahlung von Holz und Quartier. Anfangs Dezember
verehrte er seinen Gönnern 50 Exemplare neu gedruckter
Kalender zum neuen Jahr und erhielt dafür 10 fl. „Ver-
ehrung“. Aus dem Jahre 1630 stammt auch der einzige
Druck, der von ihm uns erhalten geblieben ist. Der
Titel lautet:
„Kurzer Griminal-Prozeß,3) wie solcher durch
Franciscum Starck von Didenhofen, Pannrichtern in
Oesterreich ob der Ennß in den öffentlichen Pann- vnnd
Landtgerichtsschrannen auf dem Landt an den Malefiz-
Pechtstagen prakticiert wird.
Lintz, Crispinus Voytlander9 * 11. 4°. 11 Blätter; die
fehlenden sind als Manuskript beigeheftet.
9 Bescheidprotokoll, 12. Bd., fol. 66.
2) Ibidem, fol. 90.
3) Kremsmünster, P. 13. Das im Linzer Museum befindliche
Exemplar enthält nur 8 Blätter.
4*
32
Anfangs Mai 1631 übergab er den Verordneten
„ein Colloquium und Diseurs, so Herr Graf
Werner von Tilli1) wegen besserer informa-
tion des gemeines Mannes und bequemung
zur katholischen Religion in Druck ausgehen
laßenu und bat um Verlag, damit er 200 oder 300 Exem-
plare nachdrucken könnte. Ein Bescheid darauf erfolgte
nicht. Im September erhielt er aus Gnaden 30 fl. für
Zimmer- und Holzgeld.
Im nächsten Jahre 1632 finden wir nachstehende
Zahlungen an den Buchdrucker verzeichnet: 6 fl. für
150 Exemplare gedruckte Schreiben, „welche für diese
wenige Arbeit genueg“; 9 fl. für 330 Exemplare Patente;
10 fl. für 600 gedruckte Steuerbriefe; 8 fl. für 350 Patente,,
betreffend die Auflage aufs Haus per 6 Schilling; 8 fl.
für 400 Exemplare des Patents über den neuen An-
schlag; 8 fl. für 450 Stück Patente.
Mit dem Gesuche um ein Zimmer im Landhause
wurde er am 6. November abgewiesen. Um diese Zeit
erwirkte sein Hauswirt, der Zinngießer, ein Verbot gegen
ihn; er bat daher um 38 fl. für ausständige Druckkosten
zur Zahlung des Hauszinses, wegen dessen ihn sein
Hausherr, der Zinngießer, verklagt. Darauf erhielt er
diese Summe. Im Jahre 1633 ersuchte er um 40 fl. für
gedruckte Patente; er bekam jedoch nur 30 fl.3 davon
die Hälfte ihm angewiesen, die übrige Hälfte „dem
Herrn von Gärsten in abschlag der gelaisten Pürg-
schafft“ ausbezahlt wurde. Ende November erinnerte
Voytlender an die 30 fl. „Haußzinnß, so Ime heuer
verwilligt worden vnnd Er doch niemahlen empfan-
gt
gen .
Die letzte Nachricht von ihm ist die Bewilligung
eines Hauszinses von 30 fl. mit dem Beisatze: „allain
für dißmahl unnd weiter nit, auch auß keiner schuldig-
kheit, sondern auß genaden“. Dies war am 16. Juni 1634.
Ende Dezember trat ein neuer Buchdrucker auf den
Plan, nämlich
9 Bescheidprotokoll, 13. Bd., fol. 93.
33
Johann Paltauf.
Auf sein Gesuch um Aufnahme als ständischer
Drucker bekam er am 21. Dezember 1634 den Bescheid:1)
7,Supplicant solle sich bei ainem undt andern auß der
Herrn Verordneten mit! persöhnlich anmelden“.
Nachdem Paltauf wiederholt wegen Aufnahme und
Bestallung in der Landschaftskanzlei erschienen war,
berichtete in dieser Angelegenheit der Expeditor seiner
Behörde: „Im Nachsehen befindte ich, das einem Buch-
druckher zwar khein ordinari Bstallung, aber doch fast
jährlich pro aiuto und das er desto fleissiger seye, per
30 fl. gereicht und bewilliget worden“.2) Am 21. Mai
faßten die Verordneten folgenden Beschluß:3) „Einember
solle dem Supplicanten gegen Schein undt khonfftig
Wider abdienung 30 fl. fürleihen. Im übrigen wißen sich
die Verordneten, daß der vorige Buechtrukher ein
ordenliche Bsoldung gehabt, nit zuerindern, es mag sich
aber Supplicant derenthalben bei denen löbl. Stendten
anmelden. Drittens solle er fürohin, ausser gebreuchiger
Vorsehung undt censur, derentwegen er sich bei denen
Verordneten anzumelden, nichts druckhen“.
Auf seine Bitte „umb den Laden im Landhauß'*
erhielt er am 26. Juni den Bescheid: „Der löbl. 3 obern
Stendt Verordnete wollen ihn dißbezüglich verwilligt
haben“.4) Ende Februar 1636 legte er das Verzeichnis
seiner Arbeiten vor. Er bekam dafür 50 fl. mit dem
Beifügen: „welchen (Betrag) er, in Bedenckhung, daß
ihme daß Papier von der Canzley aus darzue-
geben worden, woll vergnüegt und zufrieden sein
khan“. LTnd am selben Tage erhielt er den weiteren
Bescheid: „Da sie (die Verordneten) des Supplicanten
Vleiß und Woluerhalten verspiihren werden, wollen sie
seiner mit etwas zu einer Hülf auß Gnaden gedenkhen“.5)
0 Bescheidprotokoll, 16. Bd., fol. 557.
) Landesarchiv, D. XII. 20.
3) Bescheidprotokoll, Bd. 17, fol. 150.
4) Ibidem, fol. 189.
5) Bescheidprotokoll, Bd. 18, fol. 49 und 50.
34
Im Jahre 1637 war Paltauf mit dem Welser Buch-
drucker Gregor Kürner in einen Rechtshandel ver-
wickelt. Dieser hatte im September 1636 den Ver-
ordnten etliche Kalender gewidmet und dafür eine
Verehrung erhalten. Auch sonst mochte Konkurrenzneid
im Spiele sein. Gregor Kürner trat im Mai 1637 dem
Hannsen Paltauf entgegen und bat „um Arrestirung
seiner Person, bis er ihm seine angethane Injuri satt-
sam abgetragen“. Weiters bat er, „den Paltauf so lang
und so viel zu arrestieren, bis er ihm gleichermaßen,
wie er ihn geschmäht, abbitte und noch darüber einen
gewöhnlichen Revers aushändige“. Die Verordneten be-
auftragten am 27. August den Paltauf, „der solle dem
Supplicanten hierinnen Satisfaction laisten, damit unnoth
werde, in sein begern auf verrers Anlangen zu ver-
wiegen“. Über abermaliges Ansuchen Kiirners wurde
dem Paltauf am 24. November aufgetragen, sich mit
dem Supplicanten zu vergleichen, demselben Satisfaktion
zu leisten und die Verordneten in dieser Sache nicht
ferners zu molestieren.1)
Am 6. Februar 1638 kündigte Paltauf seine Stelle
als Buchdrucker der Stände und bat um Erfolgung
einer Recompens. Und am 4. März berichtete er: „es
Averde ihm wegen einer Schuld von 40 fl. an den Prä-
laten von Garsten bis zur Bezalung seine ganze Druckerei
,verobsignirtc“. Er bat deshalb „zu Unterhaltung von
Weib und Khünder“ solche wieder eröffnen und ihm die
neuen Steuerbriefe drucken zu lassen. Die Verordneten
wiesen ihn an den Prälaten von Garsten und schlugen
das weitere Begehren desselben ab.2)
Am 3. Februar 1639 erbarmten sie sich jedoch des
armen geplagten Druckers und wurden ihm die dem
Prälaten schuldigen 40 fl. nachgesehen.
Im Mai 1640 bat Paltauf um einen Abschied,
damit er seine Druckerei weiters fortsetzen könne. Am
20. Mai erteilten ihm die Stände den gewünschten Attest*
9 Bescheidprotokoll, Bd. 19, fol. 121, 195, 248.
2) Ibidem, Bd. 21, fol. 34 und 51.
35
worin erklärt wurde, „daß sich der Erbare Johann
Baldtauf seiner Khunst ein Buechtruckher mit seiner
Truckherey in die 6V2 Jahr lang in unser und besagter
Löbl. Landtschafft Protection aufgehalten. Weillen er
aber gedacht umb seines beßeren Nuzens willen sich
von hier weckh und an ein andern Orth zubegeben,
allß haben wir ihne daran nit hindern, sondern diese
Attestation erthaillen wollen“.1)
Von Paltauf kennen wir folgende Druckschriften:
Gerhabschafft Ambt, Das ist / Kurtze
vnderweisung / wessen sich die Burgerschafft alhie
zu Lintz I in denen Gerhabschafften zu verhalten
habe. / Auß befelch Eines Er samten vnd Weisen Statt-
rath daselbsten verfasset. Anno 1635. Getruckt zu
Lintz I bey Johann Paltau ff. 12°, 22 Blätter})
Asma Po eticum Bitaniarum L a u r e-
t a n a r u m. Dedicatum B— Hilariensium Praesuli
I). D. Georgio . . . cujus liberalitate editum est. Anno
Christi M.DC.XXXVI. Auf der Schlußseite: Linzii
Avstriae / Typis Joannis, Paltavff. 8°, 126 ungezählte
Blätter, mit 59 Kupfern})
Eiaffenecker Joh. S. J. Lob- vnd Leich-
predigt dem in Gott Kochsäligist den 15. Februarii
diß 37. Jahrs zu Wienn verschidnen Böm. Kayser
Ferdinando II. zu Lintz den 26. Mertz gehalten. Linz,
Johann Paltau ff. 1637. 4°})
Wir kommen nun zur tüchtigen Buchdrucker-
familie Kürner. Schon unter den Erzbischöfen Wolf
Dietrich und Markus Sittikus gingen viele gedruckte
Werke aus der typographischen Offizin eines Konrad
Kürner in Salzburg hervor, das erste vom Jahre
1598. Im Jahre 1620 erscheint Gregor Kürner, wahr-
scheinlich Konrads Sohn, als Hofbuchdrucker. Er druckte
noch 1630 das dem Erzbischof Paris Lodron gewidmete
„Geistliches Vergißmein nit“, welches sich im Salz-
9 Landesarchiv, E. XII., 9, Nr. 137.
2) Museum Fr. C. in Linz.
3) Bibliotheca publica, H, I. 46 und Diözesanbibliothek.
4) Bibliothek in Schlägl.
36
burger Museum befindet.1) Später zog er nach Wels
und druckte dort im Jahre 1637 das Werk: „Relation
des gottseligsten Ableibens Weylandt der Rom. Kays:
Maj. Ferdinandi des andern Christmildseeligsten An-
gedenkens“.2)
Die Buchdrucker Kürner.
Im Februar 1638 bat Gregor Kürner, Buch-
drucker in Wels, die Stände um Anstellung seiner
Person „vor einen der Löbl. Stend diß Lands ordinari
Buchdruckern allhier“. Er bekam am 3. Februar den
Bescheid: „Wann sich der Supplikant alsbalden hieher
nach Linz begeben und allda bewohnt machen wird, so
wollen die Herrn Verordneten denselben hiemit in dero
Protection, allermaßen dem vorigen Buchdrucker Johann
Paltauf geschehen, genommen haben“.3)
Schon am 23. Februar 1638 nennt er sich „Land-
schaftsbuchdrucker“. Im Mai stellte er die Bitte,4) man
„wolle ihm, weil des Adam Khorbers, gewesten Buech-
führers alhie seel.. Wittib die Hütten im Landhaus,
die sonst allzeit ein Buchdrucker zu gebrauchen gehabt
hat, überlassen worden, gnädig bewilligen, in Ansehen
seiner vill klainen Kinder und neulich ausge-
standenen großen Krankheit, daß er gleich außer
des Landhaus neben der Closterkirchen ein Hütten
aufrichten dörffte“. Der Bauschreiber erhielt deshalb
den Auftrag, den Augenschein vorzunehmen und zu
berichten, ob dieser Ort zum Landhaus gehörig sei und
sich es tun lasse, allda die begehrte Hütten aufzusetzen.
Am 17. Juni erhielt er in Ansehung seiner langwierigen
Krankheit und somit erlittenen Einbuße eine Recompens
von 20—30 Gulden.5)
0 Y. M. Süß, Beiträge zur Geschichte der Typographie in
Salzburg, S. 5—7.
2) Karl Huber, S. 22.
3) Bescheidprotokoll, Bd. 21, fol. 29.
4) Ibidem, Bd. 22, fol. 129.
h) Ibidem, fol. 152.
37
Die Zeiten waren schwer, es wurde wenig' ge-
druckt. Daher mußte Kürner oft die Hilfe der ihm ge-
wogenen Stände in Anspruch nehmen. Am 13. Jänner 1640
bittet er um eine Aushilfe,1) weil ihm zur Verlegung
der Buchdruckerei, wie auch in Holz und Zimmerzins
ein sehr großer Unkosten aufgehet, er aber ein Zeit
hero einige Arbeit, dadurch ein Stück Brod zu er-
obern, nit haben können. Und in einem Gesuche im
März betont er, daß er verwichenes Jahr weder von
der Landschaft aus, noch anderwärts einige Arbeit ge-
habt. Am 7. September bittet er wieder um eine Re-
kompens, weil er wenig Arbeit habe, aber dennoch auf
das Gesinde, Item Holz und Zins ein großer Unkosten er-
gehe. Im März bewilligten ihm die Verordneten 20 Gulden
zur Aushilfe und auch aus dem städtischen Kammer-
amte wurden ihm laut Ratsbescheid 6 Schillinge ver-
ehrt.2) Er muß daher seine Notlage auch im Rathause
geklagt haben.
Von Gregor Kürner sind folgende Druckwerke
bekannt:
Kurtzer vnd klarer Bericht / Von der
Natur vnd Aigenschafft / der grawsamen
abs chewlichen / Tyranisehen Sucht / der
Pestilentz. Durch Andream Spenholz, Phil: et
Med. Doctorem, Fürstl. Bischöfl. Regenspurg: Rath.
Getruckt in der Landtsfürstl: Statt Lintz / Durch
Gregorium Kürnern / Anno 1639. 12°, 198 S})
Ant ilogia inutilis futil isque d is cui *-
.sus duorum cultriv or acum. Per Ludovicum
Keppler venetor um authoritate Phil. etMedic. docto-
rem edita. Lintzii cid Istrum. Anno salutis 1639.
Gregor ins Kürner. 8°. 171 SA)
Genealogia des alt Edlen Geschlechts
derer von vncl zu Rorbach in Oesterreich.
0 Ebendort, Bd. 23, fol. 23, 104, 167.
*) Karl Huber, S. 17.
3) Bibliolheca publica in Linz, S. III. 112.
4) Stiftsbibliothek Kremsmünster.
38
Von Valentin Preunhuber. GetrucM zu Lintz \ beyr
Gregor io Kürneri Anno MDCXL. 8° 44 S4)
Zufluchtstatt I Des L a n dt s 0 esterrei eh
ob der Ennß. / Das ist die wund er t h ä ttig e
vnser lieben Frawen in der Schar dien . . .
Durch Conrad um Mn t s c h l e r u m, Pfarrern zu Ha / rlt-
kirchen vnd Aschach an der Thonau. Linz, Gregor
Kürner. MDCXXXX. P2°.190 S2)
Gregor Kürner scheint ein kränklicher Mann ge-
wesen zu sein und ist 19. Jänner 1641 gestorben.
Am 1. März d. J. bat seine Witwe Maria Kürner.
Buchdruckerin allhier, um Erteilung einer Rekompens
oder Hilfsteuer, damit sie die Buchdruckerei noch ferner
herhalten könne, weilen ihr jüngst verstorbener Haus-
wirt nichts als 6 kleine Kinder hinterlassen.
Auf ihr neuerliches Gesuch wurde die Kanzlei am
19. März angewiesen, zu berichten, was dem vorigen
Buchdrucker Voytlender auf dergleichen Begehren geben
worden. Erst am 20. April bekam sie eine Aushilfe von
20 Gulden.3)
Am 30. April 1643 bewilligten ihr die Verordneten
30 fl. für das gedruckte „Tractatel“: „De jure et Justitia ^
Am 31. Juli d. J. erhielt sie die erbetene Intercession
an den Richter zu Salzburg, damit sie wegen
des von ihrem Manne alda gehabten Hauses
unter anderen Erben nicht auf die Seite gesetzt, son-
dern ihre Portion bekomme.
Auf ihre Gesuche um eine Rekompens, „weilen
die Druckerei wenig ertragen thuet“, dann „weil die
Druckerei nit so viel ertragt, daß sie sich davon er-
halten konnte“, bekam sie im November und De-
zember d. J. je 20 Gulden,4)
Ihr Gesuch um eine gewisse jährliche Bestallung
wurde von den Ständen am 9. Juni 1644 abgewiesen
9 Landesarchiv. B. 10/5.
2) Bibliothek Kremsmünster sowie die des Linzer Buch-
druckervereines.
3) Bescheidprotokoll, Bd. 24, fol. 31, 48, 78.
9 Ibidem, Bd. 26, fol. 167, 322, 444, 448.
39'
dagegen bewilligten ihr die Verordneten „vor diesmal
50 R.-Thaler“. Zu ihrer Freude wurde am 3. Dezember
ihrem jüngeren Sohne das vacierende Stipendium ver-
liehen.1) Auch im Jahre 1645 erhielt sie 50 Reichstaler.
Aus einer Eingabe entnehmen wir, daß sie bis dato die
Buchdruckerei fleißig durch ihren Sohn ver-
sehen lasse.2)
Am 5. März 1648 dedizierte der Buchdrucker
Matthias Cosmorovius in Wien den Ständen ein
gedrucktes „Tractatel zwischen einer katholischen und
irrenden Seel’“ und erhielt dafür 12 Reichstaler verehrt.3)
Am 5. März d. J. dedizierte Jakob KÜrner, der
Buchdruckerin Sohn, eine Druckschrift,, erhielt hiefür
12 Reichstaler und die gebetene Exp e kt an z auf
die Druckerei. Für 300 Exemplare der Infektions-
ordnung wurden die Kosten mit 84 fl. 3 Sch. bezahlt.4)
Am 19. Dezember 1649 starb die vielgeprüfte Witwe
Maria Kürner 5) Die von ihren Erben erbetene Wieder-
eröffnung der Sperre wurde am 23. Dezember bewilligt,
die Aufrichtung eines ordentlichen Inventarium befohlen,
welches denVerordneten zu überreichen oder aber durch
die verordneten Commissarien zu sehen ist, daß sie
unter den Erben einen Vergleich oder freundliche Ver-
teilung machen können.
Der Vergleich zwischen den Erben, dd. Linz,?
30. Dezember 1649,6) lautete:
„Zwischen Ulrichen Khürner dem Eltern,
noch ledigs Standts an ainem. Dann Hannß
Jakoben Khürner Khays. Hofpuechtruckhers
in Wienn, vor sich selbst und Gewalts angenombener
seiner vier andern Geschwisterigethen namens Anna
Francisca, Conraden, Rilarii, Ignatii und Leopold!
Matheusen.
9 Ibidem, Bd. 27, fol. 244, 245, 402.
2) Ibidem, Bd. 29, fol. 315.
3) Ibidem, Bd. 31, fol. 58.
4) Ibidem, Bd. 31, fol. 58 und Bd. 32, fol. 340.
5) Pfarrmatrikel Linz.
6) Landesarchiv, E. XII. 35.
40
Erstlichen ist vorgesehen worden, das ihme
Ulrichen Khürner dem Eltern die Puech-
truckherey sambt der Angehörung zum vorauß
aigenthumblich verbleiben: doch solle er herentgegen
die jüngeren zwen Khnaben sambt der Schwester
mit Cost und Claidungen unzt (bis) zu ihrer Vogtbar-
khait zu underhalten schuldig sein.
Anders seindt ihme Ulrichen allerhandt getruckht,
gebundene und ungebundene Sachen, Büecher, Papier,
item Pöttgewandt, Zün: Khupfer: und Messinggeschier,
allerhandt Haußrath und Khuchel geschmeidt, der
Schäzung nach per 279 fl. 30 kr. uberlassen worden.“
Am letzten Dezember verehrte Ulrich KÜrner
einen Schreibkalender. Die gebetene Buchdruckerstelle,
allermaßen sie seiner Mutter sei. gelassen worden,
wurde ihm bewilligt. ) Im März 1650 melden Georg
Painherr und Ulrich Kürner, Gerhaben der hinter-
lassenen unvogtbaren Kürner’schen Kinder, daß sie
voriges Jahr auf Begehren allerhand gedruckte Sachen
und heuer die Schreib- und anderen Kalender herein
ins Landhaus gegeben haben, welches alles zusammen
167 fl. 9 kr. 2 Pf. betrage. Sie erhielten hiefür 151 fl. 32 kr.2)
Auf seine Bitte um eine jährliche Bestallung von
100 Reichstaler bekam Ulrich Kürner am 19. Dezember
„gnädig für diesmal 50 Reichstaler.
Sein jüngerer Bruder Matthäus erhielt am
12. Jänner 1651 ein jährliches Stipendium von 50 fl.;
dem Konrad Kürner wurde auf vor gelegte Attestation
seines Professors, „daß er zur Nembung des gradus
magisterii 30 fl. bedürftig sei“, die Erfolglassung seiner
Erbportion von 100 fl. bewilligt.3) Im Dezember 1652
widmete er denVerordneten seine theses philosophicas,
wofür sie ihm 20 Reichstaler bewilligten. Am 15. Juni 1657
wird dem Leopold Matthäus Kürner die Erbportion,
beiläufig in 150 fl. bestehend, bewilligt.
9 Bescheidprotokoll, Bd. 32, fol. 377.
2) Ibidem, Bd. 33, fol. 96, 182.
3) Ibidem, Bd. 34, fol. 11 und 128, 181, 318, 328.
41
Im Februar 1662 ersuchte Ulrich Kürner, ihm
seine Bestallung: von 50 Reichstaler wie andern Offleiern
in den beiden Linzer Märkten bezahlen zu lassen. Es
wurde ihm bewilligt.
Bis zu seinem Todestage, am 13. Mai 1670,*) fiel
nichts besonders Bemerkenswertes vor. Die Quellen im
Landesarchiv enthalten nur Rechnungen, die er zur
Zahlung vorlegte, und Bewilligungen seiner Bestallung
und sonstige „Verehrungen“.
Ulrich Kürner war laut Heiratsbrief vom 12. Mai
1661 mit der „Edl und tugentsamben Jungfrauen Maria
Elisabetha Mayrin, deß Edl und wolgelehrten M.
Martin Mayr J: U: Cand. Hoff- und Grichts Advocaten
bey der hochlöbl. Landthaubtmannschafft in Oesterreich
ob der Ennß eheleiblichen Tochter“ vermählt und es be-
trug das Heiratsgut der Braut sowie die Widerlage des
Bräutigams je 150 fl. Rheinisch. Im Punkte III des Ver-
trages wird für den Fall des Ablebens ihres Mannes
ohne Kinder der Frau alles verschrieben, „absonderlich
und expresse die ganze Buechtruckherey sambt
aller Zuegehör, vorhandtene Buecher und alle getruckhte
und gemalte Sachen“.
Maria Elisabeth Kürner erhielt daher als
Universalerbin die „Truckherey“ eingeantwortet.2) Im
Juni bat sie die Stände „um die protection unter ihres
Mannes sei. gehabten Bestallung“ und versprach, die
Buchdruckerei ohne Beschwerde der löbl. Stände her-
zuhalten. Sie erhielt den Bescheid: „Fiat die protection
und Besoldung, allermaßen dieselbe der Kürner sei:
genossen, doch gegen dem, die Supplicantin werde die
Buchdruckerei dergestalt herhalten, daß die Herrn Ver-
ordneten ohne Beschwer sein werden“.3)
Hier möge ein kurzer Überblick über die uns
bekannten Druckwerke von Maria Kürner, Witwe,
von Ulrich Kürner und seiner Frau Maria Elisa-
beth Kürner Platz finden.
0 Linzer Pfarrmatrikel.
2) Landesarchiv, E. XII. 35.
3) BescheidprotokolJ, Bd. 67, fol. 38.
42
Wir bringen sie mit Abkürzung der Titelblätter.
Apologia Juris et Justitiare Wieder Etzliche
dieser Zeit selbstgewachsene Justitiaren . . . Durch
Tobiaßen von Fleckenaw. Lintz bei Maria Kürnerin
Wittib. 4°. 472)
Verneuerte Zehent-Ordnung deß Ertzhertzog-
thurnbs Oesterreich ob der Ennß. Lintz, bei Maria-
Kürnerin Wittib. 1641. Fol. 6 Bl})
Wamba sive Bamba Hispaniae olim rex.
Komödie, auf geführt in Kremsmünster von der „nobilis
{jymnasii soc. Jesu juventus1 zu Ehren des Abtes
Bonifazius Kegele. Lincii apud M. Kürnerinn
vicluam. 1642})
S. Franciscus (Seraphieus): Officium Passio-
nis Dominicae. Lincii, Typis Mariae Kyrnerin
Viduae. 1642. 16°.4)
I)iarium Angelico-Thomaeum. Linzii, Mai4a
Kürner, 1644. 8°. 130 Seiten. Sehr Meine Ausgabe
mit zierlichem Druck})
Historia [ Von dem Leben / Aufferziehung /
Handl vnd Wandt / Marter vnd Todt / der LI.
Jungfrawen Apoloniae. Lintz, bey M. Kürnerin
Wittib. 1644})
Kurtzer und klarer Bericht: Wie man sich
jzu Zeiten der Pestilentz . . . verhalten solle.
Von Dr. Ph. Persins. Linz, Maria Kürnerin,
Wittib. 1649?)
Kurtze Infections Ordnung für die Arme
Nothleydendte Gemaindt aviff dem Lcindt. Lintz, bey
M. Kürnerin Wittib. 1649. Einblattdruck})
0 Bibliotheken in Kremsmünster und Schlägl.
2) Verfasser.
3) Th. Hagn, Kremsmünster, S. 50.
4) Bibliothek Kremsmünster.
5) Ebendort, III. 75.
6) Bibliotheca publica, 1 III. 43.
7) Ebendort, S. IV. 30. — Dann im Landesarchiv u. Museum.
8) Landesarchiv, J. III. 105.
43
Newe Gonfirmirte Marckts Freyheiten.
1650. Linz, Ulrich Kürner. SV)
Meta morph osis Telae Judtieiar ia e Oder
Seltsame Gerichts-Händl [vnd noch seltzsamber
hier au ff Gerichtlich erfolgte Außsprüche. Durch Mat-
thiam Abele, newen Mit-Glid der hochlöblichen Friiclit-
bringenden Gesellscha fft. Gedruckt zu Lintz / bey Vlrich
Kyrner / im Jahr 1652. 12°. Titelkupfer von B. Kilian})
Tractatus de passione Christi. Authore
Theodorico L. B. ä Rödern. Lincii, ex ofßcina
Udalrici Kyrneri. 1652. 8°d)
Landtrechts Ordnung ... ob der Ennß.
Nachgedruckt in Lintz bey Vlrich Kürner. 1652.
Fol. 17 Sd)
Reißgejaydts Ordnung ... ob der Enns.
Nachgedruckt in Lintz bey Vlrich Kürner, 1652.
Fol, 10 &5)
Beschreibung der Erbhuldigung in dem
Ertz-Hertzogthumb Oesterreich ob der Ennß, . . . .
.zu Lintz am 25. Junü 1652. Lintz, Vlrich Kürner2)
Fol, 31 Bl,
F ew er -Ordnung / Von der Lobt: Landts-
Llauptmannschafft de dato 15. Martii 1657. Lintz bey
Ulrich Kürner. Fol. 6 Bl.1)
Al au d a sp i r itualis pell i cie n s ani m a) i /
christiana m adperfectionem vitae spiritualis.
Lincii, typis Udalrici Kürneri. 1658. 8°. 443 Seiten})
Teutsche Schola Salernitanci / Derjenigen
Lebens- vnd Gesundheits-Mittlen I welche die weit-
berühmte vnd vralte Schid zu Salerno dem König
Landesarchiv.
2) Verfasser.
3) Kremsmünster.
4) Verfasser.
5) Landesarchiv.
c) Ebenda, A. I. 62.
7) Landesarchiv, G. XVIII/3. 2.
8) Bibliotheken Kremsmünster und des Herzogs von Cum-
berland in Gmunden.
von Engelland zugeschrieben. Lintz / bey Gregorii
Kürner S. Erben, 1658. 4°. 8 S.1 * 3 4 5)
Assertiones philosophicae ex prolegomenis
et libro I. physicorum Aristotelis . . . in monasterio
Plagensi .... Lineii, Haeredes Georg ii Kürner. 1660})
Nucleus continens benedietiones rerum
divisarum, item exorcismos et conjurationes. Lineii
apucl haeredes Gregorii Kürner. 1661})
Jährliche Witterungs-Erklärung über alle
deß Königreichs Hungern, Böheimb, Ertz-Hertzog-
thurnb Oesterreich . . . Meridianum: auch auf deren
himmlische Constellationes, Artzneyungen, Aderlässen
vnd Hauswirthschafftssachen gericht 1661 durch
Stanislaum Casimir Hercium. Lintz bei Gregorii
Kürner seel. Erben. 4°})
Heilige Zufluchtstatt . . . Das ist: Die
wunderthätige Schöne vnser lieben Frauen
Bilclnuß in der Schardten. Lintz, bey Gh'egorii
Kürner seligen Erben, 1665. 12°. 235 S})
Genovefa Du cum Brabantiae filia Sifridi
comitis Palatini uxor. In scenam producta . . . a
luventute Cremifanensi, 1666. Lineii, typis Haeredum
Gregorii Kürner. 4°. 8 S.6)
Kurtze / Getrew: vnd Gründliche Vnder-
weisung der hochnutzbaren Rechen-Kunst,
Durch Casparn F au ekler / Rechenmeister. Lintz /
bey Gregorii Kürner seel. Erben. 1667. 8°. 301 S.7)■
Nützlich / andächtiges Hand- und Bett-
büchlein der Ertz-Bruederschafft deß H. Rosen-
krantzes. Von Bonifacius Pep eck. Lintz, gedruckt
zum andermahl bei Vlrich Kürner. 1668. 12°. 342 S.8)>
I Bibliotheca publica, 0. Y. 26.
3) Bibliothek Schlägl.
3) Ebendort.
4) Antiquar Schmalz in Passau.
5) Bibliothek Kremsmünster.
6) Bibliothek Kremsmünster.
7) Bibliotheca publica, 0. III. 91.
8) Bibliothek Kremsmünster.
45
Schmertzen-völle Wedverfassung In Bey-
setzung vnd Leich-Begängnuß des Herrn
Pia ei di Buechauer, deß Löbl: Stüffts vnd Glosters
Grembsmünster wollwürdigen Praelatens. Predigt, ge-
halten von P. Wolf gang Haas, Kapuziner und
Ordinari-Prediger in der Pfarrkirche zu Wels.
Lintz, bei Maria Elisabet ha Kürnerin, Wittib.
1670. 4°. 20 Blätter.
Maria Elisabeth Kürner blieb nicht lange Witwe.
Sie heiratete1) am 27. April 1671 den bekannten und
äußerst tätigen Buchdrucker
Kaspar Freysehmid.
Derselbe bat anfangs September 1671 die Stände,
„die seinem Weib in dem Wittibstand unterm 7. Juni 1670
bewilligte Protection und Besoldung auf ihn zu trans-
ferieren“, was ihm auch bewilligt wurde.2)
Dieser, früher ein Buchdrucker in Jena, hatte 165S
die Hofdruckerei in Weimar gekauft, welche, als er
mittlerweile 1659 nach Rudolstadt gezogen war, von
seinem Schwiegersöhne Thomas Eylicker übernommen
wurde.3) Von seiner Wirksamkeit in Rudolstadt kennen
wir zwei Drucke aus dem Jahre 1665, nämlich das Lust-
spiel „Der Vermeinte Prinz“, sowie das „Mischspiel“ ge-
nannt „Ernelinde oder Die Vier mahl Braut“. Beide tragen
auf dem Titelblatte den Druckort Rudolstadt und den
Druckernamen „Caspar Frey Schmidt“.4) Auch dieser Thü-
ringer benützte den Wechsel des Jahres, um den Ständen
einen Kalender zu widmen, wofür er stets 12 Reichstaler
J Im Trauungsbuche der Stadtpfarre Linz heißt es: „Nobilis.
Dominus Casparus Freuschmidt Buchtruckher und Maria Elisabetha
Khürnerin vidua.“ Trauzeugen waren J. U. Dr. Bartholomaeus
Fischer und Magister Joannes Perger. Die Trauung nahm der
Kooperator M. Joannes Kiendl vor.
2) ßescheidprotokoll, Bd. 70, fol. 66.
3) Gräße, Literärgeschichte, Leipzig 1859, III. Band, S. 191.
4) W. von Maltzahn, Deutscher Bücherschatz, Jena 1875, S. 341.
5
46
erhielt und zwar bis zum Jahre 1675, wo ihm „für diesmal
noch 6 Gulden“, jedoch mit dem Beisatze bewilligt wurden:
„Er hat aber die löbl. Stände und Herren Verordneten
hinfüro damit zu verschonen.“1) In einem städtischen
Steuerbuche von Linz ist in einem der Häuser des
Bürgers und Handelsmannes Gabriel Grabmer im ersten
Viertel der Stadt der Buchdrucker Kaspar Freyschmid
zum erstenmal verzeichnet.2) Die reichste Quelle über
seine Tätigkeit bilden aber nicht die Bescheidprotokolle
des Landesarchives, sondern das in der akademischen
Buchdruckerei des Preßvereins in Linz aufbewahrte
Geschäftsbuch des Freyschmid. Der in Leder
gebundene Foliant umfaßt die Jahre 1688 bis Ende des
17. Jahrhunderts. Sein Titelblatt ist wichtig genug,
wörtlich mitgeteilt zu werden. Es lautet: „Register
der getruckten Sachen von mir Caspar Frey-
schmid 1688 angefangen.“ —Von mir Johann Caspar
Leidenmayr von Anno 1709 continuirt. — Von mir
Johann Michael Prambsteidl Anno 1745 prosequiret. —
Und von mir Ignatz Ziernwald Anno 1790 fortgesezet
worden. — Von mir Johann Huemer Anno 1819 fort-
gesetzt worden. — Mit Gott den 4.*T Juni 1845 fort-
geführt und übernohmen nach meinen seligen Mann
Franziska Huemer.3) — Am 1. Juli 1856 trat Hermann
Danner als öffentlicher Gesellschafter ein und es änderte
sich die Firma in Huemer’s Witwe u. Danner. —
Mit Gott! Am 1. Jänner 1872 vom kathol. Preß-
vereine der Diözese Linz käuflich übernommen. Joh.
Ev. Lechfellner.“
Nachdem somit die Druckerei des Preßvereines
ihren Ursprung in ununterbrochener Zeitfolge von Kaspar
Freyschmid herleitet, dieser aber durch die Heirat mit
der Witwe Maria Elisabeth Kürner im Jahre 1671 das
9 Bescheidprotokoll, Bd. 83, fol. 28.
2) Karl Huber, S. 17.
3) Im Landesarchiv befindet sich der von Anton Petermandl
gespendete Sammelband, betreffend die Huemer mit Notizen über
die Buchdrucker Ziernwald und Huemer, Parten, gedruckten Ge-
dichten u. s. w. von 1801 bis 1860.
47
Druckereigeschäft der Familie Kürner erworben hatte,
welches im Jahre 1638 durch Gregor Kürner in Linz
begründet worden ist, so ist unstreitig die Preß-
vereins-Buchdruckerei in Linz die älteste
im Lande ob der Enns und kann auf eine Ver-
gangenheit von 268 Jahren zurückblicken.
Es ist lohnend, in den alten geschäftlichen Auf-
schreibungen zu blättern. Wir gewinnen ein deutliches
Bild von den verschiedenen Zweigen einer Linzer Druckerei
im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts. Wir lernen die
mannigfachen Drucksorten, ihren Preis, das Absatzgebiet
derselben kennen und zugleich die literarischen Be-
dürfnisse jener Zeit. Kaspar Freyschmid hatte jeden-
falls sein Geschäft erst leistungsfähig gemacht und
war nicht mehr darauf angewiesen, im Landhause bei
den einzelnen Verordneten Bittgänge um Bewilligung
von „Verehrungen“ zu machen.
An das Kloster Kremsmünster lieferte Freyschmid
für die Bruderschaft Corporis Christi Totenrotel in
Folio auf Median-Papier (das sie selbst dazu gegeben)
und rechnete für 9 Buch 3 fl. 36 kr.; für 500 Exemplare
Corporis Christi Bruderschaftbüchl in 12° vereinbarte
er von jedem Bogen 3 Gulden; „Küpferl hiezu trucken
laßen, vor jedes hundert 20 kr.“; 110 Directorien, in
12° gedruckt, „haltet 5 Bögen, vor jeden Bogen 3 fl.“
Den Ursulinen in Linz lieferte er ein Büchlein in 8°:
„Raiß nach Bethlehem“ in 100 Exemplaren um 23 fl.
Die für das Kloster Lambach gemachten 70 Totenrotel
in Folio, den P. Georg Schönberger betreffend, kosteten 2 fl.
Viel war er im Dienste des Klosters Schlägl be-
schäftigt. Im Jahre 1689 lieferte er demselben 200 Ko-
mödien in 4°, auf einem Bogen Schreibpapier gedruckt,
um 4 fl.; im Jahre 1690 ein Officium B. M. de Victoria
in 8°, 150 Exemplare, „haltet 2 Bögen, vor jeden con-
trahiret 2 fl. 15 kr.“; dann 220 Exemplare Theses theo-
logicae in Folio, 6x/2 Bogen stark. Der Druck einer
„Predigt von unser lieben Frauen“, 5 V2 Bogen in Folio,
kostete in 200 Exemplaren 12 fl. 45 kr. Im Jahre 1693
kosteten 150 Stücke Synopsis zur Charfreytags Comödie
5*
48
in 4° 3 fl. — 220 Theses ex universa philosophia in
Folio, 41/2 Bogen, 20 fl. 15. — Im Jahre 1696 100 Char-
freytags-Comödien1) in Fol., auf einem Bogen gedruckt,
3 fl. 30 kr.
Ebenso war das Kloster Mondsee eine gute Kunde
des Buchdruckers Freyschmid. Er lieferte an dasselbe
ein Officium pro Choro Monseensi in 8° und 50 Exem-
plaren um 7 fl. 30 kr.; dem Hofrichter 100 Stück „Burger-
zetl“ um 1 fl. 40 kr.; 300 „Bruederschaft Zetl vom ewigen
Rosencrantz“, auf Quartblättchen gedruckt, um 1 fl. 30 kr.;
243 Stück „Leben des hl. Wolfgangi“, auf Subregal ge-
druckt um 12 fl.; 30 Bögen Festa propria pro Monasterio
Monseensi 3 fl.; 500 „Gebettl von S. Wolfgang“ in 8°r
acht auf einem Bogen gedruckt, 3 fl.; 36 Exemplare
Directorium Monseense 9 fl.; 40 Theses ex universa
philosophia in Fol. 5 fl. Im Jahre 1694 „Das Leben
S. Wolfgangi“ in 8°, 500 Exemplare, 6 Bogen, um 18 fl.
(„Das Papier dazu haben sie selbst geben“), item Con-
tinuatio miraculorum S. Wolfgangi in 8°, 500 Exem-
plare und 50 auf weißem Papier, 4 Bogen, 12 fl.; 30
halbe Bögen Missa pro B. Conrado auf Regalpapier
1 fl. 30 kr. u. s. w.
Die Kapuziner in Gmunden bestellten Beichtzettel,
von denen 16 Buch 3 fl. kosteten. Auch nach Eferding,
Feldkirchen und Grieskirchen mußte er solche liefern.
— Der Pfarrherr P.Nivardus Dierer in Kirchdorf brauchte
von Freyschmid Totenrotel für die Bruderschaft S. Bar-
barae in Kirchdorf; 200 Stück kosteten 3 fl. „Item 200
Küpferl in die mitl hinein durch den Kupferdrucker
drucken lassen, davor 50 kr.“ Hundert „Verkündzettel“
auf „Quartblattl“ kosteten 30 kr. Dem Pfarrherrn schickte
er 2 Buch „Fleisch dispensation Zettel“, die einen Gulden
kosteten. Die Barbara-Bruderschaft brauchte wiederholt
Totenrotel, Ladschreiben, sowie „Ablaß und Reguln“
mit eingedruckten Kupfern. Auch an die Bruderschaft
Jesu, Mariae und Josephi in Hagenberg sendete er
9 Es ist mir leider nicht gelungen, eine jener oftmals ge-
druckten Komödien aufzutreiben. Auch im Stifte Schlägl selbst
fand sich keine mehr vor.
49
Regeln und Ablaß, sowie 400 „Gebettl in 4° auf weiß
Papier, vor jedes 2 Pf., thut 3 fl. 20 kr.“
Am Schlüsse des Geschäftsbuches macht uns Kaspar
Freyschmid über die Lehrjahre eines Schustersohnes
aus Gmunden, der bei ihm Gutenbergs „schwarze Kunst“
mit einigen Fährnissen erlernt hatte, Mitteilung. Der
Prinzipal erzählt darüber folgendes:
„Anno 1697 den 1. Jan: hab ich den Tobias Kurtz
von Gmunden, eines Schuester Sohn zu einen Lehr-
Jungen auf fünff Jahr lang aufgenommen im Beyseyn
Johann Peter Roßmann und Johann Wenceslaus Swo-
bota beyde Buchdrucker-Gesellen und wenn er sich ge-
treu und fleissig wird halten, soll ihm ein Zeit nach-
gesehen werden.
1698 den 11. Martii ist obstehender Bueb ohne
einizige Ursach heimblich davon geloffen (durch an-
stiftung böser Leuthe). NB. den 7. Julii ist der Bueb
wieder kommen und ein Schreiben von seinem Stief-
vatter mitgebracht, hab ihn wieder angenommen.
1699 den 2. Junii ist der Bueb zu seinem Vatter
auf Gmunden gangen mit seinem neuen Gewand, so
ich ihm machen lassen, und den 10. dito wieder kommen.
Den 20. Decemb. abermal zu seinem Vatter geraißt und
den 31. dito wieder kommen.
1700 den 6. April abermal nach Hauß geraist und
den 18. dito wieder kommen.
1700 den 1. Weynachtfeyrtag nach Hauß gangen
und ist 14 Tag außblieben.
Den 19. Febr. ein Va Bogen in 8^ S. Anton-Gebettl
6 Buch Schreibpapier verderbt.
Den 1. Martii ein Bogen in 18° mit Garmond
Schrift 2 riß weiß Cantzley Papier verderbt.
1702 den 1. Nov. hab ich obgemelden Tobias wegen
seines Wohlverhaltens in Beyseyn Johann Peter Roß-
mann Buchdrucker-Gesell seiner Lehrjahren frey und
loßgesprochen.“
Aus der Offizin des Kaspar Freyschmid sind
uns nachstehende Druckwerke bekannt, die wir mit
abgekürzten Titeln anführen:
50
1. Les Devoires des Grandes. Id est, Magna-
tum Obligationes. Per . . . Armandum de Bourbonr
principem de Conty . . . Nunc vero ex Gallico in
Latinum translatum!)
2. Immer und Nimer / Pas ist: Ewigkeit /
Welche Immer wehret / vnd Nimmer aufhöret...
Ohne Druckjahr.2)
3. Fewer-Ordnung / Von der Löbl.Lands-
Ilauptmannschafft de dato 10. Martii Anno 1672
gnädigist angeordnet . . . Folio. 6 Blätter})
4. Post afflictionem virtutis consolatio in
Eustachio exhibita . . 1673. 4°. 8 Blätter!)
5. Lerch Joh. M.: Die glückliche Vermäh-
lung der beyden Häuser Oesterreich vnd New-
bürg oder Beschreibung der FestivitätenLeopoldiRöm:
Kaisers und Eleonore Magdalena Prinzessin zu New-
bürg. Linz, 1674. 4°. Mit 18 Kupfern!)
6. Adeliches CriminoJ-Privilegium, von der
Röm: Kays: Mojest: Leopoldo Denen zweyen Obern
Politischen Ständten . . . ertheilet den 28. Augusti
1675. Fol. 5 Blätter!)
7. Leopoldi Neue L an dtgerichtsor dnung
des Ertzherzogthumbs Oesterreich ob der Enns. 3 Teile..
Fol. 209 Seiten!)
8. Hercoleacquistatore dell immortalitä.
Drama per musica. Lintz, Appresso Gasparo Frey-
schmidio, 1677. 8°!)
9. Botrus logicus de vitae philosophiae
rationalis decerptus KL granis explicatus et in
monasterio Plcigensi propositus,....Lincii. Caspar
Freyschmid. 4°. 1686!)
0 Bibliotheca publica, C. I. 295.
-) Bibliothek Kremsmünster.
3) Landesarchiv, G. x^m. 3.
4) Bibliothek Kremsmünster. Von den Studenten bei der
Preisverteilung aufgeführt.
5) Antiquariat Rosenthal in München.
G) Landesarchiv, B. I. 3. Nr. 83.
7) Museum Fr. C.
8) Bibliothek Kremsmünster.
9) Bibliothek Schlägl.
51
10. Maurus Abbt des Gloster Monsee: Con-
tinuatio Göttlicher Gnaden / So durch die Für-
bitt deß Heiligen Vatter Wolfgangi bey seiner uralten /
von Ihm selbst erbauten Capellen / zu St. Wolffgang
in Äberseeischen Gebürg / Landts Oesterreich ob der
Ennß wunderthätig erzaigt worden. Von Anno 1654
biß 1683.
Lintz, Caspar Freyschmid, 1687. 80.1)
11. Leben Und Ableiben deß heyligen Bi-
schoff vnd Beichtiger Wolfgangi. Sarnbt etlich
andächtigen Gebettlein. Linz, C.Freyschmid. 1687. 80.2)
12. Der gantzePsalter deß Königlichen Pro-
pheten Davids, Sambt schönen Gebettlein für die
Seelen im Fegfeur tröstlich zu sprechen. Lintz,
Caspar Freyschmid. 16°. 287 Seiten.*)
13. Officium in festo solennitatis Bosarii
beatissimae Mariae virginis de Victoria. Lineii,
C. Fr. 1690. 8°2)
14. Landtgr aff Adalbert P. Himmlischer Ma-
jor, das ist: höchstschuldige Lob- und Ehren-Rede / Von
dem Englischen Ertzfürsten / und himmlischen Para-
deyß-Hoff-Praesidenten / aus den sieben allzeit vor
Gottes Angesicht stehenden obristen Cammer Herren
dem h. Ertz-Engel Michael.
Lintz, Caspar Freyschmid, 1690. i0.5)
15. Getreuer Tag und Nacht Reisgespan ...
ersflichen in Druck gegeben Anno 1659 durch R. P.
Bonifacium Pepeck. Neu aufgelegt 1691. Lintz, Caspar
Freyschmid. 12°. 546 Seiten.6)
16. Wirth beym Güldenen Lambl.... Predigt
gehalten von P. Adalbert Landtgraff, Profeß des Stiftes
Schlägl. Lintz, bey Caspar Freyschmid, 1692. Fol.
9 Blätter})
x) Bibliothek St. Florian.
2) Ebendaselbst.
3) Im Besitze des Verfassers.
4) Bibliothek Schlägl.
5) Ebendort.
6) Bibliothek Kremsmünster.
52
17. Direktorium Gremifanense ... ad An-
num Domini 1692.
Lincii, Tunis Casnari Freyschmid. 12°. 112
Seiten.1)
18. Glorreicher Röderischer Schutz- und
Trost-Berg Mariae .... Dem Hoch-Gräfflichen
Adelichst florierenden Grund-Hauß von Rödern . . .
durch P. Adalbertuni Landtgraff.
Lintz, Caspar Freyschmid, 1693. Fol. 11 Blätter})
19. Frugilegium philosophicum sive selectae
condusiones ex universa philosophia, quas in Pla-
gensi . . .
Lincii, Caspar Freyschmid. (1694.)*)
20. Directorium Cremifanense... Ad Annum
Domini 1699.
Lincii, Typis Caspari Freyschmid. 12°. 127
Seiten.1)
Anhang.
Die zweite Buehdruekerei in Linz.
Im Bürgerbuche der Stadt Linz5) finden wir, dafi
im Jahre 1674 Hanns Jakob Mayr, von Kempten
gebürtig, als ein Mitbürger und Buchdrucker auf-
genommen worden ist. Er war dann sechs Jahre später
Inwohner bei Lorenz Ferdinand Fernpöcken, Ratsbürgers
sei. Erben, in einem Hause im dritten Viertel der Stadt.
Der erste bekannte Druck von ihm ist das zier-
liche Büchlein:6) „Ofßcina pietatis, Sodalilms B. M.
Virginis, natae angelorum reginae. Lincii, Typis
Jacobi Mayr. 12°. 167ou. Im Jahre 1676 erschien bei
ihm in Folio das Buch: „Gemella Philosophia intellectus
J) Stiftssakristei Kremsmünster.
2) Bibliothek Kremsmünster.
3) Bibliothek Schlägl.
4) Stiftssakristei Kremsmünster.
5) Karl Huber, S. 17 und 18.
6) Bibliotheca publica, C. XI. 65.
53
et voluntatis seu scientiarum et morum, quam in caesareo
societatis Jesu collegio Lincensi publice propugnavit
Joannes Jacobus Scharz Austriacus Welsensis“. Die
beigedruckten 9 Kupfer sind von G. A. Wolf gang und
Melchior Haffner gestochen.1) Aus dem Jahre 1678
stammt das Buch: „Johann Ferdinandt Bekam J. U. 1).
vnd der Hochlöbl. Herren Stände in Oesterreich ob der
Ennß Professoris Juris Ordinarii. Von Roßtäuscher-
Recht l Nein vnd achzig außerlesene Decidirte Casus
vnd Resolvirte Fragen“ })
Aus den ständischen Bescheidprotokollen entnehmen
wir, daß er im Jahre 1678 auch aus dem Landhause
Aufträge bekam. So erhielt er als eine „Ergötzlichkeit
wegen in der Wochen zweimal übergebenen Zeitungen“
9 Gulden und am 2. September 1679 für das präsen-
tierte „Pest-Büchl I Das ist: Kurtzer und sehr nütz-
licher Bericht I wie man sich zur Zeit der Pest verhalten
solle“ 10 Gulden.3) War der letztgenannte Traktat „ab-
sonderlich dem gemeinen Mann zu Nutzen“ heraus-
gegeben, so druckte er im nämlichen Jahre das größere
Buch: „Bericht von der Pest I oder Kurtze Instruc-
tion, wie man sich in Contagiosischen Suchten / vnd a b-
sonderlich diß 1679. Jahrs hin vnd wider grassie-
rende Pest Praeservative vnd Curative verhalten solle.
Durch der Ord. Physicum Seniorem in Lintz.“4) Und
weiters erschien auf 7 Folioseiten die „Vernewrte
Infektions-Ordnung der Kayserl. Haubt-Staät
Linz: Wie man sich mit Medicin / Wohnungen vnd
andern / ein Jeder / so wohl Gesunder als Kr an eher / zu
verhalten hat.“
Für das Stift Kremsmünster druckte er das Theater-
stück „Inno centia ambitionis triumphatrix .
welches am 15. September 1679 auf dem dortigen Theater
aufgeführt wurde. Wahrscheinlich zur selben Zeit druckte
L) Bibliothek Kremsmünster.
2) Bibliotheca publica, Cc. III. 100.
3) Bescheidprotokoll, Bd. 93, fol. 39.
4) Bibliothek Kremsmünster und Bibliotheca publica, S. III. 104.
54
Mayr das Buch: „II disinganno overo ü pastore della
notte felice. Dal Conte Alberto Caprara.“1)
Aus dem Jahre 1681 kennen wir von ihm die
Bettlerordnung vom 9. Juni 1681, die „Beschreibung des
Empfangs und Einzugs Leopoldi I.... in der Stadt Steyru
mit vielen Kupfern,2) sowie den Folioband: „Privat-
Ilerren-Mäuth / zusammen getragene Vectigalia in
Oesterreich unter und ob der Enns“*) Für 500 Exem-
plare der Maut-Vectigalien erhielt er von den Ständen4)
220 fl. und „die Buchdruckers Gesöllen 4 Gulden daneben
zu einem Bibal.“ (Trinkgeld.)
Aus seiner Officin stammen aus dem Jahre 1681
noch die beiden Druckschriften „Vnderrieht / Von
dem Wunder grossen C omet-Stern / So in diesem
lauffenden 1681isten Jahr mit Schröeken der gantzen
Welt am Himmel erscheinet. Von einem Priester der
Societ. Jesu“5) sowie das dem Abte David Fuhrmann
von St. Florian gewidmete Buch „Via salutis fun-
data in timore et amore Domini “ eine Art geist-
licher Almanach.6)
Am 5. September 1682 erhielt Johann Jakob Mayr
ein „Auszügl“ mit 44 fl. aus der ständischen Kasse aus-
gezahlt. Dann wird er in den Bescheidprotokollen nicht
mehr erwähnt. Er muß bald darnach gestorben sein,
denn zwei Druckschriften aus dem Jahre 1683 nennen
als Drucker „Maria Elisabetlia Mayrin, Wittib“.
Diese sind: „Die wunderbarliche Mutter oder das
Wunderthätig e Gnadenbild zu Ad'lw ang “ be-
schrieben von P. Gotthard Freyd,7) sowie „Gon st ans
Pietas erga ss. Trinitatem, b. Mariam virginem et
ss.Angelos tutelares sub auspiciis Andreae abbatis Pia-
9 Museum Fr. C.
2) Ebendort.
3) Landesarchiv, Museum, Bibliotheca publica.
4) Bescheidprotokoll, Bd. 100, fol. 77.
9 Bibliotheca publica, O. III. 85; beigebunden.
6) Titelkupfer von Tob. Sadler. Bibliothek St. Florian, Alum-
natsbibliothek in Linz.
9 Bibliothek Kremsmünster.
gensis Sodalitati B. M. V. ab angelo salutatae Lincii in
xenium oblata“1)
Noch in diesem Jahr lernen wir den Buchdrucker
Johann Rädlmayr kennen. Denn er erhält aus der
ständischen Kassa am 7. September 1683 für „unter-
schiedliche gedruckte Werbungspatent“ 12 fl. ausgezahlt.2)
Seitdem verkehrt er bis zum 18. Jahrhundert hinüber ge-
schäftlich mit dem Landhause.
Nach dem städtischen Steuerbuche finden wir 1683
Mayr’s Nachfolger, Johann Rädlmayr, nach dem produ-
zierten Geburtsbrief für einen Buchdrucker aufgenommen
und im Jahre 1690 noch als Inwohner in der Hans
Mayr’schen Behausung im vierten Stadtviertel. Im
Jahre 1700 war er aber schon Hausbesitzer und des
„äußern Raths Burger“.3)
Rädlmayr hatte für die Stände seit dem Jahre 1684
viele Drucksorten zu liefern und nannte sich von 1693
an „Landschafts-Buchdrucker.“ So lieferte er „Abschiede
von der löbl. Stände Soldatesque“, Vorspannsdekrete, Pa-
tente bezüglich der Vermögenssteuer, Werbungspatente
u. s. w. Für die an die Landschafts-Registratur Ende No-
vember 1692 gelieferten 150 Stück der neu aufgelegten
Landgerichtsordnung wurden ihm 120 fl. gezahlt. Als er
1695 für 300 Stück Werbungspatente 6 fl. zu beheben
hatte, steht neben dem Bescheid die Anmerkung: „Sein
Töchterl.“ Dieses scheint das Geld für den Vater behoben
zu haben. Eine weitere Familiennachricht bietet uns der
Band 143 der Bescheidprotokolle. Dort4) heißt es: „Seinem
Sohne Antonius Sebastianus wird vom Anfang des
Jahres 1699 an ein jährliches Stipendium von 40 fl.
bewilligt.“ In dem genannten Jahre druckte er für die
Stände etliche hundert Vorspannzettel, Aufschlags-Bol-
leten, sowie gedruckte Schreiben „an die Quartiers-
Stände, so mit Mannschaft von den 8 Compagnien alt
Starhemb. Regiments über Winter belegt gewesen“.
*) Bibliothek Schlägl.
2) Bescheidprotokoll, Bd. 106, fol. 83.
3) Karl Huber, S. 18.
4) Fol. 67.
5ü
Zum Schlüsse seien Rädlmayr’s Drucke bis 1699
auszugsweise mitgeteilt.
1.1684. Wien von T ürkenb elä g ert, v on Christen
entsetzt . . . D. i. Kurtzliche Erzehlung alles dessen, was
sieh in der grausamben Türekischen Belagerung der Statt
WiennAS 1683 zuegetragen. Von J. P.v. Vaelckern. 40.1)
2.1684. Miltiadis Herrlichkeit Oder Überw un-
denes Persien. Vor Ihren Kayserl, Majestätten Leopold!,
u. Eleonora Magdalena Teresia auff die Schaubühne ge-
bracht zu Crembsmünster i. J. 16842)
3. 1684. Tullio Hostilio aprendo il tempio di
grano. Festa musicale. 4°. 23 Blätter2)
4. 1685. Wahrer österreichischer S. Bernar-
dus. Predigt, gehalten am 20. August 1685 zu Baum-
gartenberg 2)
5. 1685. Assertiones prooemiales de natura et
objecto logicae, guas in... Gymnasio Lincii Anno 1685,
die 26. mensis Januarii propugnabunt Joannes Georgius
Hohenegger ab Hagenberg, Georgius David Cast vier
a Sigmundslust; logices auditores.5)
6. 1686. . . . Policey-Ordnung in Oesterreich
vnter und ob der Ennß2)
7. 1686. Neue Himmels-Schul der Communi-
canten. . . . Dem Äbte Bernard von Willi ering gewidmet.
8°. 904 S. u. Register.1)
8.1687. DireetoriumDiöcesano-Benedietinum
Cr e m i fanense.8)
9. 1690. Justi Lipsi Constantia ad tranquilli
animi possessionem. . . . 12°. 125 Seiten.9)
9 Univ.-Bibliothek Wien, H. Austr. sp. II. 276.
2) Bibliothek Kremsmünster.
3) Ebendort.
4) Museum Fr. C. in Linz.
5) Einblattdruck, beigebunden dem Bande 75 des Schlüssel-
berger Archivs.
6) Bibliotheca publica, B b. I. 7.
7) Landesarchiv.
8) Bibliothek Kremsmünster.
9) Ebendort.
57
10. 1690. Hochheilige Teutsche Theologia. Das
ist: Doppelte Himmels-Laiter. I. Theil. Von Reinhard,
Capuziner-Ordens Priester. 4°?)
11. 1691. Ars semper gaudendi ad veram animi
quietem . . . 12°. 127 Seiten?)
12. 1691 Posch Franciscus, Gonversio Magni
Augustini....8°. 18 Kupfer, gestochen von Joh. Georg
Schichter?)
13. 1692. Leopoldi Neue Landgerichtsordnung
des Ertzherzogthumbs Oesterreich ob der Ennß. 1., 2. u.
3. Teil. Fol. 209 Seiten?)
14. 1692. Adeliges Criminal Privilegium vom
28. August 1675. Auf dem Titelblatte das Landeswappen;
Fol. 5 Blätter?)
15. 1692. lueben / der Heiligen Margarithae
Königin I In Schottlandt. Von Philippus Justi, Soc.
Jesu. 8°. 110 Seiten?)
16. 1693. Lutherischer Erleuchtungs- vnd Be-
kehrungs-Spiegel . . . Von Justus Paulus Böningen.
8°. 97 Seiten?)
17. 1694. Brevis Hi stör ici Chronologica, ab
Anno Nati Mundo Salvatoris .... usque ad Annum
1694i™* incl. 12°?)
18. 1695. Proprium quorundam festorum Diö-
cesano-Cremifanensium . . . 8°?)
19. 1695. Kurtze / Vnd nach Wälischer Practic
Wohlfundirt: vnd nutzbare Rechnungen . . . Durch
Samuel Laibl, derzeit in Lintz.10)
20.1695. Gloriosus coronataein GoelisVirtutis
Ebendort.
2) Ebendort.
3) Ebendort.
4) Bibliothek Kremsmlinster, Museum Fr. 0., Alumnats-
bibliothek.
5) Verfasser.
6) Bibliotheca publica, E. III. 39.
7) Bibliothek Kremsmünster.
8) Bibliotheca publica, E. II. 204.
9) Bibliothek Kremsmünster.
10) Bibliothek Schlägl, Bibliotheca publica, 0. I. 21.
58
Zodiacus .... 12°. Je ein Kupfer für die 12 Monate
des Jahres.1 2 3 4 5)
21. 1697. Fu.ndamentalis Arithmetica, das ist:
Allgemeine Rechenkunst . . . 8°. 320 Seiten})
22. 1697. Frag vnd Antwortt / Mit Ja vndNein.
Las ist: schuldigste Lobred von dem Glorwürdigen
Heiligen Bertholdo . . . Gehalten am 27. Juli 1697 von
P. Abraham a S. Clara. 4°. 25 Seiten})
23. 1698. Introductio ad vitam devotam ... 8°.
426 Seiten})
24. 1699. Candor triumphans Oder Redlich
wehrt ewig. 4°. 8 Bl})
SEEE«
1) Alumnatsbibliothek.
2) Museum, Bibliothek Schlägl, Verfasser.
3) Museum Fr. C.
4) Bibliothek Kremsmünster, Alumnatsbibliothek.
5) Bibliothek Kremsmünster. Auf dem Stiftstheater aufge-
führt am 15. September 1699.
57
10. 1690. Hochheylige Teutsche Theologia. Das ist: Doppelte PLimmels-Laiter.I. Theil Von Reinhard, Gapuziner-Ordens Priester. 40.1)
11. 1691. Ars semper gaudendi ad veram animi quietem . . . 12�. 127 Seiten})
12. 1691 Posch Franciscus, Gonversio Magni
Augustini 8�. 18 Kupfer, gestochen von Joh. Georg
Schickler.3)
13. 1692. Leopoldi Neue Landgerichtsordnung des Ertzherzogthumbs Oesterreich ob der Enn�. 12.n, 3. Teil. Fol. 209 Seiten.4)
14. 1692. Adeliges Criminal Privilegium vom 28. August 1675. Auf dem Titelblatte das Landeswappen; Fol. 5 Bl�tter.5)
15. 1692. Leben / der Heiligen Margarithae K�nigin / In Schottlandt. Von Philippus Justi, Soc. Jesu. 8�. 110 Seiten.6)
16. 1693. Lutherischer Erleu chtung s- vnd Bekehrungs-Spiegel . . . Von Justus Paulus B�ningen. 8�. 97 Seiten.1)
17. 1694. Brevis Ristoria Chronologica, ab Anno Nati Mundo Salvatoris .... usque ad Annum 1694tan incl. 120.8)
18. 1695. Proprium quorundam festorum Di�-cesano-Cremifanensium . . . <90.9)
19. 1695. Kurtze j Vnd nach W�lischer Practic Wohlfundirt: vnd nutzbare Rechnungen . . . Durch Samuel Laibl, derzeit in Lintz.10)
20.1695. Gloriosus coronataein CoelisVirtutis
*) Ebendort.
2) Ebendort.
3) Ebendort.
4) Bibliothek Kremsm�nster, Museum Fr. C., Alumnatsbibliothek.
5) Verfasser.
6) Bibliotheca publica, E. III. 39.
7) Bibliothek Kremsm�nster.
8) Bibliotheca publica, E. II. 204.
9) Bibliothek Kremsm�nster.
10) Bibliothek Schl�gl, Bibliotheca publica, 0. I. 21.
58
Zodiacus .... 12�. Je ein Kupfer f�r die 12 Monate des Jahres.1)
21. 1697. Fundamentalis Arithmetica, das ist: Allgemeine Rechenkunst . . . 8�. 320 Seiten})
22. 1697. Frag vnd Antwortt / Mit Ja vndNein. Das ist: schuldigste Lobred von dem Glorw�rdigen Heiligen Bertholdo . . . Gehalten am 27. Juli 1697 von P. Abraham a S. Clara. 4�. 25 Seiten})
23. 1698. Introductio ad vitam devotam... 8�. 426 Seiten.4)
24. 1699. Candor triumphans Oder Redlich wehrt ewig. 4�. 8 Bl*)
x) Alumnatsbibliothek.
2) Museum, Bibliothek Schl�gl, Verfasser.
3) Museum Fr. C.
4) Bibliothek Kremsm�nster, Alumnatsbibliothek.
5) Bibliothek Kremsm�nster. Auf dem Stiftstheater aufgef�hrt am 15. September 1699.
f
I
I
I
��
I
1
^M.3
m
wmm
'brM
.
;
an�
. -.V -,r- �
it
�*?�